Auch für die Mutterpflanzen soll das Klima reguliert werden können. Optimal ist es, wenn es zwischen 22 und 26 ° Celsius warm ist. In der Nachtphase soll es möglichst nicht kälter als 18° Celsius werden. Die Mutterpflanzen sind zwar nicht mehr so empfindlich wie Stecklinge oder Jungpflanzen und können auch Temperaturen bis über 30° Celsius verkraften, es hilft ihnen jedoch nicht, sondern schadet etwas, wenn es so warm ist. Besser ist es, wenn das Mutterpflanzenklima im optimalen Bereich bleibt.
Sollte es doch über Tag durch die Beleuchtung zu warm werden, dann sollte über Nacht beleuchtet werden, wenn von draußen kühle Luft nachströmt. Es muss natürlich mit 18 oder mehr Stunden am Tag beleuchtet werden, damit die Pflanzen nicht mit der Blüte beginnen.
Lebewesen benötigen gute Lebensbedingungen
Die Luftfeuchtigkeit ist beim Mutterpflanzenklima nicht unwichtig. Diese soll bei 50 bis 70 % liegen, damit die Pflanzen wirklich richtig saftig wachsen. Wenn die Luftfeuchtigkeit bei 40 % oder weniger liegt, dann wachsen die Pflanzen sehr holzig und mager. Die Blätter entwickeln weniger Finger. Zudem werden die Pflanzen für Schädlinge und gewisse Krankheiten anfälliger. Auch für die Mutterpflanzen lohnt es sich, wenn trockene Luft befeuchtet wird. Ultraschallbefeuchter sind die besten Befeuchter überhaupt.
Wenn direkt im Growzelt der Mutterpflanzen befeuchtet wird, dann sinken der Strom- und der Wasserverbrauch. Immerhin muss der Tank ständig nachgefüllt werden und es ist kalkfreies Wasser zu verwenden. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist leider auch nicht gut, da dann wiederum andere Krankheiten zuschlagen, bei stehender Luft auch der Schimmel. Dann kann entweder besser gelüftet werden oder ein Luftentfeuchter wird in die Anlage integriert. Dieser wird sehr viel Strom verbrauchen. Lüften ist in der Regel der bessere Weg, da ohnehin mindestens etwas gelüftet werden muss. Dabei strömt jedoch noch mehr zu feuchte Luft nach und es muss noch mehr entfeuchtet werden.
Das Licht als wichtiger Faktor vom Mutterpflanzenklima
Die Mutterpflanzen befinden sich in der Vorblüte und brauchen noch nicht so viel Energie, wie die richtig blühenden Pflanzen. Es genügt, wenn man einen m² mit 250 Watt ausleuchtet. Ein passendes Beleuchtungssystem mit blauem Lichtspektrum soll gewählt werden. Es können ein Metallhalogenstrahler oder eine Natrium Druck Lampe mit einer Röhre mit hohem Blauanteil verwendet werden. Auch die Grow-Energiesparlampen oder LED Pflanzenlichtpaneels werden für die Vorblüte funktionieren.
Theoretisch kann man auch zwei Strahler zu den Seiten der Kammer anbringen, um nun schräg in den Raum zu strahlen, damit die größten Pflanzen in der Mitte stehen und von beiden Seiten Licht bekommen. Einige Freaks ziehen riesige Mütter, die sie mit mehreren Strahlern von allen Seiten ausleuchten. Normalerweise sollte es einem aber genügen, dass von oben beleuchtet wird. Das Licht sollte dann für die obersten 50 cm Pflanzendecke reichen, darunter wird sowieso alles im Schatten der oberen Triebe liegen und wenn die untersten Bereiche sehr schwach wachsen, dann sollen sie einfach entfernt werden. Für Mutterpflanzen ist es normal, dass sie mit jedem Stecklingsschnitt tendenziell etwas an Höhe gewinnen und dafür in den unteren Bereichen gerupft werden.
Auch wenig Licht kann reichen
Für die Beleuchtung würden sogar 36 Watt Pflanzenlichtröhren mit 5 Röhren auf einen Meter Breite genügen, dann wird die Lichttiefenstrahlung aber nicht für 50 cm Pflanzendecke reichen. Energiesparlampen, Pflanzenlichtröhren oder Energiesparröhren können als kühlere Leuchtmittel bis an die Pflanzen ran gehangen werden, bei den heißen Leuchtmitteln kommt es auf den Strahler an, da sich Hotspots bilden und die Pflanzen verbrennen könnten.
Je nach Ausgangsbedingungen kann für das passende Mutterpflanzenklima ein kühleres oder wärmeres Leuchtmittel einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Wäre es eher zu kalt im Anbauraum, sollte mit einem heißen Leuchtmittel gearbeitet werden. Wird mit mehr als einem heißen Leuchtmittel gearbeitet, können diese zeitversetzt auch 24 Stunden am Tag strahlen, um zugleich als Heizung zu dienen. In der Blüte ginge das natürlich nur mit einer A und B Kammer oder mit Autoflower Genetiken. Von diesen kann man nicht einfach Stecklinge schneiden, da die Pflanzen automatisch und unabhängig zur Beleuchtungsdauer in die Blüte gehen. Die Pflanzen sind dann noch zu klein, um Stecklinge nehmen zu können.
Fotoinfos
Titelfoto:
Bei passenden klimatischen Gegebenheiten wird sich jedes Lebewesen besser entwickeln, auch Marihuanapflanzen. Die beiden jungen Mutterpflanzen haben für dieses Stadium Töpfe genügender Größe, sie haben genügend Licht und es passte einfach alles. Sonst würden diese Pflanzen kaum so gesund und vital mit einem kräftigen Grünton erscheinen.
Foto im Artikel:
In einer anderen Growkammer durften diese Jack Herer Mutterpflanzen wild wachsen. Diese haben nun eine beachtliche Größe, da nicht alle drei Wochen Stecklinge genommen werden, sondern nur alle zwei bis drei Monate. Bei der Beleuchtung handelt es sich um einen Adjust a Wing, der wirklich nah an die Pflanzen gehängt werden kann, ohne dass diese durch die heiße Natriumdampflampe verbrennen. Rechts unten erkennt man einige kleine Jungpflanzen, das werden die nächsten Mutterpflanzen für die folgende Generation.
Diese Mutterpflanzen wurden nicht intensiv gepflegt, sondern eher wild wachsen gelassen. Nach dem Stecklingsschnitt werden diese Pflanzen ausgemustert, um gegen ihre eigenen, nicht für die Blüte benötigten Stecklinge ausgetauscht zu werden. Zu sehen ist auch hier, dass die Triebe einfach senkrecht nach oben sprießen, aber bei der Dichte nicht noch mehr kräftige Seitentriebe entstehen können. In den unteren Ebenen kommt nicht genug Licht an, selbst mit mehr Platz würden sich hier in dieser Konstellation nicht viele kräftige Triebe ausprägen können. Deswegen würde hier auch weniger als die halbe Höhe für die gleiche Stecklingsmenge reichen.