Man hat zwar die Möglichkeit, die Samen in Steinwolle keimen zu lassen, um dann auch weiter in Steinwolle zu arbeiten. Das ist dann direkt schon hydroponisches Anbauen und es sind zwingend ein pH und EC Messgerät notwendig. Am einfachsten ist es für den Anfängergrower, wenn die Saat in guter Anzuchterde vorgezogen wird, um dann mit Erde oder einem Substrat zu arbeiten.
Gerade von aeroponischen Systemen und Aquafarmen sollte man als Beginner erst einmal Abstand nehmen. Es funktioniert, wenn alles richtig gemacht wird, aber es passieren einem viel schneller kleine Fehler als auf Erde und diese kleinen Fehler sind auf den Profisystemen oft bereits verheerend. Wer wenig Budget gepaart mit einen chaotischen und schlecht klimatisierbaren Growraum hat, wird viele dieser kleinen Fehler machen und sollte selbst mit Erfahrungswerten bei den „stabileren“ Anbautechniken bleiben.
Erst einmal mit einfachen Projekten starten
Anfängergrower müssen auf Erde z. B. weniger auf den pH-Wert achten und können auch ungenauer düngen. Wer ausschließlich eine Blütekammer einrichtet, der sollte direkt feminisierte Samen oder Stecklinge wählen. Diese wachsen immer weiblich. Bei regulären Seeds wird es weibliche, männliche und zwitterige Exemplare geben. Denn nur die unbestäubte Blüte kann als Sensimilla Marihuana geerntet werden. Ansonsten bilden sich Samen und diese schlucken das Gewicht, enthalten jedoch keine berauschenden Wirkstoffe und lassen sich nicht angenehm rauchen. Sie sind beim Rauchen sogar schädlich und deswegen möchte keiner versamtes Marihuana.
Deswegen kann nicht nur dem Anfängergrower die feminisierte Saat empfohlen werden. Ansonsten können die männlichen und zwitterigen Pflanzen ca. zwei Wochen nach Blütebeginn mit 12 Stunden Licht zu 12 Stunden ununterbrochener Dunkelheit erkannt und vernichtet werden. Es darf sich nicht ein männlicher Pollensack öffnen und es darf auch keine männliche Pflanze in der Umgebung wachsen, da der Pollen über die Luft zu den weiblichen Pflanzen getragen wird.
Wer jedoch noch ein paar eigene Saatkörner ernten möchte, der sollte reguläre Samen nehmen und sich für eigene Stecklinge den Teil zu der Selektion der Mutterpflanzen durchlesen. Für die genauere Erläuterung von weiblichen, männlichen und zwitterigen Pflanzen sollte der Teil zur Blüte gelesen werden, da sich das Geschlecht der Pflanze eben erst in dieser erkennen lässt. Reguläre Seeds sind somit immer etwas Glücksspiel, da man vorab nie weiß, wie viele weibliche Pflanzen über bleiben werden und ob nicht doch eine von ihnen versteckt zwittert und die Ernte versamt.
Anfängergrower sollten erst mal testen, was alles geht
Weiterhin kosten gute Marihuanasamen auch gutes Geld. Der Anfängergrower hat vielleicht 20 Saatkörner gekauft, sollte aber erst einmal nur 5 ansetzen. Ob man es kann oder nicht, sieht man auch dann. Zum ersten Testen reichen auch Vogelfutter Hanfsamen.
Es gibt viele Personen, die anderen Marihuanasamen abgeben, die sie angeblich teuer gekauft haben oder die sie halt über hatten. Hier sollte der Anfängergrower, wenn überhaupt, erst nach der Ernte eine Gegenleistung erbringen, da viele dieser geschenkten Seeds die Mühe nicht wert sind. Deswegen sollte man trotz geschenkter Seeds für den eigentlichen Grow dennoch bei einer Seedbank kaufen, um nicht im schlimmsten Fall die ganze Mühe und die Kosten vergeblich auf sich zu nehmen.
Dennoch gibt es auch „unter der Hand“ sehr gute Seeds. Man sollte sich jedoch kennen, sowie in Kauf zu nehmen ist, dass die Pflanzen vielleicht nicht ganz homogen sind oder nicht an Spitzensorten rankommen. Viele wollen jedoch diese „Kraut und Rüben“ Pflanzen, da jede anders als die andere ist. Sie wollen die Abwechslung, andere wollen immer das Gleiche. Deswegen ist das, was für den einen richtig ist, es für den anderen nicht unbedingt. An diesen und anderen Punkten muss jedoch jeder seine eigenen Erfahrungen machen, lesen allein reicht für den Anfängergrower nicht.
Falscher Geiz wird teuer enden
Es gibt Leute, die wirklich an allem sparen und sich nicht einmal gute Blumenerde kaufen, sondern die Erde aus dem Garten nehmen. Anfängergrower gehören häufig dazu. Diese Gartenerde sollte dann allerdings nicht lehm- oder tonhaltig sein, auch zu sandig ist nicht gut. Besser ist ein schwerer Mutterboden, auch die oberste Schicht Waldboden ist gut. Viele Leute und auch Anfängergrower meinen, dass sie diese Erde dann im Backofen bei Hitze sterilisieren müssen.
Aber oft den Backofen mit Erdtöpfen vollzumachen ist gewiss keine gute Strategie. Bei dem Energie- und Arbeitsaufwand kann doch besser gute Erde gekauft werden. Außerdem zerstört man alle nützlichen Bodenbakterien. Wer Mutterboden aus dem Garten oder Wald verwendet, sollte ihn einfach so nutzen und muss sich dann häufig dem Kampf gegen ein paar Schädlinge stellen. Kompostboden ist im Übrigen eine Empfehlung. Weiterhin kann der Outdoor Boden auch erst einmal in einem Schuppen für einige Wochen zwischengelagert werden, damit viel Getier schon verschwindet. Auch dieser Boden soll feucht und nicht nass gehalten werden.
Die Empfehlung lautet dennoch, sich für Indoor keinen Boden aus dem Garten zu holen, sondern guten Boden immer wieder nach zu kaufen. Dieser sollte natürlich nicht lose im Garten sondern in der Garage oder dem Kellerraum verwahrt werden, wenn er nicht in eins benötigt wird. Man wird sich einigen Aufwand bei der Schädlingsbekämpfung sparen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Solange keine schwerwiegenden Probleme eintreten und den Pflanzen ein guter Lebensraum geboten wird, kann es auch beim Anfängergrower auf Anhieb so aussehen. Jetzt noch etwas Geduld haben.
Foto im Artikel:
Eigentlich jede Ernte sah so aus, nachdem einige Grundlagen verstanden wurden. Vieles kann der Anfänger lernen, wenn er das Growbook „Indoor Weed Anbau“ liest. Für vieles muss er jedoch selber mit der Zeit ein Händchen und ein Auge entwickeln. Das wird einem jedoch wesentlich schneller gelingen, wenn man sich bereits vor der Kammerplanung in die Theorie vom Marihuana Anbau einarbeitet. Da viele Leute viel reden, wäre eine gute und fundierte Lektüre die bessere Wahl oder wenigstens eine notwendige Ergänzung. Dennoch sollte jeder Grower auch noch ein wenig selber denken und nicht ein „Malen nach Zahlen“ erwarten. Jeder Growraum und jede Genetik sind anders.