Der gewöhnliche NDL oder Metallhalogen Hammerschlag Reflektor mit einer 250 Watt Röhre kann bis zu 30 cm an die Pflanzen heran gehangen werden, ohne dass diese verbrennen. Das wurde einst auch so gemacht und später ließ sich feststellen, dass die Pflanzen direkt unter dem Leuchtmittel kaum Wurzeln hatten, die entfernter stehenden Pflanzen wurzeln jedoch gut.
Zu viel Licht bremst das Wurzeln
Angebaut wurde auf losem CoGr, welches mit einer Folie oben gegen die Verdunstung abgedeckt wurde. Somit folgte die Schlussfolgerung für das Pflanzen Wurzeln, dass ein zu intensives Licht das Wurzeln der Jungpflanzen behindert. Beim nächsten Durchlauf wurde die Lampe auf 40 cm Abstand gehangen. Und siehe da, es hatten alle Jungpflanzen genügend Wurzeln. Sollten andere Grower feststellen, dass viel Lichtdruck die Jungpflanzen nicht am Wurzeln hindert, bauen diese vielleicht etwas anders an. Aber wenn man unter der starken Jungpflanzen Beleuchtung weniger Wurzeln an den Pflanzen findet, dann sollte diese etwas höher gehangen werden!
Warum kann viel Licht beim Pflanzen Wurzeln stören?
Wenn die Pflanzen sehr viel Licht bekommen, dann betreiben sie sehr intensiv Fotosynthese und haben für Anderes einfach keine Kraft mehr. Wenn diese Pflanzen aber etwas weniger Licht bekommen, dann haben sie auch noch die Kraft, unter der Erde zu wachsen. Das Wachstum unter der Erde ist allerdings entscheidend für das, was später über der Erde passiert und somit sollte man unbedingt darauf achten, dass die Jungpflanzen ordentlich durchwurzeln können. Nur so sind später Rekordernten möglich.
Diese Erkenntnis gilt auch für die Wuchsphase der Blüte. Etwas weniger Licht auf den m² ist hier einfach mehr, wenn Pflanzen wurzeln sollen. Es reicht für die ersten zwei Wochen in der Blüte aus, den m² mit 250 bis 300 Watt NDL Pflanzenlicht zu beleuchten. Auch der Abstand zu den Leuchtmitteln sollte eher etwas größer als in der späteren Blüte gewählt werden. Erst dann, wenn sich die Blüten bilden, ist wirklich viel Licht notwendig. Dann sollen die Leuchtmittel so dicht an die Triebspitzen gehängt werden, dass diese noch nicht verbrennen.
Bei der Jungpflanzen Beleuchtung kann das gut gemeinte „mehr“ aber deutlich weniger bedeuten, nicht nur beim Dünger, beim Wässern oder der Raumtemperatur. Im Übrigen werden Outdoor die Pflanzen auch bei bewölktem Regenwetter gesetzt, damit sie erst ein paar Tage mit den Wurzeln arbeiten können.
Wiederholung aus vorherigen Inhalten
Es gibt Genetiken, die in der Wuchsphase der Blüte fast gar nicht mehr wachsen und es gibt Genetiken, die von nur 10 cm auf einen Meter hoch schießen. Hier liegt es an einem selbst, dass man seine Genetik kennt oder sich vorher erkundigt, damit die Jungpflanzen mit passender Größe in die Blüte gestellt werden können. Bei der Organisation des Pflanzenmaterials sollte also herausgefunden werden, wie groß die Jungpflanze sein muss, damit sie auf ca. 80 cm heranwächst. Zudem ist zu hinterfragen, ob sie als ein Trieb oder als Busch wachsen wird.
Wer diese entscheidenden Details nicht herausfinden kann, der wird auch nicht wissen, wie er mit seinen Stecklingen oder Saatpflanzen verfahren muss. Dann muss es geschätzt werden. Starke Sativas werden eher klein in die Blüte geschickt, starke Indicas dürfen auch 35 cm oder sogar größer werden, bevor die Blüte eingeleitet wird. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, dass diese Pflanzen wurzeln, damit sie später in der Blüte wirklich auch wachsen können.
Die spätere Blütefläche füllen
Wenn einem erklärt wird, dass die Genetik als nur ein Ast wächst, dann müssen nicht neun Pflanzen zu 80 cm Größe auf den m² gestellt werden, dann sind es 16 bis 25 Pflanzen, die vermutlich nicht nennenswert mehr Ertrag bringen werden, als wenn es neun Büsche wären. Wer demnach seine Stabpflanzen in Büsche verwandeln möchte, der kann dieses gerne machen, indem die Spitzen genommen werden. Dieses kann bei Stecklingen erfolgen, wenn sich die dritte Blattebene, bei Saatpflanzen eher die vierte oder fünfte Ebene, bildet. Diese wird einfach entfernt und schon muss die Pflanze mit zwei Haupttrieben wachsen. Wenn diese Triebe die zweite Blattebene öffnen wollen, wird diese auch noch entfernt und nun wächst die Pflanze mit vier oberen und zwei unteren Haupttrieben. Wer noch Stecklinge braucht, kann die Jungpflanzen auch vor jedem Kürzen etwas wachsen lassen, um direkt Stecklinge zu nehmen.
Im Normalfall werden sich von diesen sechs Haupttrieben wenigstens drei sehr kräftig ausbilden, die nun auch einen kleinen Busch bilden, der mehr Raum einnimmt. Aber wohlgemerkt: Das Entfernen der aller obersten Pflanzenspitze ist nur dann notwendig und sinnvoll, wenn die Pflanzen wirklich ohne jegliche Seitentriebe wachsen wollen. Ansonsten ist es besser, die Jungpflanze einfach wachsen zu lassen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Zu viel Licht kann die Jungpflanzen beim Wurzeln bremsen. Zu viel Dünger würde das Wurzeln ebenfalls behindern.
Foto im Artikel:
Hier werden die Jungpflanzen gut wurzeln. Der Reflektor mit der NDL Lampe hat genügend Abstand und es wird nicht zu viel Licht gegeben. Mit viel mehr Licht werden die Pflanzen viel mehr Zuckerverbindungen produzieren. Damit sind sie ausgelastet und wurzeln nicht mehr. Die „Basisarbeit“ entscheidet jedoch über die späteren Erfolge. Nur dann, wenn die Pflanzen wurzeln, werden sie einen später erfreuen. Weil Marihuana mit weniger Licht besser wurzelt oder anwächst, werden Setzlinge auch nicht bei drei Wochen Sommersonne, sondern bei fünf Tagen bewölktem Regenwetter herausgesetzt. Im Bild sind die Pflanzen gerade mit etwas Wasser besprüht worden, es wurde mit einer Luftbefeuchtung experimentiert.