Die meisten größeren Grower haben Angst davor, über den Stromverbrauch zurückverfolgt zu werden oder Strom ist ihnen einfach zu teuer. Sie zapfen den Strom, was illegal ist, aber vor Gericht kaum ins Gewicht fällt. Solange der Marihuanaanbau verboten ist, interessiert es die Richter nicht wirklich, dass eigentlich Stromdiebstahl das Verbrechen ist. Ist der Marihuanaanbau noch verboten, dann könnte der „Zapfer“ natürlich am besten mit Strom kühlen oder heizen, wenn es nicht so umweltschädlich wäre, viel Energie zu verbrauchen. Wer seine Growkammer temperieren möchte, sollte eben auch das bedenken.
Nicht mit Strom heizen und kühlen
Regional wird sogar nach den Stromdieben gesucht und dann hat man ein Problem. Es gibt deswegen auch diejenigen, die einen Stromgenerator betreiben und damit ein Lärmproblem haben und viel Öl verheizen. Das macht es nicht besser. Wer seinen Strom für teuer Geld bezahlt und eh schon bedenklich viel verbraucht, der wird sogar auf keinen Fall noch mit Strom heizen oder kühlen wollen, wenn er die Growkammer temperieren muss. Das ist einfach nicht gut für die Umwelt und irgendwann sind die Leitungen überlastet und es stellt sich sogar eine erhöhte Brandgefahr ein.
Beim Kühlen wird es schwierig, eine Alternative zum Strom zu finden, es gibt sie praktisch nicht. Die einzigen funktionierenden Möglichkeiten wären, dass man die Beleuchtung in die Nachtphase legt und über ein paar Aluflexschläuche von einer ganz kühlen Stelle die Luft ansaugt. Den Anbauraum nach außen zu dämmen kann natürlich ebenfalls nicht schaden, wenn man die Growkammer temperieren muss. Das wären dann die billigsten Formen der Sommer- Klimatisierung, die zudem viel ökologischer sind.
Mit Propangas heizen und die Growkammer temperieren
Eine brauchbare Alternative besteht aber darin, mit Gas zu heizen. Solange die Flamme genügend Sauerstoff hat, verbrennt sie sauber und die Abgase, CO² und Wasser schaden den Pflanzen nicht im Geringsten. Während der Beleuchtungszeit werden die Pflanzen sogar durch dieses CO2 profitieren, nur dass man dann weniger als in der Nachtphase heizen muss. In einem einst schlecht belüfteten Keller wurde mit Propangas geheizt. Die Luft roch gasig, der Ofen war aus und den Pflanzen ging es richtig schlecht.
Es war sofort klar, dass das Gas nicht mehr richtig verbrannte, da der Sauerstoff knapp wurde, bis schließlich die Flamme ausging und die Gaszufuhr durch die Piezo Zündung unterbrochen war. Bei praktisch allen zugelassenen Gasöfen gibt es solche Sicherungen, mit denen bei erloschener Flamme die Gaszufuhr aufgrund der Kälte unterbricht. Nur solche Gasbrenner mit Piezo Zündung dürfen in Innenräumen verwendet werden. Ansonsten wäre ein Brenner ständig zu überwachen, da beim Erlöschen der Flamme weiterhin Gas austritt und irgendwann eine Explosion ausgelöst werden könnte.
Somit wurde in der beschriebenen Situation die kleinste Stufe der Ablüftung etwas höher gedreht und es wurde weiter mit Gas im Vorraum zugeheizt. Jetzt hatte die Flamme Luft und das Gas verbrannte sauber, den Pflanzen ging es hervorragend.
Gasbrenner für Innenräume verwenden
Wer seine Growkammer temperieren möchte, sollte Folgendes bedenken: Wer in Innenräumen mit Gas arbeitet, der sollte wissen, dass dieses nicht einfach erlaubt ist. Die Gasflaschen dürfen nicht überall in Innenräumen stehen und die Gasbrenner müssen für geschlossene Innenräume zugelassen sein, viele sind das nicht. Wer mit Gas den Growraum klimatisieren möchte, kann die Gasflasche zur Sicherheit in einen sehr luftigen Raum stellen, eine Schlauchleitung verlegen und ein Gerät für Innenräume verwenden. Zum Zweiten sollte immer genügend Frischluft da sein, damit das Gas sauber verbrennen kann. Es muss also zwingend umgelüftet werden. Dann kann auch nichts passieren und den Pflanzen wird es gut gehen.
Die Sicherheit mit Gasflaschen
Damit auch wirklich nichts passieren kann, sollte man sich für den Anschluss einen Druckminderer mit Druckanzeige zulegen. Es wird einem immer und überall erklärt, dass es reicht, die Gasflasche von Hand an den Gasgrill zu klemmen und das wäre dicht. Es ist nicht dicht. Man schließe am Druckminderer mit den Gasschläuchen den Brenner und die Gasflasche von Hand an. Man dreht die Flasche auf und wieder zu. Fällt der Druck innerhalb von Minuten auf 0? Deswegen zieht man die Verschraubungen immer noch mit einer Wasserpumpenzange an. Das ist nicht nur zum Temperieren der Growkammer, sondern auch im Freien beim Grillen besser, da man dann weniger Gas verbraucht. Bei Gasanschlüssen sollte man nur Druckminderer mit Druckanzeige verwenden, um jedes Mal erneut zu prüfen, ob die Leitung dicht ist.
Fotoinfos
Titelfoto:
Mit einem Thermo- Hygrometer können die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Hier ist es noch gerade eben passend warm, aber für einen Blüteraum wäre die Luft zu feucht. Wenn es noch wärmer wird, wäre das für die Pflanzen nicht besser, sondern schlechter.
Foto im Artikel:
Es handelt sich um einen sehr großen Mutterraum, in dem sogar neben den NDLs einige Energiesparlampen hängen. Dennoch sind die Abluftrohre nicht überdimensioniert. Teils heizen sich die Räume auch ohne weitere Hitzequellen im Sommer auf und man könnte nicht einmal gegen die normale Temperatur anlüften sondern nur für kühlenden Wind sorgen. Dieser reicht bei Pflanzen jedoch nicht, fördert die Verdunstung und ist deswegen bei Hitze nicht direkt auf die Pflanzen auszurichten.