Spinnmilben sind neben Trauermücken beim Anbau auf Erde wirklich die Schädlinge, die jeder Grower eines Tages kennenlernt. Es handelt sich um die typische Growprobleme. Waren die Trauermücken schnell besiegt, so blieben die Spinnmilben doch über Jahre unbesiegbar. Deswegen wird dieser Teil zum Spinnmilben bekämpfen auch etwas umfangreicher.
Erinnerungen und Beobachtungen aus einstigen Growtagen
Im Nachhinein kann jedoch gesagt werden, dass die besten Ernten trotz vollem Befall eingeholt wurden und die Spinnmilben eher unschön als schädlich waren. Das ist eigentlich unlogisch, da wirklich viele Grower beklagen, durch die Spinnmilben beträchtlichen Schaden zu nehmen. Die Spinnmilben konnten nicht besonders gut bekämpft werden, da in der Blüte immer drei Altersstufen standen. Wer Spinnmilben bekämpfen möchte, sollte nur eine Altersstufe im gleichen Raum haben, um nach der Ernte eine Pause einlegen zu können.
Wieso es auch mit Spinnmilbenbefall klappte
Die Jungpflanzen konnten dank der Gegenmaßnahmen befallsfrei in die Blüte gestellt werden. Nun wachsen die kleinen Setzlinge schneller, als die Spinnmilben, die Pflanzen befallen können. Vermutlich schmeckten die älteren Pflanzen auch besser, da deren Saft gehaltvoller war. Erst, wenn die Jungpflanzen aufhören zu wachsen, holen die Spinnmilben schnell auf. Sie haben die Pflanzen so dicht befallen, dass sie einander den Raum nahmen und sich nicht noch weiter vermehrten. Sie haben die Blätter der Pflanzen zerstochen, bis diese grün gesprenkelt waren und schon braun wurden. Das war aber erst dann so weit, wenn die Pflanzen reif waren und geerntet werden konnten. Möglicherweise waren die Pflanzen besonders unempfindlich. Es lag aber eher an den Anbautechniken, dass die letztendlichen Schäden minimal ausfielen. Das Spinnmilben bekämpfen musste hingegen erst noch erlernt werden.
Mit den angebauten Genetik mit 70 Tagen Blütedauer konnte von Glück geredet werden, dass die Spinnmilben nicht genügend Zeit hatten, um einen wirklichen Schaden anzurichten. Mit einem starken Sativa Weed mit über 100 Tagen Blütedauer oder empfindlichen Strains wäre das vermutlich anders gewesen. Viele andere Grower berichten von empfindlichen Ernteeinbußen und hier wurden die besten Ernten bei vollem Befall eingeholt. Das ist irgendwo schon paradox.
Möglichkeiten, um einen Spinnmilben bekämpfen zu können
Das anfängliche Problem war, dass die Spinnmilben-Problematik noch gar nicht verstanden wurde und deswegen auch das Spinnmilben Bekämpfen nicht gelingen konnte. Zuerst wurden die noch nicht sichtbar blühenden Pflanzen mit biologischen Mitteln besprüht. Es wurden auch Raubmilben gegen die Spinnmilben eingesetzt. Alles war vergeblich. Einer der Bekannten hat vorsorglich Raubmilben bestellt, um seine Pflanzung zu impfen, danach hatte er Spinnmilben. Es ist leider schon vielen Growern so ergangen. Diese Spinnmilben lagen den Raubmilben als Wegnahrung bei. Normalerweise soll hier eine Raubmilbenpackung ohne Lebendfutter gewählt werden, damit man sich seine Pflanzung nicht infizieren kann. Die Anbieter der Raubmilben scheinen das allerdings anders zu sehen und gehen davon aus, dass diejenigen, die Raubmilben kaufen, bereits Spinnmilben haben und ein paar mehr auch nichts mehr ausmachen werden.
Somit wird hier empfohlen, die Raubmilben erst dann zu kaufen und auch direkt zu verwenden, wenn wirklich Spinnmilben auf den Pflanzen erkannt wurden. Wer prophylaktisch arbeiten möchte, der sollte mit einem biologischen Mittel vor dem Einsetzen der sichtbaren Blüte sprühen. Will man das überhaupt? Es wären dann die „voll systematischen“ Varianten zu wählen, die für den Gemüseanbau taugen. Es soll auf die Wartezeiten geachtet werden. Die Wirkstoffe ziehen in die Pflanzen ein, verteilen sich und erreichen jede Stelle der Pflanze. Auch unbehandelte Stellen sind geschützt.
Vielfach werden Neemöl oder andere natürliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die dann jedoch wirklich flächendeckend aufgetragen werden müssen. Das muss man erst mal schaffen, wirklich jedes Blatt von unten und oben zu behandeln. Will man Spinnmilben effektiv bekämpfen, muss man sie jedoch alle unschädlich machen, nicht nur auf den Pflanzen. Richtig angewendete Raubmilben oder voll systematische Spritzmittel werden das gewährleisten, da Raubmilben alles fressen oder die Spinnmilben nicht lange ohne Futter auskommen werden.
Fotoinfos
Titelfoto:
Ein Blick in die Blütekammer: Es ist zu warm, es ist zu trocken. Die optimale Temperatur liegt bei 22 bis 26° Celsius in der Beleuchtungsphase, bei 18° Celsius in der Dunkelphase. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 50 bis 60 % für die blühende Blüte. Die Pflanzen wachsen dennoch sehr gut und auch die Erträge stimmen. Aber die Pflanzen werden deutlich anfälliger für Spinnmilben, gegen die dann leider keine Gegenmaßnahmen mehr fruchten. Wer sich den Ventilator ansieht, der erkennt, dass er steht und nicht läuft. Warum? Weil es für die Pflanzen eine hohe Belastung darstellt, wenn sie „geföhnt“ werden. Die trockene und zu warme Zugluft trocknet die Pflanzen aus und führt zu mageren Ernten. Der Ventilator sollte nur bei optimalen Klimawerten die Pflanzen anwehen.
Foto im Artikel:
Auf diesem Foto aus der Indoor Pflanzung von einem Bekannten sieht man den Blättern ihren Spinnmilbenbefall sehr deutlich an. Es sind nicht nur Spinnmilben zugange. Diese stechen von unten in die Blätter, saugen den Saft und hinterlassen sehr viele kleine weiße Pünktchen im grünen Blatt, welches irgendwann leidet und seine Farbe verliert, bis es letztlich eingeht. Es sieht dann schon sandfarben und körnig aus. Bei anderen Klimawerten mit feuchterer Luft würden die Blätter es besser abkönnen und selbst mit dem Befall frischer aussehen. Es sind nicht nur Spinnmilben zugange, sondern auch Thripse.