Neben der Wurzelfäule sind an anderer Stelle auch mehrfach verfaulte Wurzelspitzen aufgetreten. Bevor die Stecklinge auf 4 × 4 Steinwollblöcken in den Töpfen ohne Boden vorgezogen wurden, standen sie in den 10 × 10 cm Starterwürfeln. Wegen der Räumlichkeit konnte kein Ebb & Flow Tisch aufgestellt werden. In den Eigenbau-Vorblüteschrank wurden zwei Ebenen eingefügt. Es handelte sich um Holzwannen, die mit Teichfolie ausgeschlagen wurden. Irgendwann wurde sogar ein Auslauf mit Silikon eingelassen. In diese Wannen wurden die Steinwollblöcke gestellt und auch gewässert, um die Stecklinge dort wachsen zu lassen. Es traten zuerst immer wieder verfaulte Wurzelspitzen auf.
Auch bei Jiffies oder anderen Wurzelblöcken ein Problem
Eigentlich hatten die Wannen alle etwas Gefälle zu den Ausläufen. Das Wasser hat aber eine Oberflächenspannung und wegen dieser bleibt an der Steinwolle eine kleine Pfütze zurück. Das ist tödlich, da die Wurzeln in dieser Staunässe verfaulen werden. Deswegen wurde die Steinwolle auf ein Gitter aus Plastik gestellt und es ging nun besser. Vereinzelt kam es bei den Jungpflanzen aber doch noch zur Wurzelfäulnis wegen dieser Pfützenbildung. Die Pflanzen wachsen mit den Triebspitzen nur noch hellgrün und stellen ihr Wachstum dann ein, da sie mit verfaulten Wurzeln keine Nährstoffe mehr aufnehmen können.
Die Wurzelfäulnis oder viele andere Wurzelprobleme lassen sich immer schnell daran erkennen, wenn vereinzelte Jungpflanzen mit ganz hellen Spitzen wachsen. Wären alle Pflanzen betroffen, dann kann es an dem allgemeinen Wurzelklima und auch am pH oder EC Wert liegen.
Möglicherweise kann man diese betroffenen Einzelpflanzen nun aussortieren und seltener wässern. Bei Steinwolle, die mit einem Teil der Würfel schneller austrocknet, sollte man alle Würfel in Gruppen sortieren und getrennt zueinander wässern. Verfaulte Wurzelspitzen wird es dann seltener geben, solange sich an den Steinwollblöcken nach dem Wässern keine Pfützen bilden.
Ursachen für verfaulte Wurzelspitzen
Die Staunässe an den Wurzeln ist ein Grund für verfaulte Wurzelspitzen. Wenn es wirklich kalt oder bei nicht verholzten Wurzeln zu warm wird, kann diese Fäulnis ebenfalls eintreten. Weiterhin wird hier die Vermutung aufgestellt, dass das Material, auf dem die Wurzeln stehen und auch berühren, einen starken Einfluss auf diese nehmen kann. Wer einen Ebb & Flow Tisch oder sonstige fertige Komponenten im Growhandel ersteht, wird kaum Probleme haben. Ansonsten sollte man die Steinwollblöcke auf Plastikgittern stellen, um verfaulte Wurzelspitzen zu vermeiden.
Nachdem die Jungpflanzen auf gespültem CoGr vorgezogen werden, hat sich dieses Problem in der Vorblüte gelöst. Aber auch die Blumentöpfe dürfen nach dem Gießen nicht in einer Pfütze stehen. Sonst wird man wieder verfaulte Wurzelspitzen haben. Die Töpfe sollen in einer Teichfolienwanne immer ein wenig mit nicht saugendem Material aufgebockt werden. Dann kann man auch mal zu viel gießen, ohne direkt verfaulte Wurzelspitzen zu haben.
Resultat der Beobachtungen
Die Pflanzen sollen nie in Staunässe stehen und sie sollen nach dem Gießen nicht in einer Pfütze stehen. Das Wurzelmedium soll luftig sein und es soll frische Luft aufnehmen können. Ein atmendes Wurzelmedium ohne Staunässe lässt die Wurzeln atmen und dann können diese sich entwickeln. Dann kommt es nicht zu der Wurzelfäulnis, die bestimmt schon manchen Grower den Verstand gekostet hat.
Fotoinfos
Titelfoto:
Vorblüte: Die linke Pflanze soll einen Mangel haben, obwohl sie unter den gleichen Bedingungen, wie die rechte wächst, die kerngesund ist? Wohl kaum. Diesem hellen Grün einer vereinzelten Pflanze sieht man an, dass ihre Wurzeln verfault sind, was sie nun 14 Tage ihrer Zeit kosten würde. Es müssen aber alle Jungpflanzen homogen in die Blüte gehen. Somit wird diese ansonsten prächtige Jungpflanze entsorgt. Genau deswegen sollte man generell in der Vorblüte mit Überkapazitäten kalkulieren.
Es könnten auch andere Wurzelprobleme vorliegen und zu untypischem Wuchs führen. Hier ist es Wurzelfäule.
Foto im Artikel:
Es ist häufiger passiert, dass einer Pflanze in Vorblüte oder in Blüte die Wurzeln vergammelt sind. Hier kam der Gedanke, die Pflanze einfach durch eine andere auszutauschen. Da keine Jungpflanzen mehr auf Steinwolle verfügbar waren, wurde eine angehende Mutterpflanze auf Erde gewählt. Dem Topf wurde natürlich der Boden entnommen, der zwischen Topf und Steinwollwürfel zu sehen ist. Die ausgeblühte Pflanze ist im vorherigen Kapitel zu sehen.