Vor geraumer Zeit war es üblich, dass sich der Grower für einen kleinen Anbaubereich eine Growkammer aus Holzplatten gebaut hat. Dann kamen die Growzelte auf, die wirklich zu empfehlen sind. Immer weniger Grower bauen sich noch die Growkammer aus Holz. Warum solche Growzelte hier vorweg empfohlen werden und somit von der Eigenkonstruktion abgeraten wird? Die fertige Growkammer aus Holz, Rigips oder anderen Materialien ist wenigstens so teuer wie ein Growzelt, während sich ein Zelt wesentlich schneller auf- und wieder abbauen lässt. Außerdem ist es immer ein Problem, die Holzkiste wirklich lichtdicht zu bekommen. Und das Holz, die Rigipsplatten oder andere Baumaterialien sind empfindlicher gegen Nässe und Schimmel als gute Growzelte.
Heute setzten Grower auf Growzelte
Dort wird ein steckbares Metallgestänge aufgebaut und mit der reflektierenden Folie umkleidet, in der alle Anschlusslöcher oder Montageschlaufen bereits integriert sind. Es gibt modulare Systeme, bei denen man viele Module miteinander sehr flexibel verbinden kann. Somit können auch größere Growkammern sehr schnell aufgebaut werden. Und wenn die Growkammer aus Holz einmal steht, dann kann sie auch nicht für Zählerableser oder Vermieter auf die Schnelle wieder abgebaut und weggeräumt werden, das Growzelt jedoch schon.
Die Growkamer aus Holzplatten ist nicht günstiger, es braucht Geschick und Arbeitszeit sie aufzubauen und wenn man Pech hat, dann wird diese Box nicht einmal lichtdicht. Eigentlich liegen die Vorteile somit ganz klar beim Growzelt, das es in allen Größen zu kaufen gibt und das kinderleicht auf- und wieder abgebaut werden kann. Demnach werden Growzelte empfohlen, es gibt allerdings zwischen den Herstellern oder deren Modellen erhebliche Unterschiede.
Wann sollte doch die Growkammer aus Holz gebaut werden?
Es mag vielleicht doch Situationen geben, in denen besser eine Growkammer aus Holz gebaut wird. Es kann Sinn ergeben, wenn es sich um ein Zwischenmaß handelt, das man aus Platzmangel voll nutzen möchte oder es handelt sich um eine Raumhöhe, die als Growzelt nicht geboten wird. Viele Grower stehen da und haben nur ganz begrenzte Möglichkeiten, die nicht viel Raum bieten. Dieser soll optimal ausgenutzt werden und wenn der Raum dann 1,7 zu 1,4 Meter groß ist, dann möchte man kein Growzelt mit 1,2 zu 1,2 Metern stellen, sondern den gesamten Raum nutzen. Schöner wäre es, wenn man mehr Raum hätte, um mit modularen Growzelten eine Kammer von 1,2 zu 2,4 Metern zu nutzen. Wenn es aber nicht geht, dann muss doch eine Bretterbox gebaut werden. Wie das geht, das soll hier in dieser Rubrik schnell erklärt werden.
Jedem Leser sollte klar sein, dass neben Werkzeugen und Baustoffen auch ein gewisses handwerkliches Geschick dazugehört, um nicht nur alles richtig zu planen, sondern auch akkurat umzusetzen. Vieles lässt sich auch nicht bis ins letzte Detail planen, da man erst während der Arbeit sieht, was es alles zu beachten gibt. Deswegen sollte man in Etappen zuerst das Material für das Rahmengestell, dann die Verkleidung und dann die Feinarbeiten erwerben, um nicht doch alles falsch eingekauft zu haben.
Es lässt sich praktisch immer eine Growkammer aus Holz in einem trockenen Raum zur Raumunterteilung aufbauen. Wer den Raum jedoch voll nutzen möchte, sollte einfach den Raum ausstatten und nicht noch eine Growkammer in diesen bauen. Wer die Seitenwände zum Nässeschutz, zur Isolierung oder zur besseren Reflektion verkleiden möchte, macht mit einem Holzrahmengestell im Raum dennoch nichts falsch, weil man mit dem günstigen Bauholz sehr flexibel arbeiten kann und sich hinterher auch alles noch gut anpassen lässt.
Fotoinfos
Titelfoto:
Diese Wohnzimmer Growkammer wurde sehr exakt auf Maß gefertigt. Es handelt sich um eine Kammer mit zur Linken einer 250 Watt Natriumdampf Lampe mit Blauanteil für die Vorblüte (Metallhalogen mit 250 Watt ginge auch) und zur rechten eine 400 Watt Natriumdampf Lampe für die Blüte.
Zu sehen sind die linke und die rechte Tür. Zu beachten sind die Holzleisten auf den Türen. Wenn der mittlere und später auch untere Riegel entfernt werden, dann können die Türen an den aufgeschraubten Griffen gegriffen und zur Seite gestellt werden. Im späteren Verlauf wird der herausragende Abluftschlauch noch zum Abluftfenster gelegt. Aus irgendeinem Grund führte die Abluft vom Aktivkohlefilter zu Übelkeit und die Luft musste weitergeleitet werden. Da die Kammer sehr leise war und die Ablüftung zum Einschlafen über eine Zeituhr für eine Stunde sogar noch ausgeschaltet wurde, war diese Kammer im Wohn- und Schlafraum keine Belastung, nicht einmal optisch.
Foto im Artikel:
Hier ist die größere Kammerhälfte für die Blüte zu sehen. Hinten liegt das Zuluftrohr. Der Boden ist durch einen Holzrahmen umgeben und wird mit Teichfolie ausgeschlagen. Somit ist der Laminatboden vor Wasser geschützt. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Leichtbau-Karbonfilter noch nicht eingebürgert, auf der rechten Seite steht ein herkömmlicher Aktivkohlefilter. Das Schöne an den Leichtbau-Karbonfiltern ist jedoch, dass diese dem Namen nach leichter und somit handlicher sind, sie lassen sich besser in Nischen anbringen.