Die Marihuanablüte wird dadurch eingeleitet, dass die Beleuchtungszeit von 18 zu 6 Stunden auf nur noch 12 zu 12 Stunden gekürzt wird. Es gibt Grower, die diesen konsequenten Schritt allmählich durchführen, indem sie die Beleuchtungsdauer schrittweise verkürzen. Die Marihuanablüte einleiten ist jedoch von jetzt auf gleich durchführbar.
Marihuana schüttet Botenstoffe aus, wenn die Tage kürzer werden
Die Pflanzen werden keinen Schaden nehmen, wenn die Beleuchtung von einem zum anderen Tag umgestellt wird. Außerdem würden die Stecklinge mit der schrittweisen Umstellung noch im Wuchs bleiben und weiterwachsen. Das soll ab einer gewissen Größe aber gar nicht mehr passieren und bei der schrittweisen Umstellung weiß man weniger genau, wie viel die Pflanzen noch wachsen werden. Und es ist so, dass die Blüte dann am besten Masse aufbaut, wenn die Beleuchtungszeit bei ca. 12 Stunden liegt.
Sehr wichtig für alle Anfänger beim Marihuanablüte einleiten
Entscheidend ist nicht die ununterbrochene Beleuchtungsphase, sondern die ununterbrochene Nachtphase für die Marihuanablüte. Wer in der Dunkelphase mehrfach im Blühraum das Licht anstellt, wird ein Zwittern begünstigen und tritt die Pflanzen sogar komplett aus der Blüte. Alternativ kann allerhöchstens ein rein grünes Lichtspektrum gewählt werden, auf das die Pflanze nicht reagieren wird. Ein mehrfacher Stromausfall während der Beleuchtung wäre hingegen dennoch wegen der ausfallenden Ablüftung und des Geruchs bedenklich.
Kleine Rückblende
Der einstige Growraum mit 15 m² sollte für Blüte und Vorblüte genutzt werden. Deswegen wurde mit Leisten und Karton eine große Kammer und eine kleine gebaut sowie es erst eine offene Jungpflanzenkammer gab. Es war also im Vorraum ständig Licht. Nach einigen Ernten fiel auf einmal auf, dass man alles mal durch ein Guckloch prüfen könnte: Es war vollmondshell. Also wurde alles nachgebessert. Folgende Ernten waren nicht üppiger, besser oder schneller reif. Etwas Restlicht, welches für die Pflanzen zugleich sehr wertlos war, scheint nicht zu stören. Etwas mehr hingegen schon, weswegen man doch alles vor den ersten Ernten gründlich prüfen und gegebenenfalls nachbessern sollte. Andere Strains sind möglicherweise erheblich empfindlicher gegen Restlicht in der Nachtphase.
Marihuanablüte einleiten mit 12/12 Stunden Tag- zu Nachtphase
Aus wirtschaftlichen Gründen oder zur besseren Planbarkeit der Pflanzengrößen wird es sinnvoll sein, wenn beim Marihuanablüte einleiten von einem Tag zum anderen von 18/6 auf 12/12 Stunden Tag-Nachtphase umgestellt wird. Zudem ist es wichtig, dass es während der Dunkelphase der Blüte auch wirklich dunkel ist. Für die Vorblüte ist dieses egal, aber für die Blüte ist es entscheidend, dass die Dunkelphase auch wirklich ununterbrochen dunkel ist. Outdoor wären Stellen neben künstlichen Lichtquellen wie Straßenlaternen deswegen sogar zu meiden.
Wer in der Kammer oder dem Raum ein „Guckloch“ hat oder einbringen kann, sollte mal schauen, ob es nach der Beleuchtung denn wirklich dunkel ist. Das Einleiten der Blüte wird mit zu viel Restlicht nicht gelingen oder die Quantität und Qualität werden leiden. Sogar das Guckloch sollte nach dem Prüfen wieder lichtdicht versiegelt werden. Selbst die Zuluft sollte so einströmen können, dass kein Licht rein strahlt. Es ist nicht schlimm, wenn mal die Tagphase gestört wird, aber in der Nachtphase sollte es unbedingt düster sein, damit auch nicht ein klein wenig Fotosynthese stattfinden kann.
Wenn die Marihuanablüte sich nicht ab der dritten oder spätestens der vierten Blütewoche ausprägt, sollte mal die Zeituhr für die Beleuchtung geprüft werden: Wird zu viel Strom über eine normale Zeituhr geleitet, geht diese schnell kaputt. Hier können technische Hilfsmittel wie die Stromstoßrelais oder Relaiskästen jedoch Abhilfe schaffen. Wer befürchtet, dass die Zeituhr kaputtgehen kann, sollte zur Vorsicht alle paar Tage in der Dunkelphase prüfen, dass diese wirklich dunkel ist.
Wuchsphase der Blüte einplanen
Für die ersten zwei bis drei Wochen nach dem Marihuanablüte einleiten, wachsen die Pflanzen in der Blüte noch. Hier ist ein blaues Lichtspektrum zu bevorzugen. Auch reicht weniger Licht mit 250 bis 300 Watt auf den m² noch aus und der Lampenabstand sollte nicht knapp gewählt werden, da die Pflanzen noch kräftig wurzeln sollen. Es kann bei den meisten Genetiken in den ersten drei Blütewochen praktisch beobachtet werden, wie diese nun jeden Tag in die Höhe schießen. Dann bilden sich jedoch die Blüten. Wie schon die Verkürzung der Beleuchtung eine Änderung im Hormonhaushalt der Pflanzen auslöste, so lösen jetzt auch die Blüten eine Änderung aus und unterbinden das Höhenwachstum komplett.
Die in den Blüten ausgeschütteten Botenstoffe bremsen das Höhenwachstum auf null, die Pflanzen wachsen aber noch seitlich in die Lichtlöcher und erst jetzt, nach drei bis vier Wochen, sollte sich der Sea of Green wirklich schließen. Schließt dieser sich bereits nach zwei Wochen, dann stehen die Pflanzen zu dicht und auch das ist nicht so gut, da die Pflanzen ein wenig Raum benötigen, um sich zu entwickeln. Stehen sie zu dicht, dann kann dieses die Erträge deutlich reduzieren. Die Pflanzen wuchern einander derart zu, dass sie nicht mehr ihr wirkliches Potenzial für die Erntemenge entfalten können. Ein Lichten oder Auseinanderrücken kann dann helfen.
Alternativen zum Sea of Green
Neben dem Sea of Green gibt es zudem Grower, die nur eine Pflanze unter eine Lampe stellen oder drei unter zweien. Diese lassen sie dann richtig groß werden und in die Breite wachsen. Oder es gibt Grower, die ihre Pflanzen so stellen, dass diese sich vielleicht noch gerade eben berühren, aber viel Luft zueinander haben. Die Pflanze spürt mit den Trieben, wenn sie auf Hindernisse stößt und reagiert darauf, sie wächst dann eher in die Höhe und das ist nicht immer erwünscht. Natürlich würden sich Schädlinge oder Krankheiten im Sea of Green schneller verbreiten und auch dem kann mit mehr Platz etwas entgegengewirkt werden.
Es gibt zudem Personen, die nur den Top-Bud wollen. Sie stellen mehr Pflanzen auf den m² und diese sollen nicht sehr hoch werden. Die Seitentriebe werden entfernt und es steht nun ein „Stab“ neben dem anderen. Auch mit diesen Techniken lassen sich gute Erntemengen und vielleicht sogar minimal bessere Qualitäten erwirtschaften. Es geht bei einigen dieser Techniken aber auch um den geringeren Arbeitsaufwand beim Ernten, die richtig schönen Pflanzen oder die minimal bessere Qualität.
Wer die Marihuanablüte einleiten möchte, sollte bereits vorher ungefähr über die Wuchseigenschaften der Genetik Bescheid wissen. Es sollte zur vorhandenen Pflanzenmenge eine der Strategien von Anfang an verfolgt werden. Man kann im Nachhinein nicht in der gleichen Altersstufe mehr Pflanzenvolumen erzeugen, sondern höchstens alles zusammen schieben, um weniger Lampen zu benötigen. Man kann aber einiges wegschneiden oder auseinander stellen, wenn es doch zu dicht wächst. Deswegen wäre diese hier empfohlene Herangehensweise mit dem Sea of Green in der Regel das kleinere Problem, wenn die Pflanzen etwas anders als nach Plan wuchern.
Fotoinfos
Titelfoto:
Die Jungpflanzen stehen acht Tage in der Blüte und befinden sich voll im Wachstumsschub. Noch ist der Boden durch das Blätterdach zu sehen.
Foto im Artikel:
Hier sind die Pflanzen 15 Tage in der Blüte. Sie werden noch ein wenig in die Höhe wachsen, die Fläche füllen die 18 Pflanzen auf zwei Quadratmeter bereits jetzt sehr gut. An den Spitzen und an den Blattstielen bilden sich erste Blütenansätze. Diese bremsen durch ihre Hormone das weitere Höhenwachstum der Pflanzen, damit diese Energie ab jetzt in das Wachstum der Blüte gesteckt wird.