Wer Stecklinge schneiden möchte, muss natürlich auch Mutterpflanzen haben und an die Mutterpflanzenpflege denken. Vorab sei natürlich gesagt, dass Cannabis genau wie in der Blüte auch in der Vorblüte sortenbedingt unterschiedlich wächst. Es gibt hier Genetiken, die sehr kräftig und gedrungen wachsen oder solche, die eher zierlich sind und bei denen sich die auseinander gestreckten Äste unter dem eigenen Gewicht schon biegen wollen. Es gibt Genetiken, die sich besonders für das Schneiden von Stecklingen eignen.
Pflanzen brauchen laufend Pflege
Dieses sind vorwiegend die Pflanzen, die nicht allein mit den Triebspitzen, sondern auch mit den Seitentrieben wachsen. Gerade dann kann man die Pflanze einfach wachsen lassen und es entsteht ein richtiger Busch, den man von unten bis oben alle zwei bis drei Wochen abernten kann, bis dieser Busch schließlich so viele Verzweigungen hat, dass er nicht mehr so kraftvoll wachsen will. Nun wird einfach ein kräftiger Steckling als neue Mutterpflanze angesetzt und hochgezogen. Auch mit guter Mutterpflanzenpflege kann der Hanfstrauch leider nicht ewig gerupft werden.
Die Mutterpflanzenpflege über die Wuchsform
Viele haben die Vorstellung, dass eine Mutterpflanze einen guten Meter hoch sein muss und ganz buschig ist. Das kann auch durch die entsprechende Mutterpflanzenpflege so werden, auf vielen Bildern in diesem Werk wurde es allerdings nicht so gemacht. Es handelt sich hierbei um eine Genetik, die eigentlich eher wie ein Stab in die Höhe wächst. Bei zehn bis 15 cm Höhe wurde der Jungpflanze das erste Mal die Spitze genommen und dann etwas später wurden zwei Spitzen genommen. So wuchs diese Jungpflanze mit vier oberen und zwei unteren Haupttrieben und hat mehr Fläche gefüllt. Von dieser Pflanze wurden dann beim ersten Mal sechs und beim zweiten Mal zwölf Stecklinge genommen, wenn all diese sechs Triebe es zuließen. Dafür steht aber nicht ein m² mit einer Pflanze voll, es passten 12 auf einen m².
Alle zwei bis drei Wochen neue Stecklinge schneiden
Bei Bedarf wurden alle zwei bis drei Wochen bis zu hundert Stecklinge geschnitten. Dadurch sind die Pflanzen in Ebenen hochgewachsen. Es wurden Stecklinge geschnitten und somit wuchsen neue aus der nächsten Ebene nach, all diese Triebe waren jetzt gleichzeitig der oberste Trieb und wuchsen somit wirklich sehr kräftig. Auf diese Weise konnten wirklich immer wenigstens 50 sehr kräftige Stecklinge geschnitten werden. Es wurden weniger benötigt, aber ein paar Stecklinge in Reserve sind immer gut, wenn diese ungleichmäßig wurzeln, wachsen oder teils auch eingehen.
Von den zwölf Muttis wurden ständig welche mit der Höhe von ca. 70 cm ausgemustert, meist drei auf einmal. Es wurden drei frische Jungpflanzen dazu gestellt, die zuerst weniger aber dafür kräftige Stecklinge brachten. Das hat wirklich funktioniert und es waren immer genug Stecklinge vorhanden. Dabei konnte über Jahre mit der Genetik gearbeitet werden, auf die viele der Genießer nicht mehr verzichten wollten und alles andere liegen ließen. Es wurde von den Hardlinern nicht mal etwas anderes zur Probe geraucht.
Warum kleine Mutterpflanzen?
Es wurden kleine Mutterpflanzen gezogen, da der Schrank in zwei Ebenen unterteilt wurde und die untere Ebene als Ablage oder Reservekapazität diente. Aber bei dieser Genetik und teils knappen Licht konnten immer nur die Stecklinge der obersten Ebene verwendet werden. Die Pflanzen sind einfach nicht von allein buschig gewachsen und schwächelten in den unteren Bereichen. Somit war es die logische Konsequenz, dass mit kleinen Muttis gearbeitet wurde. Die Mutterpflanzenpflege gibt einem immerhin viel Spielraum, wie die Muttis wachsen. Selbst mit der Höhe, mit mehr Licht und einer buschigen Genetik wären auf nur einem m² mehrere kleinere Mutterpflanzen vorteilhaft gewesen. Es kommt der Punkt, an dem die Mutterpflanze kraftloser verzweigt und man sich trennen sollte. Dann sind zwölf kleine Muttis besser als 2 große: Der Kapazitätssprung beim Wechsel zu neuen Pflanzen wird abgefedert.
Wer nur alle zwei Monate und nicht alle drei Wochen Stecklinge benötigt, kann die Mutterpflanzen jedes Mal austauschen, wenn einige Jungpflanzen zurückbleiben. Man trenne sich zur eigenen Sicherheit erst, wenn die Stecklinge auch gewurzelt sind und nicht durch einen möglichen Totalausfall die ganze Genetik weg wäre. Eine unersetzbare Genetik aus diesen Sicherheitsgründen an zwei oder drei Orten zu haben, wäre die Empfehlung.
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier ist eine Jungpflanze zu sehen, es wurde zum zweiten Mal die Triebspitze genommen. Es werden nun vier oberste und zwei untere Haupttriebe wachsen, von denen sich normalerweise wenigstens drei zu Haupttrieben ausbilden. Zu beachten ist das kräftige und gesunde Grün der künftigen Mutterpflanze. Sie steht in CoGr und wird natürlich mit CoGr Dünger gedüngt. Später wird der Boden noch gegen die Verdunstung abgedeckt. Dieser Pflanze geht es wirklich richtig gut.
Foto im Artikel:
Auf dem Bild haben die Pflanzen ihre Laubmasse anscheinend innerhalb von nur einer Woche im Vergleich zum anderen Foto verdoppelt, nun sollte es auch mit einem ersten Stecklingsschnitt bald klappen. Zu beachten ist, dass jede der Pflanzen wirklich eine schöne Fläche ausfüllt, da eben die Spitzen zweimal genommen wurden. Auch schlanke Genetiken füllen mit weniger Pflanzen die Fläche genügend aus.