Wenn die ganzen Triebe mit den Blüten „rasiert“ sind, dann können diese Triebe nun einfach mit Fleischerhaken oder ähnlichen Haken an einer Leine gehangen werden. Die Blüten können alternativ auch direkt von den Stielen entfernt werden, um diese dünn und flachliegend richtig trocknen zu können. Durch die größere Oberfläche kann man die Schimmelbildung besser unterdrücken. Es gibt hierfür spezielle Trockenrecks zum Aufhängen mit mehreren Ebenen.
Vielen ist die Ernte schon beim Trocknen verschimmelt
Mit einigen Erntemaschinen ist es sogar notwendig, die Blüten nach dem Rupfen der großen Blätter von den Stielen zu entfernen, um die jeweilige Erntemaschine überhaupt nutzen zu können. Bei der Trocknung gibt es somit wieder verschiedene Möglichkeiten, um nach der Ernte richtig trocknen zu können. Wer seine Blütekammer nicht gleich wieder benötigt, der kann in dieser eine Leine spannen oder ein Trockenreck aufstellen.
Ein Trockenreck sind einfach nur mehrere Stoffsiebe, die waagerecht übereinander gehangen werden. Die Blüten werden ganz dünn in diese Netze gelegt. Die gefilterte Ablüftung soll während des Trocknens in der Blütekammer natürlich wenigstens auf kleiner Stufe weiter laufen. Das trocknende Marihuana darf immerhin nie auf dem Flur oder auf der Straße gerochen werden sowie die feuchte Luft zur Schimmelvermeidung umgewälzt werden muss. Marihuanablüten sollen natürlich im Dunklen richtig trocknen, da das Licht die Wirkstoffe vernichtet.
Richtig trocknen im separaten Raum
Wer die Blütekammer direkt wieder vollstellt, der sollte einen Trocknungsraum einrichten, um richtig trocknen zu können. Wer diesen nicht hat, der sollte eine Trocknungsbox oder alte Homebox aufbauen, die nach der Trocknung auch wieder abgebaut werden kann. Der Trocknungsraum oder die Trocknungsbox muss möglichst über eine Lüftung verfügen, die Luft durch diesen Raum saugt. Die Luft soll nicht stehen und sie soll nicht zu feucht sein, sonst schimmelt es richtig los.
Um das Risiko zu mindern, sollten bereits während der Erntearbeiten die richtig dicken Marihuanablüten aufgeboten werden, um hereinschauen zu können: Mit etwas Pech schimmelte es im Growraum in den dicksten Blüten. Diese sollen entweder ganz entfernt werden oder der Schimmel ist gründlich herauszuschneiden. Im Anfangsstadium soll schimmelndes Marihuana beim Rauchen nicht sehr gesundheitsschädlich sein, beim Essen jedoch schon. Aber wenn es richtig schimmelt, ist es eben komplett zu entsorgen sowie ansonsten nur auf eigene Gefahr zu verwenden.
Kohlefilter im Trockungsraum?
Wenn es ein größerer Trocknungsraum ist, dann kann die Luft einfach durch einen Ventilator im Raum umgewälzt werden. Wenn der Trockenraum aber knapp bemessen ist, dann sollte durch diesen durch gelüftet werden, wenn die Räumlichkeit nicht wirklich trocken ist. Damit einem die Gerüche nicht verraten, muss natürlich ein Kohlefilter verwendet werden, durch den die Ablüftung ansaugt. Es reicht auch ein kleiner Lüfter mit 160 oder 225 m³ in der Stunde, es ist meist auch nur eine kleine Trockenbox notwendig. Für einen ganzen Trocknungsraum sollte natürlich ein größerer Lüfter mit entsprechend großem Filter gewählt werden sowie im großen Trockenraum noch ein paar Schwenkventilatoren für Umluft sorgen können, damit es keine stehende Luft gibt.
Es sollte natürlich, wie bereits erwähnt, klar sein, dass die Buds immer im Dunklen trocknen sollen, durch Licht wird das THC sonst abgebaut. Man würde somit auch sein Outdoorgras nicht wie Heu auf dem Felde trocknen, sondern in einer dunklen Scheune, wo es trocken ist.
Klimabedingungen zum richtig trocknen
Wenn die Triebe einfach in einer trockenen Trocknungskammer hängen können, dann passiert bei passenden Klimabedingungen meist nichts mehr daran. Dass sie beim Trocknen noch verschimmeln, passiert einem bei einer trockenen Raumluft eher selten, aber die Blüten sollten dennoch nicht zu dicht aneinander hängen oder zu hoch im Trockenreck geschichtet werden. Zur Sicherheit sollte der Trockenraum auch bei guten Klimabedingungen täglich geprüft werden, um gelegentlich die dicken Blüten aufzubiegen und hereinzuschauen. In den Trockenrecks soll die wenige cm dicke Marihuananlage täglich einmal bewegt werden, damit feuchte Stellen auch an die Luft kommen. Die Luft soll im Übrigen nicht zu trocken werden, da die Trocknung einige Tage andauern sollte. Dadurch erfolgt der Trocknungsvorgang gleichmäßiger und das wirkt sich auf die Qualität des Produkts aus.
Hat man keine trockene Raumluft, dann muss die Luft mit einem Luftentfeuchter entfeuchtet werden. Das wäre aber wirklich nur für nasse Kellerräume notwendig, solange gelüftet wird. Ist es in diesen Kellerräumen zudem kalt, dann kann genauso gut auch mit einem Radiator ein wenig zu geheizt werden, das führt auch zu einer geringen relativen Luftfeuchtigkeit. Wenn die Blüten allerdings in einem Trockenreck getrocknet werden, dann dürfen sie auch bei den richtigen Klimabedingungen wirklich nur eine Schicht dick liegen. Wenn es in der Trockenkammer zu kalt oder zu warm ist, wäre auch das ein Problem, mit dem die Qualität leidet oder Schimmel ansetzt. Eine Raumtemperatur um 20° Celsius bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % in einem Raum mit etwas Luftumwälzung im Innern und nach draußen wäre deswegen anzustreben.
Schnelltrocknung?
Wer seine Blüten bei trockener Wärme unter dem Dach, im Backofen oder sonst wo trocknet, der gibt den Marihuanablüten nicht genug Zeit zum Nachreifen. Die flüchtigen Terpene, die für den guten Geschmack entscheidend sind, werden verfliegen. Bei einer weniger schönen und weniger intensiven Wirkung lässt sich solch eine Schnelltrocknung nicht angenehm rauchen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Zu diesem Zeitpunkt wurden zwei m² mit 600 Watt beleuchtet, dieses ist die Ausbeute mit ca. 500 bis 550 Gramm von einem guten Weed. Da die ersten drei Wochen der Blüte mit nur 400 Watt beleuchtet wurden, wären es rechnerisch rund 1 Gramm pro Watt und das auf 70 Blütetage. Es wurde mit wenig Lichtstrom aber mit hochwertigen Leuchtmitteln und reflektierenden Kammerwänden gearbeitet.
Der Trocknungsraum hat eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit, aber wegen des Geruchs und zur Luftumwälzung wurde in diesem mit einem kleinen Lüfter durch einen Filter angesogen. Neben dem linken Türrahmen zur Innenseite ist der im PVC Abwasserrohr liegende Badezimmerlüfter samt Kohlefilter noch gerade eben zu sehen. Das, obwohl die Kammer direkt vor der Zuluftschneise zum Blüteraum lag, aber sicherer ist besser als sicher. Da in der Kammertür Lüftungsschlitze waren, wurde auf eine Lüftung aus dieser Besenkammer heraus verzichtet. Man könnte auch die unteren und oberen cm der Tür absägen, um Umluft zu erzeugen. Zur Vorsicht wurde dennoch täglich ein Blick in die Besenkammer geworfen.
Foto im Artikel:
Im späteren Anbauverlauf wurden das Afghani #1 von Sensi Seeds, sowie die selbst bestäubte Tochter „Steinschlag“ parallel angebaut. Die trockenen Blüten unterscheiden sich kaum auf dem Foto. Die Blüten beider Gräser sind mit Harzkristallen überzogen und wurden sehr gerne geraucht. Erst dann, wenn die Blüten einen Tag lang eingetütet waren und nicht pappig wurden, weiß man, dass sie zum Einlagern wirklich trocken genug waren. Rein optisch wäre es hier trocken genug.