Seit Jahrzehnten tragen die Bauern ihre Gülle auf die Felder auf, in ganzen Regionen steigen die Nitratwerte vom Grundwasser dramatisch an. Andere Probleme sind zu viel Eisen oder Kalk im Grundwasser. Je nach Ortschaft hat man bereits reichlich Nitrate und auch Kalk im Wasser. Wer jedoch eine eigene Grundwasserpumpe hat, dessen Wasser ist teils nicht wirklich klar. Deswegen wurden einige Geräte zur Reinigung, Keimabtötung und Filterung entwickelt. Mit UVC Licht werden Keime getötet, es gibt Geräte gegen Eisen oder zur Senkung vom Nitratwert. Für Privatanwender sind Umkehrosmoseanlagen geläufig, da sie wirklich alle Nitrate, den ganzen Kalk und einfach alles aus dem Wasser holen. Es wird Osmosewasser gewonnen.
Wenn im Boden zu viel Kalk ist
Zumindest dann, wenn ein Kohlefilter vorgeschaltet wurde, werden auch Schwermetalle und Chlor aus dem Wasser geholt. Chlor im Wasser kann die Membranen der Umkehrosmoseanlage ruinieren. Teilweise wird die Aktivkohle mit Silber behandelt, damit sich keine Keime bilden. Solch eine Aktivkohle darf für eine Umkehrosmoseanlage zur Gewinnung von Osmosewasser für Wirbellosen-Aquarien nicht verwendet werden, für Pflanzen schon. Man sollte die Umkehrosmoseanlage nur dort anschließen, wo kein Chlor im Wasser ist oder zur Vorsicht einfach ein Modell mit vorgeschaltetem Aktivkohlefilter wählen. Chlor wird dem Leitungswasser gelegentlich wegen der kostengünstigen Keimabtötung zugesetzt. Die Chlorwerte werden möglicherweise schwanken, je nach jahreszeitlich bedingter Keimgefahr. Es ist nicht gut für Pflanzen oder Tiere. Chlor gast im offenen Wasserfass innerhalb von einem oder weniger Tage aus, aber aus diesem kann das Wasser nicht ohne aufwendige Pumpe mit 3 Bar Druck entnommen werden.
Weil das Osmosewasser sauber ist, kann es in Luftbefeuchtern verwendet werden, die durch den Kalk Schaden nehmen würden. Dieser würde ansonsten minimal mit dem Wasser vernebelt werden und setzt sich dann auf den Flächen ab, das ist jedoch nicht erwünscht. Deswegen ist das Osmosewasser für die Luftbefeuchter sehr wertvoll. Pflanzen brauchen jedoch einige Nitrate, um wachsen zu können. Nur wenn das Ausgangswasser zu belastet ist, sollte es mit Osmosewasser vermischt oder das Osmosewasser soll vor dem Gießen mit ein paar Nährstoffen angereichert werden. Wer ein pH Gerät mit Glassonde verwendet, sollte diese nicht in das reine Osmosewasser halten, da die Sonde dabei kaputtgeht.
Wie entsteht Osmosewasser?
Die Umkehrosmoseanlage besteht in der Regel aus zwei oder drei Kammern. Einmal wird Aktivkohle vorgeschaltet und dann finden sich in den anderen Kammern Membranen. Für normale Umkehrosmoseanlagen muss man einen Krananschluss mit wenigstens 3 Bar Druck haben, an den die Umkehrosmoseanlage angeschlossen wird. Das Wasser drückt auf die Membranen und von ca. 4 Litern drückt sich einer durch. Von vier Litern lässt man drei ablaufen und hat einen Liter Osmosewasser. Je mehr Nährsalze im Ausgangswasser sind, umso höher muss der Druck sein, je weniger Osmosewasser wird gewonnen. Deswegen könnte man mit solch einer Haushaltsanlage für Aquarien nicht Meerwasser entsalzen.
Die Umkehrosmoseanlage sollte also über der Badewanne oder Duschwanne aufgehängt werden, der Auslauf kann in den Abfluss gelegt werden. Das Osmosewasser kann in eine Tonne geleitet werden, die ebenfalls in der Wanne oder Duschwanne stehen soll. Da es viele Stunden dauert, das Osmosewasser zu gewinnen, läuft einem das Fass über Nacht schon mal über. Es kann natürlich auch ein Magnetventil an den Wasserhahn angeschlossen werden, um einen Schwimmer in das Nutzwasserfass zu hängen, der das Magnetventil zusperren lässt, wenn das Fass voll ist. Das ist jedoch mit etwas Kostenaufwand und notwendigem Geschick verbunden.
Wieso geht meine Umkehrosmoseanlage kaputt?
Die Umkehrosmoseanlage muss unbedingt sachgemäß verwendet werden, damit sie lange frisches Osmosewasser liefern wird. Das Wichtigste ist, dass sie nicht eintrocknet. Die Umkehrosmoseanlage soll also einfach hängen bleiben, ohne nach dem Verwenden das Wasser abzulassen. Damit dieses nicht einmal teilweise ausläuft, sollen die Schläuche für Abwasser und Brauchwasser hoch gehängt werden, damit das stehende Wasser in diesen das Austrocknen verhindert. Die Schläuche können zusätzlich mit einem Sperrhahn verschlossen werden. Weiterhin soll regelmäßig der Sperrhahn der Umkehrosmoseanlage geöffnet werden, um einige Minuten Wasser durchlaufen zu lassen. Wenn Osmosewasser gewonnen wird, dann bleiben einige Ablagerungen zurück, diese müssen regelmäßig weggespült werden.
Selbst wenn das alles gemacht wird, ist die Umkehrosmoseanlage irgendwann alt. Aber dank sachgemäßer Verwendung wird sie jahrelang halten oder es muss nur mal der Kohlefilter gewechselt werden. Es kommt für die Lebensdauer in Jahren natürlich immer auch darauf an, wie viel Osmosewasser man gewinnt. Das Abwasser kann im Übrigen aufgefangen werden, um damit den Garten zu gießen oder die Toilette zu spülen. Wer den Auffangtank hochstellen kann, benötigt keine Pumpe zum Entnehmen vom Wasser, es sollte jedoch auf die genügende Statik geachtet werden. Auch Leitungswasser wird immer teurer und es sollte nicht verschwendet werden.
Alternativ zum Osmosewasser kann auch Regenwasser verwendet werden, dieses kann sogar vorab noch durch Aktivkohle gefiltert werden. Ansonsten gibt es im Handel noch demineralisiertes Wasser, hier ist es neben dem Geld auch um den ganzen Plastikabfall schade. Man sollte nicht zu viel Osmosewasser oder demineralisiertes Wasser trinken. Wer zwei oder drei Liter auf einmal trinkt, stirbt, da einem das Wasser im Darm die Nährstoffe aus dem Blut zieht.