Nun geht es an die Innenausstattung der Kammer. Es muss neben der Beleuchtung zwingend eine Zuluft und eine Abluft in der Growkammer Einrichtung geben. Für die Zuluft können einfach ein paar PVC Abwasserrohrwinkel aufeinander gesteckt werden, um einen Lichtfallen- Knick über 180° oder mehr zu bilden. Diese Rohrstücke können dann in eine Seitenwand eingelassen werden, natürlich im unteren Bereich, da die Frischluft immer unten nachströmen sollte. Bei kleineren Kammern reicht es, wenn sich über den Unterdruck der Ablüfter frische Luft von selber rein zieht.
Nach der Rohbaufertigstellung kommt die Innenaustattung
Unter die Decke kann ein Filter mit Ablüfter gehangen werden, aus Platzgründen ruhig mittig in der Kammer zwischen zwei Beleuchtungsarmaturen. Durch einen Aluflexschlauch wird die Luft dann aus der Kammer heraus geleitet. Wer in der Außenwand der Kammer nicht mehr gut mit einer Stichsäge ansetzen kann, der zeichnet den Ring an und bohrt auf diesem Ring unzählige Löcher mit dem Holzbohrer. Mit einem Schraubenzieher werden die kleinen Holzwände zwischen den Löchern aufgebrochen, um den eigentlichen Bohrkern zu entnehmen. Beim Werkstoff Holz kann man die Growkammer Einrichtung sehr flexibel anbringen und später anpassen.
Die Abluft einplanen und vorbereiten
Wenn der Aluflexschlauch in der Außenwand verlegt wurde, dann wird er natürlich mit Silikon oder Acryl abgedichtet. Die Abluft soll nun aber nicht in den Vorraum eingeleitet werden, sie soll nach draußen raus strömen. Wenn es nur ein dünner Aluflexschlauch ist, dann wird ein Fenster auf Kipp geöffnet, um diesen Schlauch einfach im oberen Bereich in das Kippfenster zu klemmen.
Man lässt natürlich die Jalousien ein Stück weit zur Tarnung runter. Im Winter können die Jalousien weit geschlossen werden, um das Kippfenster unauffällig mit Handtüchern oder Zeitungspapier zu verkleiden. Es kann natürlich auch das ganze Fenster durch eine Bretterwand verkleidet werden, um in diese nun den Aluflexschlauch münden zu lassen. Von draußen darf man natürlich nicht sehen können, dass das Fenster verrammelt wird. Wenn man keine Jalousie hat, dann wird einfach eine von innen angebracht, bevor das Fenster durch eine Bretterwand verbarrikadiert wird. Auf die Bretter werden überstehende Leisten geschraubt und diese sollen auf die Wand gedübelt werden. Wieder sind die Stellen, die nach der Montage abgedichtet werden sollen, vorher schon mit Kreppband zu verkleiden. Dann erst sollen alle Ritzen mit Silikon oder Acryl abgedichtet werden. Bei einem zu hohen Unterdruck im Raum zieht es diese Verkleidung dennoch aus der Wand weswegen genug Zuluft einströmen muss.
Die verbrauchte Luft sollte unbedingt nach draußen geblasen werden. Sie ist nicht gut für die Pflanzen. Damit der Ablüfter nicht die ganze Zeit auf voller Stufe läuft, sollte er mit einem Drehzahlminderer mit Fühler angesteuert werden. In einigen Bildern im Werk IWA sind solche Klimacontroler zu sehen. Zum Beispiel im Kapitel „Der Relaiskasten und das Stromstoßrelais“.
Viele verwenden auch einen Stufentraffo, damit der Lüftermotor nicht brummt. Auch hier gibt es Modelle, die einmal eingestellt werden und ihre Leistung dann automatisch anpassen. Diese ganzen Möglichkeiten für die Growkammer Einrichtung wurden bereits im Abschnitt zum Aufbau der Blütekammer erläutert.
Die passende Beleuchtung für die Growkammer Einrichtung nicht vergessen
Es fehlen noch die Beleuchtungsmittel, ohne die es wirklich nicht geht. Die meisten Leute arbeiten für ihre NDLs mit voneinander getrennten Reflektoren und Vorschaltgeräten. Das hat den Vorteil, dass die Wärme der Vorschaltgeräte vorgelagert werden kann, um nicht die Pflanzen im Growraum zu belasten. Von außen über den Türen oder an den Seiten der Growbox können richtig große Stuhlwinkel an den Rahmhölzern angebracht werden, wenn man einfach durch die OSB Platten mit längeren Schrauben geht. Auf diese Stuhlwinkel werden dann Bretter geschraubt. Auf diesen Brettern können die Vorschaltgeräte stehen. Die Kabel für die Fassungen werden in die Box reingelegt, um diese Fassungen mit ihren Reflektoren anschließend an einer Verstrebung zwischen den Rahmhölzern zu montieren. Es wird also eine Holzleiste an die Decke befestigt und in diese werden Holzhaken gedreht. An diesen kann der Reflektor an Ketten herunter hängen. Mit S Haken kann die Kettenlänge justiert werden.
Weil defekte Vorschaltgeräte leider überhitzen und dann zur Brandgefahr werden können, sollen sie nicht auf dem Holz aufstehen, sondern es soll eine feuerfester und hitzebeständiger Untergrund gewählt werden, der die Hitze nicht leitet. Spezielle feste Dämmplatten, die hinter Heizkörpern isolieren sollen, gibt es im Baumarkt. Die Vorschaltgeräte sollen auch zur restlichen Holzkonstruktion seitlich etwas Abstand haben. Es ist jedoch sehr wichtig, dass die Verkabelung und die Vorschaltgeräte nicht irgendwo im Raum stehen, wo mal Wasser hinplätschern könnte, oder man versehentlich dagegen tritt. Deswegen sollen auch die Kabel in der Growkammer Einrichtung fest verlegt werden. Diese können aber durchaus in Steckdosen münden, um einfach andere Geräte ranstecken zu können. Man muss nicht alles immer wieder neu anklemmen, sondern kann es bequem umstecken.
Im Holzständerwerk für die Inneneinrichtung verstreben
Natürlich arbeiten nicht alle Grower mit einer NDL Beleuchtung, da ihre Pflanzen nicht so viel Hitze vertragen würden. Dennoch kann man an der Decke zwischen den Holzverstrebungen weiter verstreben, um die Lampen oder anderes Gerät an justierbaren Ketten herab zu hängen. Der Ablüfter kann ebenfalls einfach aufgehangen werden, um den Aktivkohlefilter in Aufhängeschlaufen einzuhängen und auf den Lüfter aufzustecken. Oder man legt Halterungen um den Filter und hängt diesen an stabilen Holzhaken ein. Dann wird kein Schall direkt über Mauerwerk übertragen. Solche Schallbrücken sollte man auf jeden Fall vermeide.
Die Stromversorgung für die Ablüfter und andere festen Geräte sollen fest verlegt werden, für die Reflektoren allerdings zum letzten Stück mit Spiel. Man kann einfach viele Holzhacken in dem Holzständerwerk anbringen und die Kabel in diese ein- und aushängen. Wenn einige der Kabel in Steckdosen münden, die so angebracht sind, dass sie nicht nass werden können, wird alles sehr viel flexibler, um in der Kammer mit den Elektrogeräten hantieren zu können.
Fotoinfos
Titelfoto:
Oben ist der Aluflexschlauch zu sehen, der aus der Vorblüte kommt. Der Reflektor ist probeweise so hoch gehangen worden, wie möglich. Hinten in der Ecke hängt der Filter samt Ablüfter. Es hängen noch ein paar Kabel herum. Das wird sich aber nie ganz vermeiden lassen, um etwa die Höhenverstellung der Lampen nicht zu behindern.
Foto im Artikel:
Auf dieser Kammerseite befindet sich nicht nur die Abluft samt Vorschaltgeräten, hier befindet sich auch die Elektroversorgung. Auf der oberen waagerechten Steckleiste befindet sich ein Drehzahlminderer in der Zeituhr, der die Ablüfter steuert. In der senkrechten Steckleiste befinden sich die Stecker für die Beleuchtung, es wird noch eine weitere Zeituhr folgen. Von hier aus geht auch der Strom für den Ultraschallbefeuchter in der Vorblüte rein. Es hat sich bewährt, die einzelnen Stecker zu beschriften. Für die Stecker der NDL Lampen sollte sogar auf dem Stecker und der Steckdose markiert werden, wie diese richtig herum rein gesteckt werden. Der Stromprüfer soll nicht auf dem Schraubgewinde sondern auf dem Kontaktpunkt Strom melden. Das soll für diese Leuchtmittel besser sein. Ansonsten ist es jedoch relativ egal, wie herum man für Geräte in Deutschland die Stecker rein steckt.