Die richtige Wahl der Genetik ist ausschlaggebend, dass einem letztlich die geernteten Marihuanablüten überhaupt gefallen können. Für die Aufzucht sind deswegen nicht nur gute Hanfsamen wichtig. Es kommt auch darauf an, was es für eine Genetik ist und was man mit der Saat machen möchte. Wenn man z. B. eine stark sativalastige Genetik hat, dann sollte die Blüte wegen der starken Wuchskraft nach bereits drei Wochen eingeleitet werden, wenn die Jungpflanze am Stiel noch nicht einmal verholzt ist. Die Pflanze sollte schon jetzt in einen ca. sieben bis elf Liter großen Topf gegeben oder eben auf die Matte oder auf den Fließtisch oder die Aquafarm oder das Aeroponische System gesetzt werden. Es gibt wirklich einige Möglichkeiten, um die Pflanzen blühen zu lassen.
Worin sich gute Hanfsamen unterscheiden
Aber zurück zur Sativa Genetik: Diese kann eine enorme Wuchskraft entfalten und von den gerade einmal 15 cm Größe bei Blütebeginn auf weit über einen Meter schießen. Nicht alle Sativas haben diese urtypische Wuchskraft. Es gibt auch viele Genetiken mit Sativa und Indica Anteilen, deren Wuchskraft einzuschätzen schwieriger ist. Es sollte auf die Infos zurückgegriffen werden, die man von den Breedern erhält. Leider sind diese mit Infos zum Teil eher sparsam, selbst wenn sie gute Hanfsamen vertreiben. Je nach Anbautechnik und Können unterscheiden sich die Pflanzen auch deutlich in ihren Ergebnissen.
Unterschiede in den Wuchseigenschaften beachten
Sativas sollten zumindest schnell in die Blüte geschickt werden. Bei Mischungen aus Sativa und Indica sollte man etwas länger warten, bis die Pflanzen 20 bis 25 cm groß sind. Bei starken Indicas sollte man sogar noch etwas länger warten, bis diese ca. 30 cm groß oder größer sind. Aus der Erfahrung ist es für den Sea of Green optimal, wenn die Pflanzen ca. 80 cm groß werden. Sea of Green wird von vielen so verstanden, dass ganz viele Pflanzen auf wenig Raum gestellt werden, die alle mit einem Hauptbud wachsen. Sie bilden einen starken Blütenstamm, die Seitentriebe werden teils sogar entfernt.
Im Werk „Indoor Weed Anbau“ wird der Begriff Sea of Green (SoG) für eine Anbaufläche verwendet, die ein See aus Grün ist. Wo man auch hinsieht, man sieht ab der eigentlichen Blüte nur noch ins Grüne, es ist kein Boden mehr zu sehen. Die Pflanzen nehmen mit ihren Blättern jeden cm² ein, sollen aber nicht zu stark wuchern, da die Ergebnisse dann wieder leiden. Dabei kann die Triebspitze aber auch gekürzt werden, damit die Pflanzen verzweigen. Wichtig ist nur, dass wirklich jeder cm² mit Grün gefüllt, aber nicht überfüllt wird. Dazu allerdings später mehr.
Diese Empfehlungen für die Einleitung zur Blüte zielen auf Pflanzen von ca. 80 bis 100 cm Wuchshöhe ab. Ansonsten können auch kleinere oder größere Jungpflanzen gezogen werden. Es gibt hier und an anderen Stellen im Buch keine allumfassende Angabe, die immer gelten kann. Was genau gute Hanfsamen sind, liegt deswegen auch im Betrachtungswinkel.
Die Pflanzen formen
Wer merkt, dass seine Saatpflanzen wirklich gar nicht mit den Seitentrieben wachsen wollen, der kann ihnen mit der vierten oder fünften Blattebene die Spitze nehmen. Das ist nur ein cm über dem obersten Blattpaar. Nun muss die Pflanze mit zwei Trieben wachsen. Auch hier kann noch einmal die Spitze genommen werden, wenn diese Triebe ihr erstes Blattpaar geöffnet haben. Jetzt wächst die Saatpflanze mit vier Trieben ganz oben und die unteren beiden Seitentriebe entwickeln sich auch noch sehr kräftig. Nicht jeder der Triebe entwickelt sich wirklich kräftig, die Pflanze wird aber drei bis sechs Haupttriebe hervor bilden und wächst indessen nicht, wie ein Stängel, sondern wie ein Busch. So kann man in der Blüte die Fläche deutlich besser füllen und muss deutlich weniger gute Hanfsamen verheizen. So werden auch Mutterpflanzen buschiger, damit man mehr Stecklinge schneiden kann.
Wenn die Pflanzen aber aus sich heraus kräftig mit den Trieben wachsen, dann sollte die Spitze nicht gekürzt werden. Es gibt sogar Strains, die derart buschig wachsen, dass man sogar noch etwas lichten könnte. Es ist reine Geschmackssache, wie hoch oder buschig die Pflanzen werden sollen. Die Genetiken sind dabei grundverschieden, aber der Grower hat einen großen Einfluss auf Strains, die er bereits kennt. Deswegen ist es so wichtig, dass es gute Hanfsamen gibt, die beim nächsten Kauf die gleichen Eigenschaften aufweisen. Genauso wichtig ist es, dass man für sich die Hanfsamen findet, die für einen selbst gut sind. Für jemand anderen wären die gleichen Hanfsamen möglicherweise gar nicht gut, da nicht jedem die gleichen genetischen Eigenschaften passen.
Einige Entscheidungskriterien für gute Strains wären die Ausbeute, Wirkung, Geschmack, Zeit bis zur Ernte, Platzbedarf, THC-Gehalt, Empfindlichkeit, Indoor und Outdoor-Eignung, Klimazonen oder die Wuchseigenschaften.
Fotoinfos
Titelfoto:
Von 30, meist alten Samen sind immerhin noch einige aufgegangen. Auf Bild sind die Pflänzchen ca. drei Wochen alt und mit dieser Größe geben sie richtig Gas. Sativalastige Pflanzen könnten nun bereits in die Blüte, wer das Wachstum der Seitentriebe begünstigen möchte, könnte sogar noch einmal die Triebspitze nehmen, sollte bei den kleineren Pflänzchen damit aber noch drei Tage warten. Die Triebspitze wäre bei Genetiken, die wie ein Stock wachsen, mit vier Wochen nach der Aussaat zu nehmen, wenn die Pflanzen etwas buschiger werden sollen.
Foto im Artikel:
Hier eine kleine Saatpflanze in groß. Es scheint die zu sein, die im ersten Moment keine weitere Triebspitze hatte, diese entwickelte sich dann aber doch noch irgendwie. Dennoch ist es Krüppelsaat und die Pflanze wird sich nicht mehr normal entwickeln, sie raubt nur Platz und wird entsorgt. Vermutlich ging diese Pflanze sogar noch von allein ein, da genug Platz da war, wurde sie aus Neugierde einfach nur beobachtet.