Vorweg: Es gibt die hochgezüchteten Marihuanasorten, die in der Regel deutlich mehr Dünger verkraften. Es gibt jedoch auch Marihuanasorten, die viel weniger Dünger vertragen. Wer diese empfindlichen Sorten genau wie die kommerziellen Marihuanasorten düngt, wird sie schnell zerstören. Die Marihuanablüte richtig düngen ist also auch eine Frage der verwendeten Marihuanansorten.
Als Pflanze benötigt auch Marihuana die richtigen Nährstoffe zum Wachsen
Wer ursprüngliche Sativas und Hazesorten anbaut, die in der Blüte mit drei bis vier Monaten nicht auskommen, der sollte viel weniger Dünger geben. Selbst die Hälfte der vom Hersteller vorgeschlagenen Menge wäre vielleicht noch zu viel, da sich die Nährsalze auch in der Erde oder den Steinwollmatten anreichern. Vor allem dann, wenn es sich um „Landrassen“ handelt, sollte man sehr vorsichtig düngen.
Richtig Düngen in der Blüte
Gerade in der Blütephase benötigen die Pflanzen mehr Dünger. Wird auf den Düngereinheiten angegeben, dass in der Vorblüte ein ml gegeben wird, so sind es nun drei bis fünf ml Dünger, die dem Gießwasser pro Liter zugeführt werden, um die Marihuanablüte richtig düngen zu können. Wer auf Erde anbaut und nicht überdüngen möchte, der sollte in dieser Situation lieber nur mit drei ml oder noch weniger pro Liter Gießwasser düngen.
Eine Überdüngung kann allerdings schnell festgestellt werden, wenn die oberen Blätter sich mit den Spitzen und Seiten nach oben rollen und mit den Spitzen über einen cm weit vertrocknen und dabei sogar noch grün bleibend vertrocknen können. Dann können immer noch pro Liter Topfvolumen zwei Liter klares Wasser durch geleitet werden, die die überschüssigen Nährstoffe fortspülen. In der Hydroponik ist das eine Kleinigkeit, da man bereits ein Gießsystem hat und die Wuchsmedien sich eignen. Das Wasser darf natürlich nicht kalt oder sehr warm sein und sollte im pH-Wert angeglichen werden, bevor gespült wird.
Bei Erde ist das Spülen der Pflanzen immer dann ein Problem, wenn hinterher über Tage Staunässe zurückbleibt. Diese sollte möglichst vermieden oder es soll für diese paar Tage die Verdunstung gefördert werden. Bei einer kritischen Überdüngung wird es auf Erde jedoch nicht mehr genügen, den Dünger nur wegzulassen und deswegen kann eine drohende Staunässe das kleinere Übel darstellen. Nach dem Spülen kann man die Marihuana-Blütepflanzen wieder richtig düngen, wenn man einfach nach Herstellerangaben weiter macht.
Für das Wuchsmedium in der Marihuanablüte den richtigen Dünger wählen
Besser ist es, wenn es gar nicht erst zur Überdüngung kommt. Deswegen sollte ein guter Dünger passend zum Wuchsmedium verwendet werden, den die Pflanzen auch in hohen Dosierungen vertragen. Es sollte ein Vollkomponentendünger gewählt werden, bei dem nicht einzelne Nährstoffe einzeln zugegeben werden und damit unter- oder überdüngt werden können. Ein besserer Dünger kann besser aufgenommen werden, bietet einen ausgewogenen Nährstoffmix, führt weniger schnell zu Wurzelverbrennungen und wird insgesamt die besseren Ergebnisse bieten. Es gibt einige gute Düngerhersteller am Markt, die für Erde, Steinwolle, CoGr oder auch die Aeroponik guten Dünger bieten. Es sollte immer auf die Anweisungen der Hersteller geachtet werden, wie der verwendete Dünger richtig angewendet wird. Das ist gerade bei Mehrkomponenten-Düngern sehr wichtig, um die Marihuanablüte richtig düngen zu können. Hier werden die einzelnen Komponenten zu den unterschiedlichen Wuchsphasen der Marihuanapflanze in verschiedenen Dosierungen gegeben.
Gute Growerde bietet im Gegensatz zum hydroponischen Medium eine Pufferzone für den Dünger. Sie nimmt diesen auf und die Pflanze kann sich nach Bedarf Dünger nehmen. Ob dabei wenig oder etwas mehr Dünger in der Erde ist, das ist bis zu einem gewissen Grad egal. Somit wird den Neulingen beim Growen immer dazu geraten, erst einmal auf Erde anzubauen, da diese einem am ehesten Fehler wie reichliches Düngen verzeiht. Deswegen kann hier auch auf ein EC und pH Gerät verzichtet werden, die Marihuanablüte richtig Düngen ist auf Erde leichter. Es gibt sogar Dünger, der den pH-Wert im Gießwasser etwas in den grünen Bereich drückt, Hesi und Ferro gehören dazu.
Fotoinfos
Titelfoto:
Die zu sehende Marihuanablüte soll noch wenige Wochen blühen, bevor sie geerntet wird. Sie wird nicht nur Trockenmasse, sondern mit dieser auch viele Wirkstoffe bilden. Damit sie mehr Masse aufbaut, wird kräftig gedüngt. Beim späteren Reifen würde dieser Dünger stören und die Qualität mindern. Deswegen wird er entweder wenige Wochen vor der Ernte abgesetzt oder wenige Tage vor der Ernte raus gespült. Das raus fließende Wasser muss schon wieder klar sein, damit die Blüten wirklich sauber reifen, nach dem Trocknen schmecken und „sauber“ wirken werden.
Foto im Artikel:
Richtig düngen bedeutet auch, dass das Wasser bei den Pflanzen ankommen muss. Z. B. die Gardena Bewässerung mit Tonkegeln funktioniert mit nährstoffreichem Wasser gar nicht, da sie aufgrund der Nährstoffablagerungen an der Engstelle zum Verstopfen neigt. Auch bei anderen Bewässerungssystemen kann das Verstopfen einzelner Wasserverteiler nicht zu 100 % ausgeschlossen werden. Deswegen wurden hier (leider nur ganz schlecht zu sehen) einfach zwei Wasserverteiler gegeben, insgesamt 6 auf eine Matte und wenn dann einer zu sitzt, haben die gewurzelten Pflanzen dennoch Wasser von oben und von unten.
Wer mit Steinwolle arbeitet, wird erhebliche Probleme haben, wenn eine Pflanze nicht mehr von oben Wasser erhält. Die Feuchtigkeit wird von den anderen Pflanzen hochziehen, verdunstet und die Salze bleiben zurück, es bilden sich Algen oder Ähnliches und alles fängt an zu schimmeln: Die Erträge dieser betroffenen Pflanzen erreichen nicht mal mehr die Hälfte. Außerdem hat man „Schimmelnester“ in der Anlage, der Schimmel kann bei passenden klimatischen Bedingungen schnell streuen. Mit zwei Verteilern pro Pflanze und deren Reinigung samt Funktionskontrolle beim Aufstellen der Pflanzen kann man diesem Problem begegnen.