An dieser Stelle soll noch ein Gedankengang folgen, der jedoch aufgrund mangelnder Möglichkeiten nicht umgesetzt wurde. Es handelt sich um die U-Kammer. Es ist eine Growkammer mit einem ganz normalen Konzept für Töpfe oder Librakästen. Aber die Seiten werden aufgebockt und auch hier werden Pflanzen hingestellt. Diese sind nun ca. 30 bis 40 cm höher als alle anderen Pflanzen.
Wenn man das Maximum aus dem Licht holen möchte
Der Reflektor der NDL Lampe soll nun praktisch waagerecht gebogen werden und knapp über der Höhe mit den Seitenpflanzen abschließen. Damit diese nicht verstärkt in die Mitte der Kammer hineinwachsen, sollten zu den Seiten Gitter an den Wänden befestigt werden, an die man die seitlichen Pflanzen fixieren kann. Unter den Aufbockungen könnte noch die Zuluft zur U-Kammer erfolgen, wenn man dafür ansonsten keinen Raum mehr zur Verfügung hat.
Wofür die U-Kammer?
Das Ziel dieser U-Kammer, die sich auch als dreigeteilte Growkammer umsetzen ließ, ist, dass aus dem Licht noch mehr Ertrag geholt wird. Wenn in der Mitte Librakästen stehen, dann brauchen diese 1,1 Meter, für die Seiten werden je 20 cm berücksichtigt. Die Kammer wäre somit 1,5 Meter breit. Sie kann jetzt für eine 400 Watt Lampe einen Meter tief sein, für eine 600 Watt Lampe auch 1,5 Meter. Das wäre die minimale Beleuchtung, besser wäre, wenn man für einen Meter Tiefe eine 600 Watt Lampe nimmt. Da die Lampe in der Mitte hängt, hat sie zu den Pflanzen an den Seiten einen Abstand von ca. 50 cm. Das reicht für 400 Watt und so gerade eben noch für 600 Watt-Reflektoren, wie sie einst vor den hotspotlosen High Tech Reflektoren üblich waren. Diese Idee entstand bereits vor deren Entwicklung und hat demnach vielleicht etwas Aktualität verloren.
Auch diese U-Kammer lässt sich mit mehreren Reihen breiter als 1,5 Meter bauen und wer nicht mit Librakästen arbeitet, muss sich nicht an die 1,1 Meter im Gang halten. Er muss aber den Abstand zum Leuchtmittel einhalten, sollte sich irgendwo ein Hotspot bilden.
Bringt die U-Kammer positive Effekte?
Wenn dieses System funktioniert, dann sollten sich aus einem Watt Strom mit den herkömmlichen NDL Lampen auf die gleiche Genetik ca. 20 % mehr Masse holen lassen. Es kann aber auch sein, dass das Licht wegen des verbogenen Reflektors nicht mehr so gebündelt auf die Fläche unter dem Reflektor auftrifft und es hier zu Einbußen kommt, mit denen sich alles ausgleicht. Es ist eben ein Gedankengang, ein System, dass auch heute noch aufgrund der Experimentierfreudigkeit wenigstens getestet werden würde. Somit keine Garantie, dass diese U-Kammer zu einem Mehrertrag führt.
Für die üblichen Growkammern oder auch die normale dreigeteilte Growkammer sollten High Tech Reflektoren ohne Hotspot genutzt werden, um das Maximum aus dem Licht zu holen. Wenn man wenig Höhe hat, sind diese Reflektoren Goldwert, da man sie praktisch fast bis an die Pflanzen hängen kann. Wer wegen seiner Wärmeprobleme auf Cool Tubes setzt, da er nicht auf LEDs umrüsten möchte, hätte mit der U-Kammer vielleicht doch etwas mehr Ertrag pro Watt, wenn er die Cool Tube Reflektoren etwas anpasst. Damit hätte die U-Kammer möglicherweise auch heute noch für einige Growsituationen eine Existenzberechtigung.
Fotoinfos
Titelfoto:
Diese starken NDL Lampen können in den Reflektoren ohne Hotspot bis dicht an die Pflanzen gehängt werden. Man bräuchte vielleicht nicht viel Raumhöhe, aber bei der Wärmeentwicklung könnte diese sehr positiv wirken. Weiterhin müssten für diese warmen Leuchtmittel auch stärkere Ablüfter und dickere Kohlefilter eingebaut werden.
Die sorgsame und frühzeitige Planung der Leuchtmittel ist zudem wichtig, da diese aufgrund ihrer Eigenschaften oder Reflektoren eine begrenzte Ausleuchtungsfläche oder Tiefenwirkung hat.
Solche Reflektoren oder brauchbare LED Technik gab es einst noch nicht. Deswegen kam die Idee mit der U-Kammer, bei der das starke NDL Leuchtmittel zwingend etwas Abstand zu den Pflanzen haben muss.
Foto im Artikel:
Hier ist eines der vielen hydroponischen Systeme zu sehen. Es sind viele Töpfe, die automatisch mit Wasser versorgt werden können. Blähton wäre als Wuchsmedium nicht verkehrt. Der Drain fließt zurück in den Nährstofftank, wo man regelmäßig die Wasserwerte prüfen sollte. Wer auf Erde anfängt, möchte vielleicht irgendwann auf solche Systeme umsteigen und weiß es noch nicht. Wenn es möglich ist, dann sollte der Growraum deswegen bereits auf übliche Maße ausgelegt werden, um beliebig umrüsten zu können. Wer mit einem neuen System mal testet und nicht zufrieden ist, könnte dann direkt alles zurückbauen oder auch das nächste System testen. Es ginge meist mit kleinen Umbauten, ohne jedes Mal die ganze Kammer abzureißen und neu aufzubauen. Ob sich solche modularen Systeme für die U-Kammer eignen würden? Einige schon, andere nicht.