Beim Mutterpflanzen anbauen darf nur etwas gedüngt werden. Es soll ein Vorblütedünger passend zum Wuchsmedium gewählt werden. Mutterpflanzen werden meistens auf Erde oder erdigen Substraten mit einer Pflanze pro Topf gehalten. Wurde dieses Substrat bereits vorgedüngt, muss man natürlich noch nicht sofort mit dem Gießwasser düngen.
Die Genetik ist wichtig, die Pflanzenpflege auch
Die Pflanzen benötigen in der Vorblüte viel weniger Dünger als in der Blüte und um eine Versalzung sicher zu vermeiden, kann pro Liter Gießwasser zur Vorsicht mit 50 bis 75 % der üblichen durch den Düngeranbieter empfohlenen Menge gedüngt werden. Wer ein EC Messgerät besitzt, sollte mit einem EC-Wert von 1,0 bis 1,4 arbeiten, aber nicht mehr. Der pH-Wert kann auch für Erde angepasst werden, 6,2 ist sehr gut. Für Steinwolle oder CoGr wären 5,6 besser. Die Mutterpflanzen müssen natürlich nicht auf Erde kultiviert werden, es klappt auch, wenn mit Cocos, Blähton, CoGr, Granulat oder sogar mit Steinwolle gearbeitet wird.
Extrem hohe Verdunstung
Zur Steinwolle soll hier ein Bild erläutert werden, welches einst in einer Hanfzeitschrift gedruckt wurde: Viele Pflanzen stehen zusammen und sehen nicht mehr gesund aus. In die Töpfe wurde einfach Steinwolle gestopft. Aus dem Bild muss gefolgert werden, dass nicht knapp gedüngt wurde. Die Steinwolle hat aber eine enorme Verdunstung und zurück bleiben die Nährsalze. Diese haben sich in der offenen Steinwolle angereichert und die Pflanzen haben unter der Überdüngung wirklich sehr gelitten.
Wer dennoch mit loser Steinwolle in Töpfen arbeiten möchte, der sollte diese abdecken und wirklich sparsam düngen und gelegentlich mal die Steinwolle spülen, mit mindestens einem Liter ungedüngtem Wasser pro Liter Topfvolumen. Als Abdeckung eignet sich Teichfolie, die auf Größe geschnitten wird. Von einer Seite wird zur Mitte ein Schnitt gemacht, um in die Mitte ein Loch zu schneiden, die Folie kann so an dem Pflanzenstiel vorbeigelegt werden. Wer Mutterpflanzen anbauen möchte, muss also immer alles für seinen gewählten Anbauweg richtig machen. Das ist aber überall so, dass selbst denken ein enormer Vorteil ist.
Neue Erde für neue Mutterpflanzen
Wenn die alten gegen neue Mutterpflanzen ersetzt werden, sollte natürlich das alte Substrat ersetzt werden, da auch dieses im Laufe der Zeit altert. Auch beim Umtopfen in größere Töpfe kann der Wurzelballen zum Auffrischen etwas gesäubert werden. Und zum Mutterpflanzen Anbauen darf natürlich keine Billigblumenerde eingesetzt werden, in der die Pflanzen nur überleben, aber nicht mehr richtig leben können.
Es schadet den Mutterpflanzen nicht, wenn eine kleine Dosis Enzyme zur Zersetzung der abgestorbenen Wurzeln dem Gießwasser zugefügt wird. Es muss nicht die volle Dosis sein. Die Mutterpflanzen haben auch altes Wurzelwerk und wenn dieses sich sauber zersetzt, dann ist dieses gut für das Bodenklima.
Mutterpflanzen anbauen auf unterschiedlichen Wuchsmedien
In diesem Werk wurde zum Mutterpflanzen anbauen mit CoGr gearbeitet und da auch dieses an der Oberfläche zügig austrocknet, wurde mit den beschriebenen Folien gearbeitet, aber nicht mit Teichfolien, sondern mit Wachsfolien für Tische. Diese wellen sich mit der Zeit jedoch sehr. Ob man jedoch Erde, Cocos oder CoGr verwendet, so groß werden die Unterschiede bei richtiger Vorgehensweise nicht sein, es funktioniert immer alles nach dem gleichen Muster. Aber zum Blähton wäre zu erklären, dass auch dieser sehr schnell austrocknen kann und deswegen knapp angedüngt werden soll.
Bei Steinwolle, Blähton und Granulat kann es wirklich nicht schaden, wenn alle zwei Wochen eine größere Menge Wasser als sonst alle paar Tage durch die Töpfe geleitet wird, um alte Salze fortzuspülen. Die Pflanzen werden es einem danken. Wer auf Erde Mutterpflanzen anbauen möchte, sollte anhaltende Staunässe in jedem Fall meiden. Diese ist schädlich für die Pflanzen, aber tritt nicht bei Steinwolle, CoGr, Cocos oder Blähton auf. Auch hier sollen die Töpfe hinterher nicht in einer Wasserpfütze stehen, die Wurzelspitzen vertragen dieses nicht.
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier stehen die Mutterpflanzen nach dem Stecklingsschnitt wieder in der Mutterbox. Sie sind nun erst einmal etwas kleiner und werden aufgebockt. Es wird zusätzlich zu den zwei 36 Watt Röhren noch mit einem 70 Watt Pflanzenlichtstrahler beleuchtet (linke Seite, nicht zu sehen), der aber auch nicht die meiste Leistung hat. Später wird die ganze Mutterbox umgebaut und es wird eine Metallhalogen Armatur mit 250 Watt verwendet. Dieses verbessert den Wuchs aber nur etwas, da die Pflanzen in der Vorblüte noch mit recht wenig Licht auskommen und in diesem Bild keinen kritischen Mangel erleiden.
Foto im Artikel:
Im Bild stehen noch einige Power Plant Mutterpflanzen eines Bekannten, die ein wenig kleinwüchsiger als viele Sativas sind. Es stehen hier auch noch einige Mutterpflanzen seltener Landrassen. Es handelt sich eigentlich um den Blüteraum, der aber gerade mit 18 Stunden ausgeleuchtet wird, da die Stecklinge noch zu Jungpflanzen wachsen sollen.
Diese Pflanzen durften etwas wild wachsen. Sie stehen zu dicht zusammen, als dass sie in die Breite gehen können. Sie werden nach dem Stecklingsschnitt gegen zurück bleibende Stecklinge aus dem Blüteschwung gewechselt. Viele wollen aber so große Mutterpflanzen haben, wobei unter Kunstlicht immer nur die obersten 40 bis 60 cm zu den Leuchtmitteln interessant sind und alles dahinterliegende bekommt ohnehin nicht mehr genug Licht, um kräftig zu wachsen. (Auf Agrarfabrikfeldern gewinnt der Weizen oder anderes Gewächs auch nur mit den obersten 40 bis 60 cm Kraft, da kein Licht mehr nach unten durch kommt.)
So kann dann auch gleich mit kleineren und dafür zahlreicheren Mutterpflanzen gearbeitet werden. Oder eben mit nur einer, aber dafür richtig breit wachsenden Mutterpflanze im viel größeren Topf auf einem Rollbrett. Kleinere Töpfe lassen sich jedoch besser handhaben und die kleineren Pflanzen können besser in die Ecken gestellt werden. Außerdem ist beim Wechsel der alten gegen neue Mutterpflanzen nicht gleich die halbe Kammer leer, da eben mehr Pflanzen in vielen Altersstufen verwendet werden können.
Hier werden aber nur alle paar Monate Stecklinge benötigt, dann kann auch jedes Mal der ganze Mutterpflanzenbestand gegen neue Pflanzen getauscht werden. Energieeffizienter und wirtschaftlicher ist es jedoch, alle paar Wochen zu schneiden und die gewurzelten Stecklinge an sehr gute und sichere Bekannte zu verteilen, die sich den ganzen Aufwand damit sparen können. Alternativ in der gleichen Blütekammer mit mehreren Altersstufen zu arbeiten ist schwieriger, auch bei Erkrankungen oder Schädlingen.