Die gesamte Zuluft-Klimatisierung für die im vorherigen Kapitel beschriebene dreigeteilte Growkammer kann auch zum Kopfende angebracht werden, wenn es neben der Blütekammer keinen Platz gibt. Es entsteht also ein großer Vorraum, in dem die Luft klimatisiert werden kann. Man kann einfach eine der Vorhängetüren anders bemessen, damit diese erst ab 50 cm Höhe ansetzt.
Zuluftkammer vor dem Blüteraum
Diese 50 cm werden mit einer Holzplatte verkleidet, durch die ein Anschluss für den Airsock gelegt wird. Es kann nun sogar in der Kammer der Lüfter durch den Anschluss ansaugen und die Luft in den Airsock blasen, der Lüfter muss zwingend gegen Nässe geschützt werden. Der Airsock wird ebenfalls keine Nässe oder Schmutz vertragen. Der Lüfter wäre dann für die dreigeteilte Growkammer am Kopfende nicht im Wege. Der Bereich zur Luftklimatisierung befindet sich also nicht neben sondern vor der Blütekammer.
Abluftraum für die dreigeteilte Growkammer
Wer die Zuluft nicht vom Kopfende rein leiten möchte, der kann diese auch durch den Abluftraum leiten. Auf einer Seite neben der Blütekammer wird die Tür der Abluftkammer 50 cm vom Boden und von der Decke abgehoben, um hier von unten einen Aluflexschlauch für die Zuluft einzuleiten. Dieser Schlauch wird in den Blüteraum der dreigeteilte Growkammer geleitet und mündet dann in dieser in einen Air Sock. An passender Stelle kann der Lüfter montiert werden, der die Luft erst ansaugt und dann in den Air Sock bläst. So sollte sich die Frischluft gut verteilen. Warum dieses so gemacht werden soll? Weil die Frontseite komplett mit Türen ausgestattet wird und hier kaum Platz ist, um diesen Zuluftschlauch einzuleiten. Die Abluft kann dann in den obersten 50 cm mit einem Alu Flex Schlauch raus geleitet werden, wenn sich in diesem Bereich kein Abluftfenster befindet.
Zwischen den oberen und unteren 50 cm bleibt noch immer Platz für die Vorhängetür, die einigermaßen dicht abschließen soll, wenn sie mit Riegeln aufgedrückt wird. Somit kann man hier jederzeit hingehen, um den Lüfter und Filter zu warten. 50 cm Raumbreite sind natürlich das Minimum, sowie man für fettere Ablüfter breitere Räume braucht. Aber die Filtertonne kann einfach auf dem Boden stehen, darüber der Lüfter und von hier geht der Abluftschlauch nach oben und dann zu einer beliebigen Stelle. Wegen der Lüfterschwingungen sollte die Filtertonne auf einer dicken Gummimatte gedämmt stehen und wegen Schmutz auf dem Boden sogar noch etwas aufgebockt werden. Wer einfallsreich und geschickt ist, der wird seine dreigeteilte Growkammer einrichten können, er sollte jedoch bedenken, dass er die Lüfter warten und die Kohlefilter gelegentlich tauschen muss. Man muss also an alles herankommen und sicher hantieren können.
Warum ist der dreigeteilte Growkammer besser?
Die dreigeteilte Growkammer soll folgendes Resultat bewirken. Man hat einen Vorraum zum Klimatisieren der Luft. Hier können auch die Wassertanks stehen, solange das Wasser nicht zu kalt oder warm wird. Von hier hat man immer Zugriff auf die Pflanzen. Da die Ablüftung für einen großen Raum so groß ist, dass man etwas Fläche nicht mehr ausleuchten und bepflanzen würde, wird zur Seite eine Kammer gelassen, die möglichst etwas breiter als 80 cm ist. Die Luft strömt aus dem Growbereich von oben in diese Kammer, der Filter kann an der Decke hängen oder am Boden stehen, das ist nun egal.
Es sollte aber ein Zulüfter Luft in den Blüteraum der dreigeteilte Growkammer blasen, wenn diese etwas größer ist. Zusätzlich sollte diese Luft in einem größeren Blüteraum auch noch verwirbelt werden. Bei kleinen Blüteräumen kann die Luft durch die Zuluftöffnungen nachströmen und verteilt sich von allein. Es kann im Innern dennoch mit einem Ventilator noch etwas nachgeholfen werden. Im großen Raum sollte die Zuluft aber durch den Airsock verteilt austreten und das geht mit einem zweiten Lüfter besser als durch den künstlich erzeugten Unterdruck innerhalb der Growkamer.
Der Zulüfter sollte immer etwas weniger Luft zuführen, als abgesaugt wird, damit keine riechende Luft rückstaut. Damit sich der Druck ausgleichen kann, schadet es nicht, wenn man wenigstens in eine Tür zu jedem geschlossenen Raum mehrere PVC-Abwasserrohrwinkel einlässt, die sich um mehr als 180° winden. So entsteht eine Lichtbarriere. Auch für die dreigeteilte Growkammer ist es entscheidend, dass im Blüteraum 12 Stunden am Stück Dunkelheit herrschen, nur dann wird den Pflanzen der Impuls zur Blüte gegeben. Für Autoflower wäre das hingegen egal, ob die Dunkelphase 6 oder 12 Stunden lang ist, sie werden einfach ab der dritten Woche in die Blüte gehen.
Die einstige dreigeteilte Growkammer
Die auf vielen Fotos im Werk zu sehende dreigeteilte Growkammer hatte am Kopfende den Raum für die Klimatisierung der Luft und neben dem Blüteraum die Abluftkammer. Man hätte auch die Zwischenwand zum Blüteraum weglassen können, aber diese soll für die Reflexion da sein und dafür, dass die Luft nur von oben zum Ablüfter strömt. Diese Anordnung hat sich sehr bewährt Im Blüteraum der dreigeteilten Growkammer wurde die Luft mit einem Ventilator umgewälzt, damit diese immer in Bewegung bleibt und sich mischt.
Zusätzlich wurde ein Lüfter installiert, der kalte Luft von unten nach oben geblasen hat. Diese Luft wurde durch ein PVC Rohr oben in die Kammer eingelassen und war auf die waagerechte Ventilation ausgerichtet. Diese dreigeteilte Growkammer hatte jedoch ein Wärmeproblem, das lag aber nicht an dieser Konstruktion, sondern an der Beschaffenheit des genutzten Raumes. Viele wären über diesen Raum dennoch froh gewesen. Nicht allein wegen der Größe, sondern weil diese Probleme alle noch im Rahmen blieben, an denen andere maßgeblich immer wieder zugrunde gehen. Legte man die Beleuchtung in die Nacht, kam man einigermaßen gut über die Sommermonate.
Fotoinfos
Titelfoto:
Der Gang neben der Blütekammer wurde zum Vorraum durch eine Vorhängetür unterteilt und die vorherigen Lüfter wurden ausgebaut, um diese Stelle der Kammer offenzulassen. Der 1200 m³/h Ablüfter zieht sich die Luft durch die obere Öffnung durch den Filter an. Die Luft soll immer von oben abgesogen werden, da sich hier die warme und erschöpfte Luft staut. Die Verstrebung in den Raum ist übrigens die Auflage für den schweren Filter. Die vielen Nägel sind für die zu sehenden Pflanzen Jo-Jos.
Vorher waren die Lüfter im Übrigen nur eingebaut, um die Luft aus der Kammer zu leiten, ohne dass Licht in diese einfällt. Durch den kleinen Umbau zur Abluft- und Elektronikkammer ist das nicht mehr notwendig.
Foto im Artikel:
Hier wurde der Gang nun verkleidet und ein anderer Schalldämpfer wird eingesetzt, der auch nicht besser ist, aber dicht in der Verkleidung verbaut werden kann. Die Sperrholztür kann ausgehangen werden, um den Gang betreten zu können. Damit die Mülltüte nicht vom Schalldämpfer abspringt, wird ein Maurerband um den Anschluss vom Schalldämpfer gebunden, die Mülltüte wird darunter hergezogen und dann wird das Band durch das Holzstück gestrafft. Ein Provisorium, das sich aber über einen langen Zeitraum bewährt hat, und dazu einfach und kostengünstig herzustellen war. Etwas professioneller wäre eine sehr große Kabelschelle oder ein Spanngurt.