Wer einen künstlichen Lebensraum schafft, muss dessen Klimawerte genau justieren können. Zudem werden im künstlichen Lebensraum gewisse natürliche Faktoren wie Nützlinge nicht von allein greifen, da sie nicht da sind. Wenn im Indor-Kunstlicht-Marihuanaarten Schädlinge und Krankheiten hochkommen, hat das einen anderen Stellenwert, als würde es im eigenen Garten passieren. Es wurde extra „Hanf Schädlinge und Krankheiten hochkommen“ und nicht „einfangen“ geschrieben.
Möglicherweise hat man diese Hanf Schädlinge und Krankheiten schon länger. Aber da ihnen die Klimawerte noch nicht zusagten, schlummerten sie. Einige Schädlinge können in der Erde oder auch auf Oberflächen als Eiablagen überdauern. Das Gleiche gilt für Krankheiten. Eine minimale Konzentration von Schimmelsporen ist in der Luft eigentlich normal. Aber erst dann, wenn die äußeren Rahmenbedingungen mit feuchter und stehender Luft stimmen, kommt der Schimmel teils sogar explosionsartig hoch.
Das soll nicht bedeuten, dass man Hanf Schädlinge und Krankheiten nicht dann angehen soll, wenn sie festgestellt werden. Solange sie noch schlummern, sind sie nicht übermächtig und können leichter besiegt werden. Sobald allerdings die Klimawerte passen, kommen diese Schädlinge und Krankheiten hoch und man kommt kaum noch gegen sie an. Das ist der Unterschied zu Outdoor, da es hier größere Schwankungen, Nützlinge und andere Faktoren gibt.
Lebensbedingungen für Hanf Schädlinge und Krankheiten
Jeder Growraum hat seinen eigenen Charakter und jeder Grower seine eigenen Growtechniken. Der gleiche Schädling ist für den einen Grower der sichere Ernteausfall, der andere interessiert sich nicht dafür. In einigen Growräumen werden immer wieder dieselben Krankheiten hochkommen, die man in anderen Growanlagen auf 10 Jahre nicht einmal hat. Deswegen soll man seinen Growraum einschätzen können. Bestehende Erfahrungswerte helfen. Dennoch muss jeder Growraum wieder für sich allein studiert werden.
Wenn immer wieder die gleichen Hanf Schädlinge und Krankheiten hochkommen, andere aber nicht oder eben nicht richtig hoch kommen, dann weiß man, woran man ist. Jetzt muss man in Erfahrung bringen, was diese Schädlinge und Krankheiten für Lebensbedingungen benötigen. Was uns interessiert: Klimawerte, Nährstoffe, Bodensubstrate oder ob es kräftige oder geschwächte Pflanzen treffen wird. Wer all das weiß, sollte versuchen, die Lebensbedingungen der Schädlinge und Krankheiten zu verschlechtern, ohne dabei dem eigenen Marihuana zu schaden. Wer immer nur eine Altersstufe anbaut, kann auch nach einer Ernte pausieren und alles gründlich reinigen. Erst, wenn man den Hanf Schädlingen und Krankheiten das Leben schwer gemacht hat, werden Gegenmaßnahmen überhaupt fruchten. Man kann mit diesen allerdings bereits zeitgleich beginnen.
Pflanzenstärkungsmittel, biologische Spritzmittel für Gemüsepflanzen, Nützlinge oder sonstige Maßnahmen werden immer dann verpuffen, wenn die Schädlinge und Krankheiten optimale Lebensbedingungen vorfinden. Dann muss man wirklich eine Growpause von einigen Wochen einplanen und während dieser Zeit alles an Erde und Pflanzenmaterial entsorgen, alles säubern und desinfizieren.
Die folgenden Kapitel
Lesefaul ist vielen als Begriff geläufig. Weiterhin ist Papier oder der digitale Speicher mehr als nur geduldig. Viel wird geschrieben. Neemöl, Öko Spritzmittel, Stärkungsmittel, Nützlinge und vieles mehr. Auf die Idee, die Ursachen für das Hochkommen der Schädlinge und Krankheiten zu beheben, musste man einst hingegen selbst kommen.
Wenn es um Trauermücken und Spinnmilben geht, liegen hier viele eigene Erfahrungswerte vor und es baut inhaltlich auf diese auf. Es wird also geschildert, wie diese Thesen entstehen und dass es ein Prozess war, der sich über Monate oder Jahre hinzog. Es ist normal, in diesen langen Zeitspannen dazuzulernen, wenn ein Durchgang bereits drei Monate dauert. Dass man das nicht auf Anhieb alles kann und sich mit hoher Erwartung und Ungeduld vieles auch selbst vernichtet, ist ebenfalls normal. Und dass man im anderen Growraum oder mit dem neuen Growsystem erst wieder dazu lernen muss, erklärt sich von allein.
Im Gegensatz zu Spinnmilben und Trauermücken wurden andere Hanf Schädlinge und Krankheiten weniger intensiv studiert. Aufgrund der gesammelten Erfahrungswerte, wegen der geführten Gespräche und der gelegentlichen Überwindung der Lesefaulheit, wird vielleicht für den ein oder anderen auch an diesen Stellen doch noch etwas Interessantes zu lesen dabei sein. Wenn das Werk Weed Indoor Anbau 2016 gut ankommt, wird dieser Abschnitt gewiss noch um einige Kapitel ergänzt. Nach der Legalisierung vielleicht noch um etliche!
Fotoinfos
Titelfoto:
Das bereits genannte Stichwort Schimmel ist eine der Krankheiten, die ganze Glashaus- und Indoor Ernten direkt an der Pflanze oder noch beim Trocknen vernichten kann. Das geübte Auge sieht sofort das kleine Blütenblatt, das sich verfärbt. Im Innern hat es zu schimmeln begonnen. Deswegen nimmt der Blattstiel Schaden und kann das Blütenblatt nicht mehr versorgen. Es wird gar nicht mehr gewartet, bis es noch schlimmer wird, diese Blüte wird gekürzt.
Ständig wird man den Blütenschimmel an solchen herabhängenden und verfärbten oder welkenden Blättern erkennen können, aber leider nicht immer. In der vorherigen Growkammer wurde erst eine Genetik angebaut, die richtig schlimm schimmelte, ohne dass es ihr im Geringsten angesehen werden konnte. Oder es fehlte noch die Erfahrung, das Problem zu erkennen. Man muss immerhin zuerst wissen, worauf zu achten ist. Man muss die eigene Genetik somit gut kennen und einschätzen lernen.
Der Blütenschimmel kann sich möglicherweise auch noch anders bemerkbar machen. Wenn sich der Blütenschimmel nach außen gar nicht erkennen lässt, dann sollte man bei einer Schimmelgefahr alle zwei Tage in die dicksten Blüten hereinschauen, indem diese einfach zur Seite gebogen werden. Wer schon weiß, dass sein Marihuana an der Pflanze schimmeln wird, der kann vorsorglich einzelne Knollen aus den großen Buds entfernen, damit die restlichen Knollen Luft haben und somit nicht mehr schimmeln werden. Das sollte aber wirklich der einzige Grund sein, um Teile der Blüte frühzeitig zu ernten.
„Schimmel“ erhält als Phänomen seine eigenen Kapitel:
„Blütenschimmel an der wachsenden Pflanze“
„Schimmelursachen für Marihuanablüten“
„Schimmelnde Growkammer behandeln“
Foto im Artikel:
Die unterschiedlichen Growmöglichkeiten haben auch ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Auf Steinwolle, Blähton oder ähnlichen Wuchsmedien werden Trauermücken im Normalfall nicht zu Problem. Dafür ist bei der offenen Steinwolle oder dem luftigen Blähton die Verdunstung und damit Versalzungsgefahr groß. Außerdem können sich auf der offenen Steinwolle Algen bilden, die beim Absterben wieder schimmeln und damit die Pflanzen belasten.
Saugende Schädlinge wird es jedoch egal sein, ob auf Erde, Steinwolle oder Blähton angebaut wird, da sie oberirdisch ansetzen.