Vielfach werden aus Kostengründen Teststreifen zum Wasserwerte Messen verwendet. Zu diesen liegen praktisch keine Erfahrungswerte vor, da sie fast nie verwendet wurden. Bei einer ersten Information zu Messtechniken wurde dem Verkäufer einfach geglaubt, dass diese Teststreifen ungenauer als gute Messgeräte sind. Es wurden also direkt gute Messgeräte erworben.
Vorweg: Teststreifen sind ungenau
Teststreifen sind eher dann geeignet, wenn man gelegentlich mal die Wasserwerte messen möchte und es nur darum geht, nicht völlig danebenzuliegen. Es kann jetzt aber nicht exakt ein pH-Wert von 5,6 für den hydroponischen Anbau angerührt werden, wie es mit guten Messgeräten eine Kleinigkeit ist. Diese taugen primär für den ständigen Gebrauch. Wer ein Fass mit Nährstofflösung ansetzt und exakte Werte anpeilt, der kann messen, nachbessern, mit einem neuen Streifen messen, nachbessern und noch mal messen. Dann wären die zuerst teureren Messgeräte doch wieder die günstigere Wahl. Für die Messung vom EC-Wert scheint es solche Teststreifen nicht einmal zu geben.
Wasserwerte messen – zum EC Messgerät
Das EC Messgerät funktioniert sehr einfach. Auf einen Kontakt wird ein wenig Strom gegeben. Dieser wird durch die Salze im Wasser geleitet. Je besser der Strom zu einem anderen Kontakt weitergeleitet wird, umso höher ist somit der Salzgehalt im Wasser. EC Messgeräte haben deswegen immer zwei Metallteile, um mit einem ganz wenig Strom ins Wasser zu geben und mit dem anderen zu messen, wie intensiv dieser übertragen wird. Das ist wegen des sehr schwachen Stromes beim Wasserwerte messen nicht gefährlich, die EC Messgeräte laufen in der Regel auf Akkubetrieb.
Gemessen wird nicht die Qualität der Salze und Nährstoffe, sondern nur ihr Vorhandensein. Es schadet nicht, wenn im trinkbarem Leitungswasser bereits ein EC-Wert von 0,8 ist, wenn noch auf 1,4 hochgedüngt wird. Ergänzung: Beim rezirkulierenden System oder Systemen, die gar kein Drainagewasser ablaufen lassen, kann der Salzgehalt im Ausgangswasser vielleicht doch schaden. Mit einem gelegentlichen und gründlichen Durchspülen kann man die Bodenwerte auffrischen.
Der Dünger besteht abgesehen zum verdünnendem Wasser zum Großteil selbst aus leitenden Salzen. Je mehr Nährstoffe dem Gießwasser zugefügt werden, umso besser wird dieses leiten. Das EC Messgerät gibt es in Ausführungen, die kalibriert werden, es gibt auch Geräte, die sich selbst einstellen und diese sind zu bevorzugen. Normalerweise sind diese Geräte sehr robust und können über viele Jahre genutzt werden.
Der einstige Truncheon EC Stab ging „nur“ bis 3,6 EC wobei das Drainagewasser oder andere Flüssigkeiten dieser Wertgrenze schon einmal verlassen haben. Jetzt wurde Folgendes gemacht: Das Drainagewasser wurde 1 zu 1 mit Leitungswasser gemischt, welches 0,6 bis 0,8 EC hatte. Von dem Gemisch wurde der Wert genommen, um diesen durch 2 zu rechnen. Angenommen, es handelt sich um einen Wert von 4,4 + 0,6 EC, das ergibt 5. Diese 5 EC werden durch zwei gerechnet. 2,5 EC weniger 0,3 EC (Die Hälfte von 0,6 EC.) ergibt 2,2 EC. Mal zwei sind es diese 4,4 EC.
Man könnte das eigentliche Wasser ansonsten auch mit destilliertem Wasser 1 zu 1 mischen. (4,4 + 0) durch 2 ergeben dann ebenfalls 2,2 EC. Ob das wissenschaftlich und wirklich genau ist, sei dahin gestellt. Aber es hat funktioniert, einen höheren EC-Wert zu nehmen, als es mit dem Gerät sonst eigentlich möglich wäre. Im folgenden Kapitel geht es mit den pH Messgeräten weiter.
Fotoinfos
Titelfoto:
Ein Kombi EC und pH Messgerät eines Bekannten, es funktioniert ohne Glassonde. Es hat einen Fühler, der nicht in einer KCl Lösung lagern muss, sondern immer im Wasser bleibt. Das Gerät ist entweder aus, zeigt den EC-Wert oder den pH-Wert an. Das ist alles, was es kann. Aber das reicht, da es diese Werte wenigstens genau angibt.
Foto im Artikel:
Links ist der Truncheon aus Neuseeland zu sehen, ein hervorragender EC Stab, mit dem wartungsarm gearbeitet werden kann. Ein Markenprodukt, das jahrelang hält. Rechts daneben der Growcheck von Hana, der zur Messung vom pH-Wert eine empfehlenswert ist. Oben daneben die KCl Flüssigkeit, die bereits ein wenig verkrustet. Darunter ein anderes pH Messgerät, der Waterproof von Hana, der auch perfekt funktioniert. Er zeigt neben dem pH-Wert auch noch die Temperatur vom Wasser an, auch wenn das jedes gute Badewannenthermometer könnte. Auf der rechten Seite befindet sich Kalibrierflüssigkeit für pH Messgeräte mit Glassonde. Unten rechts ist die Reinigungsflüssigkeit, die Sonden sollen nicht länger als fünf Minuten in ihr baden, sonst nehmen sie Schaden. Bei dem Growcheck ist unten am langen Stab eine Plastikkappe aufgeschoben. In dieser ist die KCl Flüssigkeit, die Sonde darf nie austrocknen, sonst muss sie erst einweichen und wieder neu kalibriert werden.
Diese Modelle sind wirklich alt und sind in diesen Designs oder mit diesen Ausführungen vielleicht nicht mehr zu haben. Sie würden noch heute funktionieren.