Bereits erklärt wurde, wie ein ganzer Growraum eingerichtet und wie eine Growbox gebaut wird. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten für den Growkammerbau. Angenommen, dass man einen Raum hat, der doppelt bis dreimal so groß ist wie der Bereich, der für die Pflanzen ausgeleuchtet werden soll, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Der Raum um die Beleuchtungsfläche wird als eine Kammer ausgebaut.
Das wurde bereits beschrieben. Dieses ist dringlich anzuraten, wenn es sich um einen wirklich kühlen Growraum handelt, damit sich die Wärme bei den Pflanzen besser halten kann. Wenn es sich allerdings um einen Raum handelt, der passend temperiert ist oder eher dazu neigt, zu überhitzen, dann kann der Growkammerbau anders geplant werden.
Kammerbau der unbegrenzten Möglichkeiten
Es wird wie für eine große Growbox ein Holzrahmengestell gefertigt, das ab einer gewissen Größe jeden guten Meter in sich verstreben sollte. Jetzt werden aber nicht wie beim bereits beschriebenen Growkammerbau Seitenwände angebracht, es werden alle Seiten mit Türen oder Vorhängeklappen verhangen, die aber die unten stehenden und oben stehenden 50 cm freilassen. Diese Türen werden einfach locker aufgehängt und sie müssen nicht unbedingt dicht anliegen. Sie sollen aber zur Innenseite weiß gestrichen oder mit Folien verklebt werden, um das Licht zu reflektieren. Die Pflanzen im Innern sollen ca. 50 cm aufgebockt werden, damit unter ihnen für die Luft Platz ist.
Growkammerbau mit luftiger Kammer
Es wird nun Folgendes passieren: Die Luft in dem Growbereich erwärmt sich und steigt auf, sie drückt sich oben in den anderen Raum raus. Die kalte Luft zieht von unten in die Kammer nach, mischt sich unter den Pflanzen und steigt dann auf. Die Luft mischt sich schon außerhalb der Kammer und kann in dieser noch mit Ventilatoren zusätzlich umgewälzt werden. Für die Beleuchtung ist der Raum nur so groß, wie er genutzt wird. Für die Luft ist dieser Raum aber deutlich größer und kann somit viel besser klimatisiert werden. Es soll bei diesem Growkammerbau ein milderes Klima entstehen.
Natürlich muss dennoch mit genügender Luftmenge gefiltert nach draußen umgelüftet werden und es sollte kühle, aber nicht kalte Frischluft zuströmen können. Wer möchte, der kann seinen Pflanzenbereich sogar mittig in den Raum integrieren und kann von allen Seiten an die Pflanzen heran greifen. Die Luft kann sich zu allen Seiten sehr gut umwälzen.
Es schadet bei diesem Growkammerbau nicht, eine UV-C Lichtfalle zu bauen und durch diese umzulüften. Es wird einfach ein PVC Rohr mit dem Leuchtmittel ausgestattet und zu den Enden mit mehreren Winkeln abgeknickt, ein Lüfter bläst durch die Röhre und in dieser werden alle Keime durch das UV-C Licht zerstört. Sollte sich bei diesem luftigen Growkammerbau eine Pilzerkrankung einschleichen, würde diese sonst möglicherweise deutlich schneller ausbrechen. In der kleinen und schnell überhitzten Growkammer werden die Sporen mit der Luft intensiver raus gelüftet als bei diesem luftigen Growkammerbau. In der kleinen und überhitzten Kammer hätten aber einige Schädlinge wie die Spinnmilbe leichtes Spiel mit den Pflanzen.
Mehrfache Unterteilung der Growkammer
Es ist allerdings ein wirklicher Luxus, genügend Platz für den luftigen Growkammerbau zu haben. Die meisten Grower hängen lieber ein paar Lampen mehr auf. Aber auch dann sollte der Growbereich sich unterteilen in einen Vorraum, einen Growbereich und wenn die Ablüftung nicht mit in diesen Growbereich passt, in einen zusätzlichen Abluftbereich. Wenn man jetzt einen Growraum von z. B. 4 zu 6 Metern hat, dann sollte man eine Kammer von ca. 2,2 zu 4,4 Metern bauen, und zwar mit Abstand zur linken und rechten Wand von je 80 cm. Einerseits kann die Luft in die Kammer einströmen, sie kann hier auch durch einen Zulüfter in einen Airsock eingeblasen werden, der an dieser Wandseite verlegt werden sollte.
Zur anderen Seite befindet sich bei diesem dreigeteilten Growkammerbau ein Raum, in dem die Filter gehangen werden. Dieser Raum sollte durch eine Holztür verschlossen werden können. In der einstigen, hier häufig abgelichteten Kartonkammer, wurde eine Vorhängetür verwendet, die auch nicht zu 100 % luftdicht war, es hat dennoch funktioniert.
In der Kammer strömt nun z. B. von links die frische Luft von unten rein, die im Growroom noch verwirbelt werden kann. Zur rechten Seite lässt man die Kammer die obersten 20 cm offen in die Abluftkammer einfließen. Hier kann der Filter jetzt auch auf dem Boden stehen, das ist egal, aber von hier wird nach draußen geblasen. Zu dem Kopfende können dann die Wassertanks und Vorschaltgeräte montiert werden, hier befinden sich die Türen, um in die Kammer hereinzugelangen. Das Beispielmaß von 2,2 zu 4,4 Metern eignet sich sehr, um vier Reihen von Librakästen aufzubauen. Es kann mit insgesamt 8 × 400 oder 600 Watt Lampen beleuchtet werden. Wenn es schnell zu warm wird, sind eher die 400 Watt Lampen zu verwenden.
Fotoinfos
Titelfoto:
Auf diesem Bild ist noch die alte Konstruktion der Ablüftung zu sehen. Der Gang ist noch nicht vom Vorraum abgetrennt. Rechts ist der Filter auf der Auflage zu sehen. Der Ufo Lüfter passt direkt auf den Filter und ist mit Panzerband sorgfältig abgedichtet worden. Es steckt ein Schalldämpfer auf dem Ufolüfter. Der Schalldämpfer mündet einfach in einen aufgeschnittenen Müllsack, der auf das Loch in der Verkleidung vom Fenster geklebt wird. Sehr provisorisch, aber es hat über Jahre funktioniert und würde noch immer klappen. Der Schalldämpfer liegt übrigens auf einer Verstrebung auf, die die Verkleidung des Fensters auf dieses drückt. So kann diese Verkleidung nicht bei einem Unterdruck in den Raum gesogen werden.
Foto im Artikel:
Hier ist die Auflage für den Filter zu sehen. Auf den unteren rauen Leisten liegen gehobelte Leisten, damit der schwere Filter mit weniger Kraft und ohne Schaden am Filterstrumpf darauf geschoben werden kann. Das erleichtert es, da dieses Ding schwer und hier nur Platz für einen Mann ist.