Für hydroponische oder ähnliche Systeme werden in der Regel Stecklinge verwendet, bei denen eine Pflanze genau wie die andere beschaffen ist. Wenn diese Stecklinge z. B. für Steinwollmatten allerdings noch vorgezogen werden sollen, dann sollen sie nicht in ein erdiges Substrat gesetzt werden, da die vielen Mikroorganismen in der Erde oder deren Bröselstruktur später zum Problem werden können. Dennoch brauchen sie unbedingt mehr Raum, um wurzeln zu können. Zum Glück gibt es neben den kleinen auch passende größere Würfel aus Steinwolle für die Pflanzenzucht.
Auf Steinwolle, CoGr und Fließtischen in Blüte gehen
Die kleinen Steinwollwürfel sollen also in die 10 zu 10 cm großen Steinwollwürfel gestellt werden, wenn die Stecklinge noch nicht direkt an ihrem späteren Blüteort eingesetzt werden können. Diese Steinwollwürfel sind allerdings nicht besonders groß und deswegen können die Pflanzen auch höchstens bis zu einer Größe von 25 cm gut in diesen wachsen. Dann fehlt einfach der Raum für die Wurzeln und die Pflanzen werden leiden und fangen an, spargelig zu wachsen.
Die Marihuana Jungpflanzenpflege in Steinwollwürfel hat das Problem, dass die Wurzeln nicht nach dem Gießen in einer Wasserpfütze stehen dürfen. Oder die Steinwolle trocknet sehr schnell aus, womit sich auch die Nährstoffe anreichern. Notwendig ist auch noch, dass nicht Steinwolle aus dem Baustoffhandel gewählt wird, da diese in der Regel gegen Schädlinge und Schimmel behandelt wurde. Es muss sich immer um Steinwolle für die Pflanzenzucht handeln sowie bei Hitze die Oberfläche mit einer Folie abgedeckt werden kann, damit nicht alles Wasser verdunstet und die zurückbleibenden Nährstoffe zur kritischen Überdüngung führen.
Die Kunst des Wässerns auf Steinwolle
Für die Steinwollblöcke gibt es spezielle Ebb- und Flow Tische, die der Amateur für ein paar Pflanzen bei der Marihuana Jungpflanzenpflege jedoch nicht benötigt. Es handelt sich um Wannentische, die einen Überlauf haben. Die Pumpe pumpt durch den Boden das Wasser in die Wanne, dieses kann überlaufen. Hört die Pumpe auf zu pumpen, dann läuft das Wasser durch diese wieder in den Wassertank zurück. Hier soll beachtet werden, dass es gerade bei billiger Steinwolle Blöcke gibt, die ganz viel Wasser speichern, es entsteht bereits Staunässe. Andere Blöcke speichern nur wenig Wasser und sind sehr luftig. Diese Blöcke sind nun öfter zu fluten. Die Blöcke mit Staunässe sollen aber erst dann geflutet werden, wenn sie leichter werden, damit die Wurzeln nicht kontinuierlich in Staunässe stehen. Somit sollte man dann zwei Ebb- und Flow Tische haben, um die Steinwollblöcke ihren Eigenschaften entsprechend sortieren zu können.
Wer sich den Luxus mit den Ebb- und Flow Tischen nicht leisten kann, der kann dennoch mit Steinwolle arbeiten. Es werden Bretter mit Silofolie umschlagen und etwas aufgebockt, in die Vorblütekammer gelegt. Auf diesen Brettern können die Steinwollblöcke liegen. Das Wasser zieht nicht in die Bretter und die Silofolie bildet einen Grund, der für die Wurzeln geeignet ist, in den die Wurzeln nicht hineinwachsen können. Nun nimmt man immer die leichter werdenden Steinwollblöcke und taucht diese in Nährlösung, schüttelt kurz ein wenig Wasser heraus und stellt sie zurück. Es soll ein wenig Wasser ausgeschüttelt werden, damit die Steinwolle nicht in einer Pfütze steht, das können die empfindlichen Wurzeln gar nicht gut haben, es würde sich für sie wieder um die wirklich schädliche Staunässe handeln. Diese und andere Details sind bei der Marihuana Jungpflanzenpflege für den Erfolg entscheidend.
Hydroponische Anbautechnik beachten
Wer auf Steinwolle arbeitet, der arbeitet immer auch hydroponisch. Es wird gegossen und etwas vom Wasser fließt raus und es spült alte Nährstoffe weg. Die Steinwolle ist wegen der mangelnden Bodenbakterien für die Pflanzenwurzeln ein leerer Raum. Nährstoffe werden nicht eingelagert oder umgewandelt, sie reichern sich an. Der pH-Wert kippt schneller als auf Erde. Das bedeutet, dass es extrem wichtig ist, das Gießwasser für Steinwolle mit passenden Nährstoffen zu versetzen und danach den pH-Wert anzugleichen. Weiterhin ist sehr darauf zu achten, dass durch mehrfaches Gießen während der Beleuchtungsphase keine Trockenheit entsteht und die Nährstoffe sehr gleichmäßig zugeführt werden.
Deswegen gibt es automatisierte Gießsysteme wie die Ebb und Flow Tische sowie Geräte zum Messen vom EC und pH-Wert. Das kostet Geld und viele haben mit diesen Geräten erst einmal Probleme, die Wasserwerte passend einzustellen. Es ist ganz einfach, wenn man es einmal kann. Dennoch sollten Anfänger anstelle der Steinwolle erst einmal auf guter Growerde anbauen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Dieses ist eine der drei Ebenen des Mutter- und Jungpflanzenschranks. Unten stehen die Mutterpflanzen, oben befinden sich zwei Ebenen mit selbst gebauten Ebb & Flow Wannen. Die Teichfolie wird möglichst auch in die Auslassung in der Holzplatte gelegt, in die der Schlauch gesteckt wird. Alles kann mit Silikon verkleistert werden. Die Wannen sind leicht geneigt angebracht, sodass das Wasser selbstständig den Weg zum Auslass findet.
Durch die Schläuche fließt das Wasser in eine PVC Röhre. Diese mündet in einer Wassertonne. Geflutet wird mit einer Pumpe, der Gardena Urlaubsbewässerung, bei der es sich allerdings um eine Behelfslösung handelt.
Ein Problem war, dass diese Wannen zum Auslauf nicht immer genügend dicht waren, weswegen man bei gleichen Kosten besser fertige Systeme erwirbt. Die Ausnahme lautet jedoch, dass es wie hier alles auf Maß passen soll.
Foto im Artikel:
Hier wurde die Silofolie entfernt und das Holz mit Flüssigkunststoff gestrichen, die Schläuche wurden ordentlich mit Silikon eingekleistert. Das funktionierte besser als mit der Folie. Viel größer sollten die Jungpflanzen auf dem Steinwollwürfel nicht gezogen werden, da den Pflanzen einfach das Wurzelvolumen ausgeht.
Ein wichtiges Detail sind die blauen Plastikgitter, auf denen die Pflanzen stehen. So wird verhindert, dass sich Wurzelfäulnis bildet. Diese mag durch die Farbe oder eher durch die Pfütze nach dem Gießen an den Steinwollblöcken notwendig sein. Es gibt allerdings Materialien oder Oberflächen, auf die Wurzeln empfindlich reagieren werden. Mit diesen Kunststoffgittern konnte die zuvor auftretende Wurzelfäule erfolgreich vermieden werden.