Bislang wurden die Zu- und Ablüftung unter Verwendung von einem Aktivkohlefilter, die Bodenwanne mit Bewässerung und die Stromversorgung einschließlich der Beleuchtung thematisiert. Weil an diesen Punkten viele Grower scheitern, wurde alles intensiv erläutert, aber damit allein ist die Blütekammerplanung nicht abgeschlossen. Um die Leuchtleistung der eigenen Lampen zu erhöhen und damit den Strom effektiver zu nutzen, sollten die Seitenwände vom Anbauraum das Licht reflektieren. Diese weiß zu streichen ist bereits besser als dunkle Oberflächen.
Seitenwände mit hoher Lichtreflektion
Es gibt allerdings auch sehr spezielle Materialien im Growbereich, die noch besser reflektieren. Aus diesen Gründen haben einige Reflektoren kein silbernes, sondern ein weißes Metall. Das Weiß allein ist nicht alles, sondern auch seine Oberfläche, die mit einer speziellen Beschaffenheit noch intensiver reflektiert. Es gibt diverse Folien in silber oder weiß mit unterschiedlichen Oberflächen, außerdem sind Neuentwicklungen zu erwarten. Bei einigen Folien kann man die Struktur der Oberflächen mit den Augen erkennen. Teils sind diese Strukturen, mit denen das Licht wesentlich besser und gleichmäßiger reflektiert wird, nicht mit bloßen Augen abgesehen der höheren Helligkeit im Raum zu erkennen.
Wird solch eine Folie vor die Wand gehangen, ist hinter ihr etwas Raum und hier kann sich Schmutz sammeln. Wenn man mit Folien arbeitet, sollte man sie bei Bedarf abnehmen können, um die Möglichkeit zu haben, dahinter zu reinigen. Sind die Wände allerdings kalt, sollten sie zusätzlich mit Styropor verkleidet werden, über dieses kann immer noch die Folie gespannt werden. Allein dadurch wird man mit den gleichen Leuchtmitteln etwas mehr Ertrag erwirtschaften. Aus diesem Grund sollte dieser Arbeitsschritt in der Blütekammerplanung nicht fehlen.
Boden dämmen und Gefälle erzeugen?
Neben kalten Wänden können auch kalte Böden gedämmt werden. Wenn die Erdtöpfe wirklich direkt auf dem kalten Boden stehen, wird das die Pflanzen genauso wie ein zu warmer Boden belasten. Das bedeutet für die Blütekammerplanung, dass man unter die Teichfolie der Bodenwanne noch Trittschallisolierung als Matten oder Ähnliches verlegt. Mit diesem Material kann innerhalb der Bodenwanne auch ein Gefälle erzeugt werden. Wenn zu viel Wasser austritt und z. B. mit einem Aufnehmer, einem Nass-Trockensauger oder einer kleinen Wasserpumpe entfernt werden soll, ist es gut, wenn alles zu einem gut erreichbaren tiefen Punkt abfließt.
Kann alles rückgebaut werden?
Ergänzend soll zur Blütekammerplanung noch erklärt werden, dass man die Kammer vielleicht irgendwann wieder abbaut. Wer den Boden, die Wände und die Decke bis zu dem Punkt völlig versaut hat, kann den Raum grundsanieren. Das schaffen viele bereits mit nur einem Blütedurchgang. Wer jedoch mit einer Bodenwanne arbeitet, die Wände verkleidet und an der Decke Holzleisten anbringt, um an diesen und nicht direkt an der Decke zu schrauben, wer zudem noch die Fensterverkleidung überlegt anbringt, der hat weniger Sanierungsarbeit.
Einmal überstreichen und vielleicht noch einen neuen Teppich verlegen und der Raum ist wieder hergestellt. Viele ignorieren diese Punkte in der Blütekammerplanung völlig und wenn sie den Raum rückbauen, kommt ein böses und teures Erwachen. Es geht immerhin nicht nur um die Unauffälligkeit und die eigene Sicherheit, sondern auch um die Schadensvermeidung.
Bei der Blütekammerplanung auf den Rücken achten
Angenommen, man würde mit schweren Erdtöpfen auf dem Boden arbeiten und diese ständig bewegen müssen. Dieses würde auf Dauer in den Rücken gehen. Selbst Erdtöpfe könnten aufgebockt werden. Die bereits beschriebene Konstruktion mit den stabilen Leisten zu den Seiten für die Librakästen kann einfach als Auflage für Bretter dienen, um dann Stück um Stück alles mit Töpfen voll stellen zu können, die nach Bedarf noch einzeln auf Höhe gebockt werden. Bei diesen Holzleisten und Holzbrettern ist generell wichtig, dass sie mit Silofolie umschlagen werden. Wird zu viel gegossen, saugt sich das Holz voll und schimmelt. Auch an anderen Stellen muss deswegen sehr auf solche Details geachtet werden. Imprägnierte Kesseldruck-Bretter werden der Nässe standhalten, aber es bildet sich vielleicht dennoch Schimmel.
Beim Anbau auf Erde müssen je nach Größe der Anlage etliche hundert Liter Erde bewegt werden. Hier wäre es gut, wenn man einen Zementkübel auf 50 cm Höhe bockt. Legt man auf diesen noch ein Brett, können die Töpfe auf diesem stehen, während man sie passend füllt. Auch beim Gießwasser sollte man darauf achten, dass bequem und ohne Kraftaufwand gegossen werden kann. Das alles lässt sich praktisch in jeder Blütekammerplanung berücksichtigen. Es sei denn, dass einem im Growzelt die Höhe ausgeht. Zumindest die kleineren Pflanzen können aufgebockt werden, bis sie den Lampen zu nahe kommen. Das alles lässt sich im Vorfeld der Blütekammerplanung besser berücksichtigen, als nach dem Bau, da die Lagerung von Materialien, die Arbeitsfläche und die Wassertanks Raum benötigen. Zwangsläufig muss dieser von der vorhandenen Fläche in der Blütekammerplanung abgezweigt werden.
Wenn die Pflanzen aufgebockt werden und die Frischluft unter diesen einströmt, sich verteilt und dann bereits „klimatisiert“ aufsteigt, ist das sogar ein großer Vorteil für die Pflanzen. Wie bereits erwähnt, sollte möglichst auch über den Pflanzen etwas Luftraum sein, damit die Luftzirkulation optimal greifen kann. Diese braucht etwas Raum. Gerade bei sich erwärmender Luft, die intensiv abgelüftet wird, wäre das ein erheblicher Vorteil.
Fotoinfos
Titelfoto:
Wie zu sehen ist, läuft das Wasser wirklich wie gewünscht in die Ecke aus. Die Teichfolie war bereits benutzt und ist verdreckt. Sie wurde nach dem Verlegen mit Latex Wandfarbe gestrichen, die recht gut haftet. Laut Verkäufer im Baumarkt tut sie das jedoch nicht.
Foto im Artikel:
Es handelt sich um ein Drittel der einstigen Blütekammer. Die Teichfolie soll zu einem Punkt auslaufen. Deswegen wird hier etwas Füllmaterial, eine Isoliermatte oder Trittdämmmatte, eingelegt. Je weiter nach hinten und zur Seite, umso mehr Lagen hat dieses Füllmaterial.