Wie auch immer man es nun auch machen möchte, wenn alles beachtet wird, dann sollten von zehn Samen wenigstens acht aufgehen. Dann handelt es sich um gute Hanfsamen. Es dauert ca. drei bis sechs Tage, bis gute Hanfsamen aufgegangen sind und vielen mag es bei den ersten Malen wie eine Ewigkeit vorkommen, in Wirklichkeit wächst praktisch jede Marihuanasorte im Vergleich zu anderen Pflanzen sehr schnell. Die Keimblätter recken sich und in ihnen sollte das erste Blattpaar mit einem Finger zu sehen sein.
In einigen Punkten wie der Umfallkrankheit ist Hanf gleich Hanf
Das zweite sollte bereits drei Finger haben, für die vierte Ebene sind drei bis sieben Finger normal, meistens hat ausgewachsener Hanf fünf bis neun Finger, manchmal auch bis zu elf oder noch mehr. Alle vier Tage bildest sich eine neue Blattebene aus. Dafür müssen die klimatischen Bedingungen der Marihuanasorte das allerdings auch erlauben.
Die Temperaturen beachten
In den ersten drei Wochen baut das kleine Pflänzchen noch sehr viel Substanz auf. Zuviel Wärme kann nicht nur gute Hanfsamen killen, sie kann auch nach dem Aufgehen tödlich wirken. Es sollte auf keinen Fall wärmer als 26° Celsius werden, da die empfindlichen Sämlinge sonst an einem wurzelbedingten Hitzetod sterben könnten. Das wird vermutlich unabhängig zur Marihuanasorte so sein. Es sind vielleicht weniger die Hitze als die im Boden lebenden Bakterien und Pilzformen, die ab dieser Temperatur andere „Stämme“ hochkommen lassen. Das kommt dann aber auf dasselbe wie ein Hitzetod heraus. Woran es im Detail liegt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, da keine Proben eingeschickt wurden. Mit Temperaturen unter 26° war das Problem zumindest erledigt und die Lösung zu kennen, ist an dieser Stelle entscheidend gewesen.
Es gibt immerhin viele Bakterienstämme oder Pilzarten und diese haben alle ihre Anforderungen an einen Lebensraum. Ändern sich die Beschaffenheiten vom Lebensraum, setzen sich halt andere Bakterien oder Pilzstämme durch. Das ist häufig ein großes Problem, nicht nur im Pflanzenreich oder die angebaute Marihuanasorte.
Ergänzend:
Dieses Phänomen, dass die Pflanzen von jetzt auf gleich umkippen, wird als Umfallkrankheit umschrieben. Für einen ähnlichen Fall wurde ein Pilzstamm als Auslöser für die Umfallkrankheit genannt. Es gibt jedoch neben einem Pilzstamm auch andere Ursachen, wodurch diese Umfallkrankheit unabhängig zur Marihuanasorte ausgelöst werden kann, Staunässe im Boden wäre auch ein typischer Auslöser und/oder Fehler. Deswegen ist in diesem Fall die genaue Ursache nicht sicher, aber die Temperatur ist in dieser Situation in jedem Fall entscheidend gewesen. Zu viel Wärme ist in jedem Fall für Hanfpflanzen mit nicht verholzen Wurzeln tödlich und auch für ältere Pflanzen kontraproduktiv. Zu viel Staunässe ist ebenfalls tödlich.
Erst wenn der Stiel sich verholzt, werden die Samenpflanzen robuster und sollten nun auch einen größeren Topf von ca. vier Litern erhalten. Es kann vorgedüngte Blumenerde verwendet werden. Wenn das so gemacht wird, braucht bis zu diesem Punkt die Anzuchterde und für die kommenden zwei bis drei Wochen die vorgedüngte Erde nicht zusätzlich gedüngt werden. Nicht jede Marihuanasorte verträgt viel Dünger.
Wenn die Marihuanasorte blass wird, liegt es nicht immer am Dünger
Wer sich mit Erfahrungen anderer Personen aus der Growszene beschäftigt, der wird feststellen, dass viele Schreiber ein drastisches Problem in der Unterdüngung sehen. Diese kann dem Laub der Pflanzen angesehen werden. Wenn die Blätter ihr Grün verlieren, dann handelt es sich um einen Stickstoffmangel. Jeder Nährstoff kann seine eigenen Symptome für Unter- oder Überdüngung ausprägen. Darauf wird hier nicht bis ins Detail eingegangen. Ein helleres Grün der Blätter kann bei der gewählten Marihuanasorte genetisch bedingt sein. Oder die Pflanze erhält viel zu wenig Licht, teilweise auch nur in den weniger wichtigen unteren Ebenen.
Im Normalfall gibt es eine Unterdüngung auf Erde, die dem Wuchs der Vorblütepflanze erheblich schadet, nicht. Die Pflanzen wachsen auch mit weniger Dünger, da sie zum Wachsen nur wenige Nährstoffe brauchen. Wenn erst Anzuchterde und dann vorgedüngte Blumenerde oder Wasser mit nur etwas Vollkomponenten – Hanfdünger für die Wuchsphase verwendet wird, sollte alles im Grünen Bereich sein. Wer die bereits genannte Billigerde aus dem Supermarkt holt, wird auch mit passender Düngung nicht viel retten können, da die Billigerde eher ein Sargnagel als ein Lebensraum für eine Marihuanasorte ist. Gute Hanfsamen kann man dann auch gleich wegwerfen und sich die Arbeit der Aussaat sparen:
Die „erkannten Mangelerscheinungen“ können also ganz andere Ursachen als einen Mangel an Nährstoffen haben, dazu wird an anderer Stelle in der Rubrik zum Düngen noch einiges erläutert.
Unterschied zur Blüte
Im Übergang zur Blüte ändern sich die Verhältnisse, die Pflanze benötigt nicht nur mehr Dünger, sondern auch eine andere Zusammensetzung der Komponenten. Aber wenn diese Nährstoffmengen ausbleiben, dann gehen die Pflanzen deswegen nicht ein oder werden automatisch deutlich blasser, sie können einfach nur nicht die gewünschte Leistung bringen. Wer auf Erde anbaut und Leitungswasser zum Gießen verwendet, das bereits 0,6 bis 0,8 EC hat, der kann auf Erde praktisch nicht tödlich kritisch unterdüngen. Das ist nur möglich, wenn man Regenwasser verwendet oder hydroponisch arbeitet. Dann sind ausgewogene Nährstoffzusammensetzungen in passender Menge zur Marihuanasorte zu zuführen.
Deswegen sind die Setzlinge aus guten Hanfsamen bis zum Verholzen nicht oder nur ganz wenig zu düngen und wenn sie dann in vorgedüngte Erde gesetzt werden, kann für die nächsten zwei bis drei Wochen auf eine Düngung verzichtet werden. Wer die Pflanzen in Steinwolle oder CoCos setzt, muss natürlich laufend düngen und sollte neben dem EC-Wert unbedingt den pH-Wert genau beobachten und etwas drainieren.
Pflanzendünger für den Hanf überlegt verwenden
Es gibt viele fertige Pflanzendünger, die sich für Hanf eignen. Hier gibt es unterschiedliche Systeme mit einer oder mehreren Komponenten und deswegen kommt es immer ganz auf die Situation an, wie viel gedüngt werden muss. Etwas weniger ist jedoch ungefährlicher als etwas mehr, da die gewählte Marihuanasorte durchaus empfindlich auf Überdüngung reagieren kann. Wenn solch ein Dünger verwendet und auch richtig eingesetzt wird, ist der Mangel einer einzelnen Komponente bei den Pflanzen sehr unwahrscheinlich. Man kann höchstens insgesamt zu viel oder zu wenig düngen. Hierbei finden sich leider die Düngergegner und die Extremdünger in gehäufter Anzahl, wobei der Mittelweg zu wählen wäre.
Auf hydroponischen, aeroponischen oder ähnlich spezialisierten Systemen ist der Anbau ohne ständige Düngung sogar für Jungpflanzen in der Vorblüte unmöglich. Es gibt jedoch kommerzielle Marihuanasorten, die man im Dünger baden kann und alte Landrassen und ähnliche Natursorten, die nur ganz wenig verkraften. Wer gute Hanfsamen erhält, sollte sich zur jeweiligen Marihuanasorte also vorab gut informieren.
Fotoinfos
Titelfoto:
Diese Marihuanasorte fand nicht einen einzigen, der sie nicht gerne rauchte. Das Afghani #1 von Sensi Seeds ist ein wirklicher Allrounder gewesen. Einfach anzubauen, gute Erträge und sehr gefragt.
Foto im Artikel:
Hier wurden einfach ein paar Hanfsamen angesetzt, die sich über Jahre ansammelten oder noch aus Saattütchen über waren. Noch ist nicht zu sehen, welche Eigenschaften und Qualitäten diese Pflanzen haben, nicht einmal ihr Geschlecht ist zu erkennen. Aber so soll es ca. 3 Wochen nach dem Säen aussehen, wenn alles richtig gemacht wurde.