Die Spinnmilbenzange ist die Umschreibung vom Kombiangriff gegen Schädlinge, die den Pflanzensaft saugen. Nachdem das Klima wenigstens etwas angepasst wurde, kann versucht werden, mit Raubmilben und Spritzmitteln gegen die Spinnmilben kombiniert vorzugehen. Die Klimawerte sind natürlich zuungunsten der Schädlinge und zugunsten der Gegenmaßnahmen anzupassen. Erst dann macht die Spinnmilbenzange oder eine sonstige Bekämpfung Sinn.
Es gibt einige Spritzmittel, die für die Raubmilben unbedenklich oder nur wenig bedenklich sind. Diese sind unter Berücksichtigung der Wartezeiten zu verwenden, natürlich nur auf Pflanzen, die noch keine sichtbaren Blüten gebildet haben. Die Raubmilben können auf diesen oder sogar nur auf den bereits blühenden Pflanzen ausgebracht werden. Diese Spinnmilbenzange ist deswegen gerade in Blüteräumen mit mehreren Altersstufen eine Option.
Die richtig angewendete Spinnmilbenzange sollte im Normalfall genügen, um die Spinnmilben loszuwerden. Wer sie sich nicht direkt wieder einschleppen möchte, der sollte versuchen, die Temperaturen unter 26° Celsius und die Luftfeuchtigkeit bei über 50 % zu halten. Dann sollten sich die Spinnmilben nicht ganz so wohlfühlen.
Bei anderen saugenden Schädlingen?
Diese Spinnmilbenzange mit Nützlingen und Spritzmitteln kann vom Prinzip auch gegen andere saugende Schädlinge angewendet werden. Es müssen dabei zum Schädling die jeweils richtigen Nützlinge gewählt werden. Es stellt sich natürlich jeder die Frage, ob und vor allem welche Spritzmittel er in seinem Kunstlichtgarten einsetzen möchte. Man kann auch einfach die Klimawerte anpassen und Raubmilben aussetzen. Das sollte auch bereits reichen und man kann auch die schon blühenden Pflanzen angehen. Wenn bei einem starken Befall die jüngeren und noch behandelbaren Pflanzen zuerst noch spinnmilbenfrei sind, macht das allerdings letztlich einen sehr großen Unterschied.
Raubmilben kann man, genau wie andere Nützlinge, bei verschiedenen Anbietern am schnellsten im Web bestellen. Es können auch Gutscheinkarten erworben und bei einem Befall ausgefüllt und abgesendet werden. Dann muss man aber den Hin- und Rückversand abwarten und auch den Versand bezahlen.
Andere Schädlinge
Von anderen Schädlingen sind in der besagten Growanlage neben Trauermücken und Spinnmilben nur Thripse und Blatt- und Schmierläuse bemerkt worden. Die Thripse sind kleine Springwürmchen, die unter den Blättern leben. Sie mögen es nicht ganz so heiß wie die Spinnmilben und siedeln sich anscheinend lieber an den unteren und schwachen Blattebenen an. In der einstigen Growkammer gab es nie ein gehäuftes Aufkommen, deswegen wurden diese Schädlinge sogar ignoriert und verschwanden wieder, kamen zurück und verschwanden erneut.
Spinnmilben lieben die kräftigen Bereiche der Pflanze, die sich direkt unter warmen Leuchtmitteln befinden. Vielleicht brauchen Thripse geschwächte Pflanzen und spezielle Klimawerte, um richtig hochzukommen und die kräftigen Pflanzen behagten ihnen nicht? In anderen Growräumen scheinen sie laut der Aussage vieler Grower zumindest geschadet zu haben. Sie tauchten in der eigenen Anlage im Übrigen nur im Blüteraum auf.
Blattläuse sitzen unter den Blättern und saugen Pflanzensaft. Schmierläuse bilden eine Decke auf den Pflanzen, unter der sie sitzen und saugen. Es trat einst wirklich nur ein sehr schwacher Befall auf, der nicht weiter beachtet wurde. Die Blatt- und Schmierläuse sowie auch die Thripse sind durch die Gegenmaßnahmen gegen die Spinnmilben eingegangen, ohne sie genauer zu analysieren. Ansonsten wären sie vielleicht doch zum Problem geworden. Gerade Maßnahmen wie die Spinnmilbenzange greifen auch gegen andere saugende Schädlinge.
Es handelte sich einfach nicht um Probleme, die man angehen musste. Im Vergleich zu den Spinnmilben waren diese Schädlinge als harmlos zu betrachten. In einer anderen Growkammer mit anderen Klimawerten mag das ganz anders aussehen.
Schmetterlinge
Als weitere Schädlinge sind zweimal Schmetterlinge in der Anlage unterwegs gewesen. Diese scheinen es auf die Vorblüte abgesehen zu haben, hier legen sie ihre Eier. Diese schlüpfen und die Raupen fressen schnell mal die Vorblüte kahl. An den Pflanzen bleibt nicht ein Blatt stehen, sie sind kahl und können entsorgt werden, da auch die Triebspitzen mit abgefressen werden. Es kann natürlich gegen Raupen gespritzt werden. Sie abzulesen und in die Freiheit zu entlassen, scheint die bessere Lösung. Die Schäden sind immerhin schon da und die Raupen satt.
Die grünen Raupen auf dem Grün zu finden, ist dabei gerade bei den kleineren Exemplaren nicht einfach, da diese noch nicht so viel fressen, übersieht man sie noch eher. Da sich nur einzelne Schmetterlinge alle paar Jahre mal in die Zucht verlieren, handelte es sich nur um ein Ärgernis für den Moment, aber nicht um ein anhaltendes Problem. So zumindest die eigenen Erfahrungen.
Abschließend zur Spinnmilbenzange
Gegen Schädlinge und Krankheiten ist man oft so lange machtlos, wie ihnen ein optimales Klima und gute Lebensbedingungen geboten werden. Was man auch für Schädlinge oder Krankheiten hat, es sollte geschaut werden, welches Klima diese brauchen. Wenn das festgestellt wurde, dann sollte das Klima entsprechend angepasst werden, ohne den Pflanzen dabei nennenswert zu schaden. Wenn das gelungen ist, dann werden die Gegenmaßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten meist auf Anhieb fruchten. So war es auch mit der Spinnmilbenzange.
Können das Klima und die Lebensbedingungen nicht angepasst werden, dann sind die Schädlinge und Krankheiten meist so übermächtig, dass sämtliche Gegenmaßnahmen fehlschlagen. Versuchen sollte man es natürlich dennoch, aber mit Verstand: Es sind nur biologische Spritzmittel für den Gemüseanbau zu verwenden, die Wartezeiten sind zu beachten und auf blühende Pflanzen soll generell nicht gesprüht werden, selbst wenn die Wartezeiten es erlauben würden. Besser ist es, man wartet die Ernte ab, macht alles sauber und pausiert ein paar Wochen. Dann ist man die Schädlinge größtenteils los und sollte beim nächsten Durchlauf mehr Freude an den Pflanzen haben.
Fotoinfos
Titelfoto:
Zwei Packungen Raubmilben sind im Bild zu sehen. Der Spinnmilbenbefall auf bereits blühenden Pflanzen wurde bekämpft.
Foto im Artikel:
Es wurden die Ernteabfälle in einem Karton zurück in die Pflanzung gestellt. Es befanden sich auf diesen Abfällen Spinnmilben und Raubmilben. Die Raubmilben sollten auf die Pflanzung übergehen und hier die Spinnmilben bekämpfen. Leider war es zu trocken und zu heiß. Es hat zumindest in diesem Versuch nicht geklappt.