Bei der zweiten richtigen Ernte mit gutem Marihuana wuchsen starke Sativas sehr dicht unter den Reflektor mit Hotspot, der nicht noch höher gehangen werden konnte. Einige Blätter sind bereits verbrannt, es ging so gerade eben noch. Die luftigen Blüten waren wirklich sehr groß ausgeprägt und alles sah hervorragend aus. Dann ging es aber an die Ernte und bei dieser fielen fast alle der äußerlich völlig intakten Hauptbuds auseinander. Von innen hat der Blütenschimmel zugeschlagen, der die halbe Ernte vernichtete.
Wie lässt sich Schimmel an den Marihuanapflanzen erkennen?
Das war sehr ärgerlich. Die Vermutung lautet, dass diese sehr dicken Blüten unter dem Reflektor „geschwitzt“ haben und die Feuchtigkeit aus dem Innern nicht so schnell entweichen konnte. Deswegen trat der Blütenschimmel auf. Die Schlussfolgerung lautet, dass es mit dem passenden Abstand des Reflektors zumindest weniger Blütenschimmel gegeben hätte. Deswegen wird dazu geraten, den Reflektor heißer Leuchtmittel nie so dicht an die Pflanzen zu hängen, dass bereits die Blätter sich wegen der Hitze leicht nach oben rollen oder verbrennen. Zum Ende der Blüte könnte solch ein heißes Leuchtmittel sogar zur Vorsicht noch 5 bis 10 cm höher als vorher gehangen werden. Ein Reflektor ohne Hotspot kann bis fast an die Pflanzen heran gehangen werden. Solche Reflektoren gab es einst noch nicht im Growhandel und vermutlich auch ansonsten nicht zu kaufen.
Blütenschimmel erkennen
An diesen starken Sativa Pflanzen war der Blütenschimmel in den Blüten von außen nicht zu sehen oder es fehlte noch die Erfahrung. In der Erinnerung sahen diese Blüten nach außen völlig intakt aus. Deswegen wird hier gerade bei sehr großen Blüten empfohlen, diese zumindest stichprobenweise alle paar Tage zur Seite zu biegen, um in das Innere sehen zu können. Sobald erste Anzeichen für Schimmel auftreten, sollten einige Blütenknollen entnommen werden, damit alle anderen Blütenknollen luftig stehen. So können diese bis zum Schluss stehen bleiben. So können wirklich große Teile der Ernte gerettet werden.
Blütenschimmel von außen sichtbar
Bei der späteren, über Jahren verwendeten Genetik, wurden im Innern der Blüten erst Stellen bräunlich und verloren ihr Grün. Dann bildete sich Fäulnis und Schimmel. Damit sind die Blattstiele der Blütenblätter abgestorben, die deswegen nicht mehr versorgt werden konnten. Diese absterbenden Blütenblätter sind jedoch als Warnhinweise sichtbar. Wer noch länger wartet, hat nicht nur mehr, sondern auch den giftigen schwarzen Schimmel. Der Schimmel „reift“ sozusagen. Bei der vorherigen Genetik waren die Blattstiele gegen dieses Problem vermutlich robuster und der Schimmel wurde übersehen.
Das ist wirklich eine Kleinigkeit, jeden oder jeden zweiten Tag bei seinen immer dicker werdenden Blüten darauf zu achten, dass eben noch keine Blütenblätter welk werden. Wenn doch, dann wurde die ganze Blüte rausgeschnitten. Es wurden alle befallenen Teile rausgeschnitten, um die Blüten zu trockenen und noch zu zum Teil zu verwenden. Das ging jedoch nur deswegen, weil das Problem im Anfangsstadium erkannt wurde. Der Blütenschimmel war noch nicht extrem schlimm und außerdem nicht so groß. Beim Entfernen blieb noch etwas von den Blüten über.
Eigentlich hätte man die ganzen Blütenreste entsorgen müssen, aber die Reste wurden durch die Wasserpfeife erst verbrannt und dann durch Wasser gefiltert. Für Joints wäre das gleiche Material bedenklicher gewesen. Viele werfen auch nicht direkt alle angeschimmelten Lebensmittel komplett weg. Es liegt halt an einem selbst, wie pingelig man ist. Der Cannabis Schwarzmarkt ist in jedem Fall schlimmer.
Schimmelnde Blüten schnell entfernen
Bei dieser späteren Genetik konnte man den Blütenschimmel bereits im Frühstadium deutlich sehen. Auch ansonsten bildet sich im Innern zuerst eine dunkler werdende Stelle durch Gammel, der sich in weißen und später in schwarzen Schimmel verwandelt. Die Feuchtigkeit und stehende Luft im Innern der Blüten lösen den Gammel aus, der Schimmel folgt von allein. Weißer Schimmel ist noch recht harmlos im Vergleich zu schwarzen Schimmel, der pures Gift ist. Bei diesem zerfällt die Blüte schon innerlich, da das Pflanzenmaterial bereits zersetzt wird. Viele werfen dann die ganzen Blüten einfach weg oder schneiden zumindest die betroffenen Stellen großzügig weg. Dazu wird hier geraten, da Schimmel sehr gesundheitsschädlich ist.
An den Pflanzen schimmelnde Blüten sollen schnell erkannt werden, um zumindest die schimmelnden Knollen direkt zu entfernen. Sonst wird es von Tag zu Tag schlimmer und der Schimmel befällt vielleicht auch andere Marihuanablüten oder vernichtet die ganze Ernte. Gerade bei Wochenendanlagen sind immer wieder viele an diesen Wochenenden erschrocken.
Weit in den Raum greifen
Ergänzt wird hier noch, dass die Pflanzen zwei Meter tief im Raum standen und man an diese nicht mehr herankam, um die schimmelnden Blüten zu schneiden. Deswegen wurde eine Astschere mit Teleskoparm erworben, mit der man zwei Meter in den Raum greifen kann. So wurden die schimmelnden Blüten geschnitten. Mit einer Müllzange konnte man dann in den Raum greifen und die Blüte heraus angeln. Das hat eigentlich immer funktioniert.
Fotoinfos
Titelfoto:
Im Bild ist genau die Blüte hinten mit der etwas weiter vorn zu vergleichen. Mit den Augen würde man es natürlich noch viel besser sehen können. Die hintere Blüte scheint reifer zu sein, auch die Blätter stehen nicht mehr straff ab, sondern sie hängen schon runter und verfärben sich. Jeden Tag wurde ein Blick auf die Pflanzen geworfen, am vorherigen Tag sah die Blüte noch nicht so aus, es geht wirklich schnell.
Es handelt sich um eine Blüte, die im Innern bereits schimmelt. Zuerst ist die Feuchtigkeit nicht schnell genug entwichen, es hat sich ein Gammel gebildet. In diesem bildet sich ein pelziger weißer Schimmel und aus diesem entsteht der richtig giftige schwarze Schimmel. Diese Blüte wurde natürlich direkt entfernt. Eine Astschere mit Teleskoparm für den Schnitt und eine Abfallzange dienten dazu, die Blüte abzutrennen und aus der zwei Meter tiefen Anlage herauszuziehen.
Bei anderen Genetiken kann man den Blütenschimmel häufig nicht so offensichtlich auf zwei Meter Entfernung sehen. In dieser Blüte greifen Gammel und Schimmel die Blattstiele im Innern so massiv an, dass die Blätter welk werden und absterben. Bei anderen Genetiken können die Blattstiele dem Gammel und Schimmel vielleicht besser trotzen und die Anzeichen auf Blütenschimmel lassen sich nicht von außen, sondern erst beim Aufbiegen der Blüte im Innern erkennen. Auch dann sollen alle betroffenen Blüten schnell entfernt werden, es trifft eigentlich immer die dicksten Blüten zuerst, wenn der Schimmel aus dem Innern kommt.
Foto im Artikel:
Hier ist eine Marihuanablüte zu sehen, die schimmelte. Genau hinsehen, das linke große Blütenblatt hängt ganz schlaff und verfärbt herunter. Außerdem ist zu sehen, dass es den Spinnmilben auf dieser Pflanze wirklich gut geht. Auf den großen Blättern sind ganz viele kleine weiße Punkte von den Spinnmilbenstichen zu sehen. Diese Pflanze wird nun bereits zum zweiten Mal gekürzt, die oberste Blüte wurde längst entfernt. Es handelt sich um einen seltenen Fall, dass zweimal gekürzt werden musste. In der einstigen Growkammer gab es kein großes Schimmelproblem. Das lag jedoch auch an der Früherkennung und Frühentfernung der betroffenen Blüten.