In dieser Rubrik geht es um theoretisches Grundlagenwissen zur Luftklimatisierung im Growraum, dass jeder für sich der eigenen Situation entsprechend umsetzen sollte. Wer in einem kalten und feuchten Raum anbaut, sollte mit warmen Leuchtmitteln wie den Natrium Dampfröhren oder kurz NDLs arbeiten. Dann muss nur in der Nachtphase zugeheizt werden. Wer hingegen ein Hitzeproblem hat, sollte auf kühle Leuchtmittel setzen. Wer ein Hitzeproblem hat, sollte außerdem überdenken, ob seine Lüftung nicht modifiziert werden kann, um mit kühlerer Luft einzuströmen.
Noch ein paar Grundlagen
Vieles wurde hier in dieser Rubrik nicht eigens ausgeführt, da es zuvor bereits genügend erläutert wurde. Frischluft soll unten einströmen, verbrauchte Luft oben abgelüftet werden. Damit kein Geruch zurückstaut, soll immer ein leichtes Vakuum im Raum herrschen sowie durch Aktivkohle gefiltert abgelüftet wird.
Wer die Frischluft über das leichte Vakuum nachströmen lässt, was eigentlich sehr gut funktioniert, kann diese aber weniger gezielt von einer kühlen Stelle ansaugen. Diese nachströmende Luft kann weiterhin nicht gut über einen Airsock verteilt in eine große Anlage einströmen. Dann wäre es wiederum wichtig, einen Zuluftlüfter zu verwenden, dieser sollte etwas weniger zulüften, als abgelüftet wird. Deswegen muss zusätzlich weitere Luft nachströmen können, damit das Vakuum nicht zu groß wird und möglicherweise die Fensterverkleidungen in den Raum zieht.
Der Zulüfter muss mit dem Ablüfter also über einen Drehzahlminderer oder einen Stufentrafo angesteuert werden, damit er synchron mit hoch und runter fährt. Dieses Regelgerät muss für beide Geräte genug Leistung bieten. Auf die Amperezahl am Regelgerät zu achten ist wichtig, damit dieses nicht beim Hochfahren der Lüftung kaputtgeht. Es gibt hier ganz unterschiedliche technische Geräte und jeder muss schauen, was für seine Situation gut funktioniert. Wer zwei Lüftungssysteme unabhängig zueinander aufbaut und zugleich nutzt, dem kann ohne Stromausfall nie die ganze Lüftung versagen.
Die Luftklimatisierung ist das Wichtigste am Growraum
Ein befreundeter Growshopbetreiber erklärte, dass viele meinen, die Beleuchtung oder der Dünger wären das wichtigste Faktum für den Erfolg beim Indoor Marihuanaanbau. Dabei wäre es die Frischluft und die Luftklimatisierung. Nur bei genügender Frischluft, passender Temperatur und passender Luftfeuchtigkeit können die Pflanzen das Licht und den Dünger überhaupt verarbeiten. Ohne gute Luft würde auch ein Arbeiter keine Leistung bringen, selbst wenn er gutes Essen und gute Maschinen hat. Genauso bringen die Pflanzen keine Leistung, wenn sie nicht arbeiten können. Dieses ist die Grundlage für alles andere. Dabei ist es immer sehr wichtig, die Ausgangssituation genau zu analysieren und sich ein sehr gutes Konzept zu erstellen. Die Luftklimatisierung ist hierbei nur einer der entscheidenden Faktoren, aber ohne diesen wird gar nichts klappen.
Wer all diese Kapitel dieser Rubrik gelesen hat, sollte noch darüber nachdenken, wie groß sein Growraum ist. Wer ein kleines Growzelt aufbaut, der sollte einfach die gefilterte Abluft nach draußen legen und den Raum, in dem das Growzelt steht, passend klimatisieren. Die Luft wird einfach nachströmen, so wie sie abgesogen wird. Wer einen ganzen Growraum mit vielen Lampen einrichtet, sollte die Luft über einen Airsock oder über mehrere Stellen einströmen lassen, damit diese sich gleichmäßig im Raum verteilt. Wer wenig ablüftet, sollte die Luft im Raum zudem mit einigen Ventilatoren von unten nach oben und dann waagerecht verwirbeln. Das kann auch ansonsten nicht schaden, solange die Pflanzen nicht mit zu warmer Luft direkt angeweht werden.
Alle Infos auf den eigenen Growraum anpassen
All dieses theoretische Wissen muss nicht allein auf die Klimawerte vom Ausgangsraum, sondern auch auf die Größe der Anbaufläche angepasst werden. Das gilt allerdings nicht allein für die Luftklimatisierung, sondern eigentlich für alle Aspekte beim Marihuanaanbau. Wer alles perfekt aufeinander abstimmt, hat weniger Arbeit, weniger Kosten und die besseren Resultate. Was perfekt ist, kann hierbei selbst für ein einfaches Growzelt nicht punktgenau gesagt werden, da der eine es auf den Dachboden, der andere in den Keller und der nächste in den ungenutzten Wohnraum stellt. Genauso kommt nicht bei allen das gleiche Wasser aus dem Wasserhahn sowie die Leute nicht alle den gleichen Strain anbauen, und der eine sollte deswegen weniger Dünger zugeben als der andere.
Auch beim Marihuanaanbau gibt es nicht das Malen nach Zahlen, sondern man muss noch etwas eigene Erfahrung oder zu Beginn Lernfähigkeit mitbringen. Die Erfahrung hat man nicht von heute auf morgen, sondern man eignet es sich mit der Zeit an sowie die einen begabter als die anderen sind. Einige haben natürlich auch einfach nur Glück, dass sie über gute Ausgangssituationen verfügen, wohingegen begabtere Grower wirklich schon erfinderisch werden müssen und trotzdem nicht mithalten können.
„Kein Growraum ist gleich dem anderen“ sind deswegen die abschließenden Worte in dieser Rubrik, die für das ganze Werk gelten können.
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier ist oben in der Mitte ein etwas größerer Drehzahlminderer zu sehen. Dieser verfügt über zwei Anschlüsse für Vebraucher.. Einer ist für den Zulüfter, einer für den Ablüfter. Beide Steckdosen können einzeln angesteuert werden, damit beide Lüfter zueinander passend stark laufen und im Raum ein leichter Unterdruck herrscht, damit keine riechende Luft zurückschlägt. Alternativ kann auch der Zulüfter durch eine Verjüngung ansaugen, um die Zuluftmenge zu drosseln.
Foto im Artikel:
Zu sehen ist ein Drehzahlminderer. Aus dem unteren rechten Anschluss geht das Kabel zum Fühler, der links liegt raus. Ein Stecker versorgt den Drehzahlminderer mit Strom. Die Temperatur wird eingestellt, ab der das Gerät mehr Strom weiter leiten soll, damit der Lüfter auf höherer Stufe läuft. Der untere Regler ist dazu da, um einzustellen, auf welcher Stufe der Lüfter mindestens laufen soll.
Diese Geräte sollten bereits ab nur einer Armatur verwendet werden, da der Lüfter sonst voll durchläuft, auch dann, wenn es nicht zu warm ist. Das soll aber bei einer Unterkühlung gar nicht so sein und macht unnötig Lärm. Gerade dann, wenn wirklich kalte oder auch sehr trockene Luft angesogen wird, ist das nicht gut.
Der Drehzahlminderer kann nicht mit jedem Lüfter verwendet werden und muss auf eine Mindeststärke eingestellt werden, damit die Lüfter nicht brummen. Aufgrund des Brummens verwenden viele Grower Stufentrafos zu denen hier keine Erfahrungswerte vorliegen. Auch hier gibt es hochwertige Geräte, die nach vorheriger Einstellung automatisch bei Temperaturschwankungen ihre Leistung anpassen können.