In der ersten Growzeit wurde für die Jungpflanzen mit Steinwolle gearbeitet. Die 10 × 10 Blöcke wurden nun auf die CoGr Matten gestellt und mit jeweils einem Wasserverteiler bestückt. Ein Problem trat auf, welches gerade für Steinwolle typisch zu sein scheint. Einzelne Wasserverteiler waren nach einigen Wochen verstopft. Das Wasser mitsamt den Nährstoffen zieht sich in der Steinwolle hoch, das Wasser verdunstet und die Nährstoffe bleiben zurück. Hier bilden sich Algen, die sich an den Nährstoffen mästen. Diese Algen bilden auf der Steinwolle eine grüne Schicht und diese grüne Algenschicht bildet den Nährboden für Oberflächenschimmel.
Grüne Steinwollblöcke und Miniertrag
Häufiger passiert es, dass einigen Jungpflanzen auf ihrer Steinwolle sehr intensiv Algen wuchsen und ein Oberflächenschimmel auftrat. Damit die Steinwolle nicht durch Verdunstung versalzt und Algen wachsen, wird sie durch Folie abgeschirmt. Bei den Starterblöcken macht man das jedoch nicht, da auf diesen die Wasserverteiler kommen.
Das Veralgen passierte auch in der Vorblüte. Wenn diese Steinwollblöcke gebadet wurden, dann nur die unteren cm und nicht komplett. So konnte sich das Wasser hochziehen und verdunsten, die Algen konnten ungestört wachsen. Da sich auf diesen nun Oberflächenschimmel bilden wird, ist dieses Algenproblem unbedingt zu vermeiden. Steinwolle muss somit immer von oben gegossen oder beim Baden komplett untergetaucht werden. Wenn es auf dem Ebb & Flow Tisch nicht anders geht, dann sollte man einmal in der Woche manuell gründlich von oben gießen.
Zur Klarstellung:
Algen bilden sich nur unter Lichteinfluss. Wenn allerdings in einem Stadium der Pflanzung genug Licht auf die Steinwolle kommt und sich Algen bilden, kann es auch später noch zu Schimmeln beginnen. Wenn man die Steinwolle gegen die Lichteinwirkung abdeckt, dann also von Anfang an. Dass die Verdunstung sinkt, ist ein positiver Nebeneffekt, solange wenigstens ein paar kleine und verteilte Luftöffnungen nach unten und oben oder auch zu den Seiten verbleiben.
Oberflächenschimmel sicher vermeiden
In dieser geschilderten Situation blieben für die Blütekammer noch genug Jungpflanzen über, da immer reichlich Stecklinge bewurzelt und hochgezogen wurden. Dieses Problem mit dem angehenden Oberflächenschimmel sprang einem in der Vorblüte schnell ins Auge, in der Blüte bei hochgewachsenen Pflanzen jedoch nicht. Jede Pflanze hatte ihren Wasserverteiler in der Steinwolle, der mit jedem Wässern die Nährstoffe von oben wieder mit nach unten zurücknimmt. War ein Wasserverteiler verstopft und es floss von oben kein Wasser mehr in die Steinwolle hinein, wuchs die besagte Algenschicht und Oberflächenschimmel folgte. Das Wasser sog sich aus dem CoGr in der Steinwolle nach oben. Die anderen Pflanzen wurden von noch nicht verstopften Wasserverteilern gewässert und somit trocknete die CoGr Matte nie komplett aus. Die durch Oberflächenschimmel geschwächten Pflanzen brauchen auch nicht mehr viel Wasser. Sie verlieren ihre Wuchskraft.
Bei der Ernte musste festgestellt werden, dass von den betroffenen Pflanzen nur ein Drittel an Ertrag verbucht werden konnte. Wer mit einem Gießsystem arbeitet, das zu Verstopfungen neigt, der sollte somit immer zwei oder drei Wasserverteiler pro Pflanze verwenden. Dann sollte das Problem mit dem Oberflächenschimmel nicht mehr auftreten, da nur sehr selten alle Wasserverteiler einer Pflanze gleichzeitig verstopfen werden.
So zumindest wurde der Oberflächenschimmel in der einstigen Anlage vermieden. Denn selbst wenn es mit den 4 Liter CoGr Töpfen auf den CoGr Matten nicht mehr auftrat, so braucht doch jede Pflanze immer frisches Wasser.
Fotoinfos
Titelfoto:
Die Jungpflanzen stehen in einer Ebb & Flow Wanne, deren Wasserstand die Steinwolle nicht überspült. So zieht sich in der Steinwolle das Wasser hoch, es verdunstet an der Oberfläche und zurück bleiben die Nährsalze. Es bilden sich schnell Algen, die diese Salze verarbeiten. Diese Algen sterben dann aber ab und das führt zu Schimmel. In der Blüte trat das Problem auf, dass einzelne Wasserverteiler verstopft waren. Das Wasser zog sich nun von unten hoch und verdunstete. Es bildeten sich Algen, dann Schimmel. Hatten die Pflanzen wegen der verstopften Wasserverteiler zu wenig Wasser oder ist der Schimmel an den mickerigen Ernteerträgen dieser einzelnen Pflanzen Schuld? Die Pflanzen haben nicht signalisiert, dass sie trocken standen, es wird der Schimmel gewesen sein. Die Erträge lagen nur bei einem Drittel der anderen Pflanzen. Es ist wirklich wichtig, dass die Steinwolle von oben gewässert wird, damit sich keine Algen und somit kein Schimmel bilden können.
Im Kapitel „Die Marihuanaseeds direkt in feuchte Erde setzen“ findet sich noch ein Bild, wo es sogar auf der Erde schimmelt.
Foto im Artikel:
Entschuldigt bitte das unscharfe Bild. Hier sieht man, dass die linke Pflanze gar keine Wurzeln hat, die rechte Pflanze hat aber schöne weiße Wurzeln, die auch so arbeiten, wie sie sollen. Die linke Pflanze hatte auch solche weißen Wurzeln. Dann wird sie aber in einer Wasserpfütze nach dem Wässern gestanden haben und deswegen sind ihr die Wurzeln einfach verfault. Staunässe ist für Marihuana wirkliches Gift. Es schadet mehr, als wenn die Pflanzen mal für ein paar Stunden fast trocken stehen. Wurzelfäulnis oder faulende Wurzelspitzen sind dabei nur zwei Faktoren, warum Staunässe und Pfützenbildung am Topfboden tödlich für die Pflanze sind.
Das Gegenstück zu diesem Foto findet sich im Kapitel „Verfaulte Wurzelspitzen bei Steinwollblöcken“.