In vielen Kulturen sind Insekten schon seit Langem ein fester Bestandteil des täglichen Speiseplans. Und auch in uns Breitengraden gewann in den letzten Jahren die Aufzucht von Insekten zur Verarbeitung von Lebensmitteln und Tierfutter immer mehr an Bedeutung. In Europa werden bereits in vielen Betrieben Mehlwürmer gezüchtet, um sie als proteinreiches Futter für die Fisch- und Hühnerzucht zu nutzen. Doch auch als Zutat für Genussmittel, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, machen sich Mehlwürmer langsam einen Namen.
Mehlwürmer als nachhaltige Proteinquelle
Dass die Produktion von Mehlwürmern als Eiweißquelle zudem auch ressourcenschonender ist, verleiht ihr zusätzliches Zukunftspotenzial. Studien haben gezeigt, dass die Insektenzucht im Vergleich zur Hühner-, Schweine und Rinderzucht einen signifikant geringeren ökologischen Fußabdruck besitzt. Besonders der geringere Verbrauch von Wasser und Agrarflächen mach die Zucht von Insekten für eine ökologisch nachhaltige Lebensmittelversorgung interessant. So emittiert die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch bis zu 3,85 kg CO2 – bei einem Kilogramm Mehlwürmern hingegen beträgt der CO2-Ausstoß nur 0,00758 kg.
Vor allem als eine möglichst geschlossene Kreislaufwirtschaft ist die Mehlwurmzucht äußert vielversprechend. Lebensmittelabfälle wie altes Brot oder Gemüsereste werden von den Mehlwürmern gerne verspeist und in proteinreiche Körpermasse umgewandelt bzw. als nährstoffreicher Kot ausgeschieden. Dieser kann wiederum zur Düngung von Nutzpflanzen eingesetzt werden. Versuche haben gezeigt, dass mit 11 kg Mehlwürmern, bei einem Futteranteil von 10 %, bis zu 66 kg Hühnerfleisch erzeugt werden kann. Nebenbei wird auch organischen Dünger gewonnen, der 3,6 kg mineralischem Phosphatdünger entspricht. Dadurch kann der Import von Soja als Futtermittel eingespart, der Abbau von mineralischen Phosphat verringert sowie Lebensmittelabfall sinnvoll verwendet werden.
Mehlwurmkot als Hanfdünger
Als Nebenprodukt der Mehlwurmzucht fallen große Mengen an Ausscheidungen der kleinen Tierchen an, die aufgrund ihres Nährstoffgehalts auch als organischer Pflanzendünger geeignet sind. Zwar ist der Anteil von Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK) darin nicht so hoch wie in Vogel- oder Säugetierexkrementen, allerdings ausreichend, um damit gute Wachstumsergebnisse zu erzielen. Mehlwurmkot ist trocken, wasserlöslich, geruchsneutral und gut lagerfähig. Laboranalysen haben gezeigt, dass die Wurmausscheidungen etwa 3,2 % Stickstoff, 4,1 % Phosphat und 3 % Kaliumoxid enthalten sowie Zink, Bor, Mangan, Eisen, Magnesium, Kalzium und Kupfer besitzen.
Chitin im Mehlwurmkot
Mehlwurmkot enthält nennenswerte Mengen von Chitin. Ein Polysaccharid (Vielfachzucker), das Insekten sowie Krustenmeerestieren als Grundbaustein für deren Exoskelett dient – die Gerüstsubstanz für Schalen und Panzer. Zudem weist Chitin mit seiner chemischen Beschaffenheit eine starke Verwandtschaft zu Cellulose auf und unterscheidet sich von dieser nur durch eine Acetamidgruppe. Es wird vermutet, dass Chitin die Pflanze annehmen lässt, es seien Insekten in der Nähe, welche sie fressen könnten. Als Reaktion darauf stärkt die Pflanze ihre Zellwände und aktiviert ihre Abwehrkräfte, um sich gegen die Insekten zu Wehr zu setzen. Chitin bereitet die Pflanzen also darauf vor, einem möglichen Schädlingsbefall besser zu widerstehen.
Tenefert – der BIO Mehlwurm Dünger den Hanfpflanzen lieben
Die Wurmfarm, Österreichs erste biologische Mehlwurmzucht Prime Insects verarbeitet die kleinen Würmchen zu hochwertigen Lebensmitteln und vertreibt auch den BIO Mehlwurm Dünger Tenefert. Mit einem NPK Verhältnis von 3-4-3 verfügt er über ausgezeichnete Düngeeigenschaften und ist für Obst-, Gemüse- sowie Hanfpflanzen bestens geeignet ist. Der Dünger stammt aus ökologischer Produktion, ist völlig frei von künstlichen Zusatzstoffen und besonders umweltfreundlich. Dank seines Gehalts an Chitin stärkt er das Immunsystem der Pflanzen und macht diese robuster und widerstandsfähiger. Zur Fütterung ihrer Mehlwürmer nutzt Wurmfarm einheimisches Getreide sowie selbst angebautem Obst und Gemüse. So schafft das Unternehmen eine Kreislaufwirtschaft, in der nichts verschwendet wird.