Wie bereits zu Anfang der Rubrik erwähnt, sind der pH und EC-Wert wichtig: Je nach Vorgehensweise sind die Jungpflanzen bereits zu düngen. Wenn diese in vorgedüngte Erde gesetzt werden, kann auf die Düngung bis zur Blüte verzichtet werden und ansonsten soll nur die Minimaldosierung nach Herstellerangaben gegeben werden.
Marihuanaanbau nach Maßeinheiten
Gerade im Wuchs ist es nicht so wichtig, ob die Pflanze viel oder wenig Dünger hat, sie wird einfach wachsen, wenn sie frische Luft und Platz für die Wurzeln und genügend Licht und Wärme hat. Wer jedoch z. B. in ungedüngtem Cocos oder in Steinwolle arbeitet, der sollte nicht nur auf die Jungpflanzen Beleuchtung achten, sondern auch düngen. Der Dünger von Hesi puffert hierbei noch den pH-Wert für Erde in den grünen Bereich. Ansonsten sollte die Nährlösung, wenn möglich, auf den pH-Wert kontrolliert werden.
Wasserwerte messen und anpassen
Für Erde ist es besser, wenn man ein pH und EC-Wert Messgerät verwendet, für Steinwolle oder ähnliche Wurzelmedien wird sogar dringend dazu angeraten. Jetzt wird nicht mit x ml pro Liter gedüngt, nun werden soviel Nährstoffe geben, bis der gewünschte EC-Wert erreicht wird. Da im Grund- oder Leitungswasser in der Regel bereits Nährstoffe enthalten sind, muss je nach Situation mehr oder weniger Dünger gegeben werden. Wer sich unsicher ist, sollte eher weniger als mehr geben.
Dieser Nährstoffwert soll für die Vorblüte bei bis zu 1,4 EC im Gießwasser liegen, mehr ist noch nicht notwendig und kann sogar kontraproduktiv sein. Es wird dem Wasser zuerst der Dünger zugeführt, es wird umgerührt und kontrolliert. Der Dünger besteht aus Nährsalzen und das EC-Messgerät misst einfach die Leitfähigkeit im Wasser, die durch Salze gesteigert wird.
Nun wird der pH-Wert gemessen, um diesen anzupassen. Die Lösung zum Senken des Wertes kann sehr gut mit 1 zu 4 verdünnt werden, damit man für kleine Wassermengen wirklich gut justieren kann. Und hier wird angemerkt, dass es unterschiedliche Lösungen zum Senken des pH-Wertes für die Vorblüte und für die Blüte gibt. So musste für die Vorblüte immer wieder festgestellt werden, dass Flüssigkeit zugeführt wurde, der pH und EC-Wert hat sich kaum verändert. Es wurde noch einmal pH- Flüssigkeit gegeben und der pH-Wert ist viel zu niedrig. Das passierte ständig, bis dann auch für die Vorblüte die Lösung für die Blüte verwendet wurde. Es ist wirklich nicht schlimm, wenn man das so macht, es ist allerdings einfacher und es muss nur eine Lösung gekauft werden. Deswegen wird diese Vorgehensweise empfohlen.
pH und EC-Wert richtig anpassen
Die pH- Pufferlösungen wandeln die Wasserhärte aus dem Wasser in Nährstoffe um, die entweder für die Vorblüte oder die Blüte gut sind. Mit der Pufferlösung wird somit der pH und EC-Wert beeinflusst. Es handelt sich aber um so wenig frei gesetzte Nährstoffe, dass es auch in der Vorblüte nicht schlimm ist. Mit dem Vorblüte pH- ist das Wasser bis zu einem Schwellenwert sehr stabil und dann knallt der pH Messwert überproportional runter. Das ist das Problem und deswegen ist der Blüte pH- einfacher anzuwenden.
In pH- für die Vorblüte aus diesen Beschreibungen ist Salpetersäure in pH- für die Blüte Phosphorsäure enthalten. Beides kann ätzend wirken, es handelt sich immerhin um hoch konzentrierte Säure, die selbst den festen Kalk im Wasser zerfrisst und in Nährstoffe wandelt. Weiterhin gibt es pH+, welches Kaliumcarbonat mit Kaliumhydroxid und Kaliumoxid enthält. Dieses ist für Vorblüte und Blüte geeignet, der pH-Wert soll aber nicht zu viel hoch und runter angepasst werden, da sich dabei die Nährstoffmatrix im Wasser ändert.
PH+ wird in der Regel nicht benötigt. Wenn die Nährlösung doch einmal zu sauer wird, kann es aber nicht schaden, auch hiervon eine Flasche griffbereit zu haben. Möglicherweise gibt es auch gute Produkte mit anderen Inhaltsstoffen für die Anpassung vom pH-Wert, dieses sind jedoch die gängigen Komponenten, zu denen Erfahrungswerte bestehen. Selbst mit der Zuführung von CO² lässt sich der pH-Wert im Wasser senken. Das aufwendig zugeführte und teure CO² gast jedoch ständig aus und der pH-Wert steigt wieder an.
Gießwasser bereits am Vortag ansetzen
Erst, wenn man den pH und EC-Wert angepasst hat, ist das Wasser fertig zum Gießen oder Baden. Es soll allerdings nicht sehr kalt sein, deswegen ist es sinnvoll, das Wasser am Tag zuvor anzumischen und bei Raumtemperatur stehen zu lassen, damit es sich akklimatisieren kann. Das ist sogar notwendig, wenn Chlor im Wasser ist, damit es ausgast.
Die so gegossenen oder gebadeten Pflanzen sollten sich prächtig entwickeln. Das wichtigste zum Schluss: Der gewünschte pH-Wert liegt bei 5,8 bis 6,3 für Erde, für Steinwolle sogar bei ca. 5,6 pH.
Wer Auf Erde anbaut, kann auf pH und EC-Wert Messgeräte mit Pufferlösungen jedoch verzichten, wenn sein Leitungswasser nicht komplett aus dem Rahmen fliegt. Eine Wasserprobe kann alle paar Wochen mal beim Freund oder im Growshop gemessen werden, damit Werteänderungen rechtzeitig wahrgenommen werden. Es kann auch die fertige Nährstofflösung nach gemessen werden, um die nächsten Male vielleicht weniger oder mehr Nährstoffe zu geben. Bei gleichen Ausgangsbedingungen kann man auch ohne exaktes Nachmessen immer wieder sehr genau den gleichen EC-Wert in der Nährlösung erreichen, beim pH-Wert sollte man sich jedoch nicht auf sein Glück verlassen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Dieses alte pH Messgerät hat unter der schwarzen Kappe eine halbdurchlässige Glassonde, die ständig in der KCl Lösung gelagert werden muss, damit sie nicht eintrocknet und ungenau wird. In den Beuteln ist eine Pflegelösung sowie Kalibrierlösung zum Einstellen vom pH Messgerät von Hanna. Die Glassonde darf nur für ca. 5 Minuten in die Pflegelösung und soll dann wieder in der KCL Lösung gelagert werden, um keinen Schaden zu nehmen. Nach dem gelegentlichen Pflegen sollte man neu kalibrieren. Neben den Geräten mit Glassonde gibt es auch andere Modelle, die pflegeleicht permanent im Wassertank bleiben und pH- und EC-Wert messen.
Foto im Artikel:
Hier ist ein alter Truncheon EC Messstab zu sehen, der noch immer exakt arbeitet. Er hat zwei Kontakte am Ende und leitet mit einem Strom raus und misst mit dem anderen, was an Strom zurück kommt. Je mehr Nährsalze im Wasser sind, umso besser leitet es. Es blinkt die Lampe auf, wo gerade der EC-Wert im Wasser steht. Hier sind es 1,0 EC.