Mit dem Industrie Ultraschallbefeuchter KB 10 gelang es, die Luft merklich zu befeuchten. Es wurden 50 bis 60 % relative Luftfeuchtigkeit angesteuert. Es wurde auch zu diesem Zeitpunkt, wie schon zuvor, prophylaktisch gegen die Spinnmilben gewirkt. Natürlich wurde nichts auf sichtbar blühende Pflanzen gesprüht. Die Spinnmilben sind innerhalb von kurzer Zeit komplett verschwunden und wegen der Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben war die ganze Anlage befallsfrei.
Sie verschwanden und kamen nicht wieder
Wie das erreicht wurde? Es wurde lediglich die Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben angehoben und schon fühlen sich die Sauger nicht mehr wohl, sie vermehrten sich nicht mehr und sterben einfach aus. Allein dadurch, dass die Lebensbedingungen dieser Biester deutlich verschlechtert wurden, konnten sie besiegt werden. Möglicherweise hat die Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben allein nicht gereicht, sondern die weiteren Gegenmaßnahmen trugen ihren Teil dazu bei. Darauf wurde leider nicht genau geachtet und deswegen kann es hier so genau nicht gesagt werden. Vermutlich reichte die höhere Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben nicht allein für deren Auslöschung, aber sie wären nicht mehr dieses unschöne Problem gewesen und hätten einen nicht mehr gestört?
Stiegen die Erträge?
Wenn die Schädlinge so viel Schaden anrichten, wie vielfach erklärt wird, hätten sich jetzt doch weit höhere und bessere Erträge einstellen müssen. Diese stellten sich allerdings nicht ein, sondern das quantitative Level wurde lediglich gehalten. Die Spinnmilben haben in der einstigen Growkammer keinen nennenswerten Schaden angerichtet, sondern waren einfach nur ein entscheidender Makel auf den Pflanzen. Diese sahen zur Ernte wirklich schäbig aus, konnten aber dennoch die volle Leistung bringen. Die Spinnmilben befallen eher die harzfreien Hauptblätter und nicht die Blütenblätter. Diese scheinen für die Bildung vom Blütengewicht entscheidend zu sein. Weiterhin hat sich immer nur ein gewisser Spinnmilbenbestand gebildet, der die oberen Blattebenen nahe der warmen Leuchtkörper aufsuchte und die Blätter erst nach und nach zerstörte. Zum Blüteende waren diese ohnehin nicht mehr notwendig.
Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben unter Energiesparlampen
Wer auch immer gegen die Spinnmilben als die ärgerlichsten Schädlinge überhaupt kämpft. Wenn die Gegenmaßnahmen gelingen sollen, dann muss das Klima angepasst werden. Wer etwas gegen die Wärmeentwicklung machen möchte, der kann auf Energiesparlampen setzen, natürlich nur für die Dauer der Spinnmilbenbekämpfung. Wer dauerhaft die heißen Natriumdamfpflampen ausschalten möchte, sollte auf gute LEDs umsteigen, die es einst nicht einmal gab. Dann wird die Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben von ganz allein etwas höher sein, da bei geringerer Hitzeentwicklung weniger gelüftet wird und die Pflanzenfeuchtigkeit intensiver auf den Raum einwirkt.
Einst wurden bei einem Bekannten die Pflanzen unter den Energiesparlampen begutachtet. Diese waren so minimal durch die Spinnmilben befallen, dass es schon nicht mehr richtig störte. Die Spinnmilben konnten sich nämlich nicht weiter ausbreiten, da ihnen das Klima nicht richtig zusagte. Die Pflanzen schienen sich jedoch auch nur mittelprächtig zu entwickeln.
Schöner ist es auch in der beschriebenen Situation, wenn man die Spinnmilben wirklich loswird. Sollte bei einem Wetterumschwung doch die Luft viel trockener sein, würden sie schnell hochkommen. Auf den bereits seit Wochen blühenden Pflanzen hätte man in diesem Fallbeispiel höchstens Raubmilben austragen können, die jedoch auch ihre Zeit benötigen, um sich zu vermehren und dabei alle Spinnmilben zu fressen.
Eine interessante Beobachtung
Drei Tage vor der Ernte wurden immer die Pflanzen oder eher die CoGr Matten gespült, damit die Pflanzen ohne Dünger in den Blüten reifen können. Nach diesem gründlichen Wässern auf einen EC-Wert von 1,6 oder weniger im Drainwasser ließ sich feststellen, dass die Spinnmilben manchmal Netze über den Blüten gesponnen haben und sie haben sich auf diesen Netzen versammelt.
Was das auf sich hatte? Der Pflanzensaft der Pflanzen war den verwöhnten Schädlingen zu schwach, er reichte ihnen nicht mehr aus. Sie sammeln sich auf den höchsten Triebspitzen der Pflanzen und warten vermutlich auf Wind, der sie zu anderen Pflanzen wehen wird, an denen sie weiter saugen können. Spinnmilben reisen vermutlich weite Strecken mit dem Wind, den es Indoor natürlich nicht in dem Maße gibt. Mit etwas Küchenrolle wurden die Netze von den Blüten abgestreift und auf die Reise durch die Toilette geschickt. Die Blüten kommen übrigens nicht zu Schaden.
Kann das noch geraucht werden?
Es gibt jedoch viele verwöhnte Kiffer, die eine Marihuanablüte, in der vielleicht eine kleine Spinnmilbe oder eine Trauermücke sitzt, nicht mehr rauchen wollen. Viel mehr Sorgen sollte man sich hingegen um Streckmittel und die wirklich bedenklichen Pestizide im Marihuana als um vereinzelte Schädlinge machen. Wer selbst anbaut, hat es in der eigenen Hand und kann es für sich entscheiden, ob er wegen ein paar Spinnmilben oder Trauermücken seine guten Marihuanablüten wegwirft oder noch nutzt. Gesundheitliche Risiken aufgrund dieser winzigen Tierchen werden hier nicht vermutet, Schimmel wäre weit schlimmer.
Im Übrigen ist in unseren Lebensmitteln immer wieder auch so einiges enthalten, was dort eigentlich nicht sein sollte und dennoch werden diese oft genug nicht aus dem Handel zurückgezogen. Oder: Die Kinder, die sozusagen „steril“ aufwuchsen, haben hinterher viel häufiger Allergien als die „Saubandenkinder“ vom Land.
Es könnte jetzt die Schlussfolgerung gestellt werden, dass man bei einem Spinnmilbenbefall viel weniger Dünger verwendet oder die alten Nährstoffe sogar aus den Matten oder Töpfen herausspült, weil auch dies die Spinnmilben schwächen wird. Die höhere Luftfeuchtigkeit gegen Spinnmilben wird dennoch das Fundament für alle weiteren Maßnahmen bleiben sowie man gegen die Spinnmilben und nicht gegen die Pflanzen wirken sollte. Den Dünger reduzieren wäre vielleicht für die kurzfristige Bekämpfung eine optionale Möglichkeit.
Fotoinfos
Titelfoto:
Nach dem Herausspülen der Nährstoffe aus den CoGr Matten kurz vor der Ernte ließ sich wiederholt feststellen, dass die Spinnmilben auf der obersten Blüte einer Pflanze ein Netz spinnen und sich zu hunderten auf diesem versammeln. (Genau hinsehen.) Was das zu bedeuten hat? Nach dem Spülen der Pflanzen ist der Wuchssaft nicht mehr gehaltvoll und die Spinnmilben sind hungrig. Sie wollen nun auf anderen Pflanzen unterkommen, um sich dort zu mästen. Deswegen suchen sie die obersten Triebe der Pflanze auf und warten vermutlich auf Wind, der sie trägt. Spinnmilben laufen nicht, sie fliegen. Trotz der vielen Spinnmilben handelt es sich mal wieder um eine top Ernte. Zumindest in der einstigen Growanlage waren die Spinnmilben nicht wirklich schädlich, sie waren lästig!
Foto im Artikel:
Für größere oder stark gelüftete Growkammern ist dieser kleine Ultraschallbefeuchter viel zu schwach. Er ist jedoch mit seinem vier Liter Tank mobil und kann schnell vor die wurzelnden oder anwachsenden Stecklinge gehangen werden. Er kann mit dem Draht auch über dem Reflektor über die Jungpflanzen gehängt werden. Es lässt sich selbst die relative Luftfeuchtigkeit einstellen, ab der befeuchtet wird.
Auf großer Stufe sind die vier Liter demineralisiertes Wasser bei Dauerbetrieb nach 12, sonst auf 24 Stunden weg. Spinnmilben und andere Schädlinge, die Trockenheit lieben, werden es hassen.