Es folgt nur ein kurzer sowie weitgreifender Anriss, welchen Dünger Hanf benötigt und wie man richtig Hanf düngen kann. Hanf ist hierbei nicht allein Indoor angebautes Marihuana, sondern auch eine Outdoor wachsende Rohstoffpflanze. Hier erklären viele, dass Hanf keinen Dünger und keine Pestizide benötigt und irren beim Dünger.
Muss man Hanf düngen oder nicht?
Einst baute man Getreide, Hanf, Rüben und anderes auf gutem „Mutterboden“ an, weil man in der Regel nicht ständig düngte. In Lehm- und Sandböden sind kaum Nährstoffe enthalten, aber mit Kunstdünger oder Gülle und Mist können fast dieselben Ertragsmengen erwirtschaftet werden. Auf Lehm und Sand bräuchte auch der Hanf Dünger, um auf vier Meter Höhe zu wachsen oder viel Saat oder Marihuana zu erzeugen.
Hanf würde jedoch weniger Dünger als andere Agrarpflanzen wie Baumwolle oder Mais benötigen. Wenn in einigen Landstrichen Deutschlands die Landwirte bereits mit Bodenproben testen, wie viel sie noch düngen dürfen, damit es noch nicht eingeht, wären die Werte für Hanf vielleicht niedriger als für Mais. Es ist dennoch vermutlich unsinnig, bis zu diesem Punkt den Hanf düngen zu wollen.
Es gibt im Übrigen sehr empfindliche Hanfsorten, die weniger als die Hälfte vom Dünger verkraften, der für kommerzielle Sorten empfohlen wird. Dieses ist gerade beim Indoor Anbau immer wieder der Fall. Es kommt also auch auf die Sorte an. Dieses wäre beim Mais oder Getreide nicht anders.
Hanf düngen ist auf guten Böden vielleicht nicht nötig und im Schnitt reicht weniger Dünger als für einige andere Pflanzenarten. Einige Indoor Strains verkraften dennoch sehr hohe Werte und auf mageren Böden oder auf Steinwolle geht es nicht ohne Hanf Düngen oder nicht ohne Ernteeinbußen.
Stickstoff, Phosphor und Kalium
Pflanzen sind etwas anderes als Tiere, aber funktionieren in gewisser Weise ähnlich. Wenn Tiere Kohlenhydrate, Proteine und Fett brauchen, kommen sie damit allein nicht aus, da sie noch Spurenelemente benötigen. Bei Pflanzen sind Stickstoff, Phosphor und Kalium als NPK Dünger die Grundkomponenten. Für den Wuchs wird mehr Stickstoff benötigt, für die Blüte und Fruchtreife weniger. Stickstoff lässt die Pflanzen in die Höhe schießen.
Aber wer Hanf düngen möchte, muss gegebenenfalls auch die Spurenelemente zuführen. Wer auf guter Erde anbaut, kann es fast beim NPK belassen, aber auf Steinwolle, in der Aeroponik oder auf anderen „kastrierten“ Wuchsmedien müssen unbedingt auch Eisen, Schwefel, Zink oder Kupfer sowie Vitamine oder andere Verbindungen enthalten sein.
Außerdem müssen alle Nährstoffe in einer für die Pflanze verfügbaren Form vorliegen. In der Erde sind Bakterien und diese bereiten Nährstoffe auf. Hier können andere chemische Verbindungen als für Steinwolle gegeben werden, da der Dünger hier praktisch schon in verwertbarer Form vorliegen muss. Für Erde kann hingegen auch seltener gedüngt oder mit Langzeitdünger gedüngt werden. Die Erde puffert es und gibt es nach und nach ab. Beim Hanf Düngen muss man somit sehr genau wissen, worauf angebaut wird, um den richtigen Dünger zu wählen. Für Steinwolle, Aeroponik usw. sollte immer ein Fertigdünger gewählt werden, wenn man sich nicht wirklich gut auskennt und exakt arbeiten kann. Der falsche oder falsch dosierte Hanf Dünger macht mehr Schaden als Nutzen!
Hanf düngen ist mehr als Dünger zu geben
Wenn der Hanf Dünger alle nötigen Nährstoffe enthält, ist damit allein möglicherweise noch gar nichts gewonnen. Die Pflanzenwurzeln können jeden einzelnen Nährstoff nur in einem gewissen PH Bereich aufnehmen. Deswegen muss dieser pH-Wert im Boden und Gießwasser passen. Für hydroponische oder ähnliche Systeme können ca. 5,4 bis 5,8 PH angepeilt werden, für Erde ca. 6 PH.
Neben dem PH Wert ist außerdem die Temperatur im Boden sehr wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen. Bei Kälte oder zu viel Hitze im Boden wird das Wachstum erheblich gebremst oder die Pflanzen gehen sogar ein. Temperaturen um 20° Celsius sind optimal, in der Nachtphase kann es ein paar Grad abkühlen. Aber es sollte nicht zu stark abkühlen oder erheblich wärmer werden. Ab 26° Celsius scheinen sich zudem Bodenbakterien oder Bodenkrankheiten zu bilden, die Hanfpflanzen dahinsiechen lassen, die noch keine faserigen und holzigen Wurzeln haben. Für die älteren Pflanzen sind diese Temperaturen jedoch ebenfalls kontraproduktiv.
Hanf düngen – womit denn?
Einst brachte man den Dung auf die Felder, um diesen zu entsorgen. Man stellte bereits einen besseren Wuchs fest, aber düngte nur nahe liegende Felder, da es viel Arbeit ist und um die Entsorgung ging. Dung enthält neben NPK viele weitere wichtige Stoffe, es ist jedoch nicht jeder Dung gut. Dieser sollte immer erst reifen und rotten und erst dann aufgetragen werden. (Man hat schon von Leuten gehört und diese auch gekannt, die sich in den Topf entledigt haben, das ist zu frisch!) Weiterhin haben verschiedene Tierarten unterschiedliche Qualitäten. Auf Erdbeeren gibt man z. B. Pferde- oder Hühnermist, das ist der Hit!
Neben Dung können auch Pflanzen als Kompost reifen und verwendet werden. Viele Algenarten sollen hervorragende Eigenschaften als Dünger haben. Aber auch andere vorbereitete Pflanzenreste haben gute Nährstoffbilanzen zum Hanf Düngen. Es werden aber auch Tierreste wie Knochenmehl, Hornspäne, Fischmehl und Blutmehl zum Düngen eingesetzt. Diese können unverarbeitet allerdings auch Schädlinge anziehen. Neben organischen Stoffen sind auch viele anorganische Gaben sinnvoll. Dolomitkalk puffert nicht nur den PH Wert von oben und auch unten in den grünen Sektor. Eisen- oder Schwefeldünger wären auf vielen aber nicht allen Böden ebenfalls sehr wirksam.
Teils muss man wissen, was bereits drinnen ist, um Anderes zu ergänzen. Es kommt auf die Ausgewogenheit an. Ein Übermaß des einen kann z. B. die Aufnahme des Anderen behindern. Zudem muss die Ausgewogenheit auf das Wuchsstadium der Pflanzen abgepasst werden, um die Ergebnisse zu optimieren. Nicht nur der Stickstoff sollte während der Blüte einen anderen Anteil als in der Vorblüte haben.
Um es zu veranschaulichen
Für die Vorblüte würde man NPK mit dem Verhältnis von ca. 3- 1- 4 geben. Für die Blüte hingegen 1 – 1 – 2. Die Pflanzen brauchen andere Nährstoffe intensiver und wird der Dünger nicht angepasst, lagern sich einzelne Nährstoffe ab und belasten damit das Bodenklima. Bei Überdüngung mit einzelnen oder vielen Nährstoffen sollten pro Liter Wurzelmedium 1 bis 2 Liter PH und Temperatur angeglichenes Wasser durchgespült werden. Dabei sollte möglichst die Staunässe am nächsten Tag schon überwunden sein. Die Pflanzen benötigen zwingend Luft an den Wurzeln. Die Pflanzen mit Wasser zu ersäufen ersäuft sie dann auf Dauer wirklich, wenn es sich nicht um Steinwolle oder ähnliche Wurzelmedien handelt!
Zum Hanf Düngen wird natürlich auch Kunstdünger eingesetzt, der aus irgendwelchen anorganischen Stoffen oder auch fossilen Energieträgern in Chemiewerken hergestellt wird. Kunstdünger sollten eine wirklich gute Qualität aufweisen. Man sollte nicht den Rasendünger für den Indoor Hanfanbau verwenden, nicht mal für das Gewächshaus.
Die Bioverfügbarkeit beim Hanf Düngen nicht vergessen
Es wurde bereits erklärt, dass Bodenbakterien den Dünger aufbereiten und für die Pflanze verfügbar machen. Beim Hanf Düngen auf Erde muss der Dünger für die Bodenbakterien natürlich auch verwertbar sein. Wer bei einem Eisenmangel einen rostigen Nagel in den Boden steckt, wird nichts erreichen. Auch wenn der ganze Nagel nach und nach verrostet, ist das Eisen noch nicht in einer chemischen Verbindung vorhanden, die von den Pflanzen oder davor den Bodenbakterien verwendet werden kann.
Wer Dünger selber anmischt, um seinen Hanf düngen zu können, muss somit darauf achten, dass die Pflanzen oder die Bodenbakterien die Nährstoffe überhaupt aufnehmen können. Danach kommt es sehr darauf an, dass mit dem im Boden enthaltenen und den zusätzlich gegebenen Dünger alles sehr ausbalanciert vorhanden ist.
Wird auf Erde angebaut und man mischt einfach ein wenig Kompost und etwas Kalk darunter wird nicht viel verkehrt gemacht. Wer jedoch keine Möglichkeiten zum Kompostieren hat und keinen Dung verwenden will, sollte einfach fertigen Dünger passend zum Wuchsmedium kaufen und nach Herstellerangaben oder etwas vorsichtiger verwenden. Gerade bei den „schwierigeren“ Wuchsmedien wie Cocos, Steinwolle, Aeroponik oder Fließmatten auf Fließtischen sollte man nicht das Risiko eingehen, beim Hanf Düngen durch eine schlechte Eigenkreation alles zu vernichten. Wer die hier notwendigen Zutaten alle einzeln in Kleinstmengen beschafft und nach eigenem Rezept anrührt, zahlt gewiss 5x soviel, als wenn einfach ein guter Fertigdünger zum Hanf Düngen erworben wird und macht sich weniger Arbeit. Bei den einzelnen Zutaten und auch fertigen Düngemitteln ist immer ebenfalls auf die Haltbarkeit zu achten, wodurch Fertigprodukte wieder die Nase vorne hätten.
Für Erde oder Outdoor in Erde kann man mal experimentierfreudig werden. Man sollte für den Indoor Anbau auf Erde jedoch wissen, dass man sich mit dem Kompost auch Krankheiten, Schädlinge und unerwünschtes „Zeugs“ einfängt.