In der einstigen Growkammer wurde mit 2000 Watt Blütebeleuchtung gearbeitet. Gelegentlich erfolgte ein Erfahrungsaustausch mit anderen Growern und das Problem der durchschießenden Zeituhren war bereits bekannt. Man hat seine Blütekammer eingerichtet und es werden über 1000 Watt für alle Lampen gebraucht.
Diese Lampen werden über eine günstige Zeituhr und nicht über einen teuren Relaiskasten angesteuert, sie sollen für wenig Geld alle sekundengenau zeitgleich an- und ausgehen. Für das Schalten der NDL Lampen mit den herkömmlichen Vorschaltgeräten wird jedoch eine Millisekunde ein sehr starker Verbrauch ausgelöst und dieses schaffen viele Zeituhren einfach nicht.
Sie brennen durch und leiten nun ununterbrochen Strom weiter. Wer seine Stecklinge in der Blütekammer noch etwas anwachsen lässt und richtig schöne Jungpflanzen hat, der stellt auf eine Beleuchtung von 12 zu 12 Stunden um und wird sich nach drei Wochen wundern, warum die Pflanzen noch immer nicht blühen. Diesen Leuten ist dann wirklich nicht mehr zu helfen, wenn sie sich dann noch immer keinen Relaiskasten zulegen, mit dem die Zeituhr entlastet wird.
Man kann die Lichtleistung im Growraum übrigens mit den Augen, an den Pflanzen und mit einem Luxmeter auf die Intensität messen. An den Pflanzen sieht man allerdings auch die Qualität vom Licht, da weder Lux noch Lumen für die Pflanzen etwas über die Lichtqualität aussagen. Es kommt auf die Mikromol pro Sekunde an. (µmol/s) Dieses sind die Bereiche im Lichtspektrum, die von der Pflanze verarbeitet werden und nur auf diese kommt es im Growraum an. Im Büroraum hingegen geht es um das sichtbare Licht, welches das Befinden nicht negativ beeinflusst.
Entscheidet der Verbrauch, ob der Relaiskasten notwendig ist?
Es liegt nicht unbedingt daran, dass über 1000 Watt verbraucht werden und die Zeituhr deswegen durch schießt. Eine einstige 250 Watt Quecksilberdruckarmatur hat täglich eine Zeituhr durchgeschossen. An dem Vorschaltgerät war vermutlich etwas nicht in der Norm, da die Zeituhren wirklich gut genug waren. Die Wattzahl ist also nicht dafür entscheidend, ob eine Zeituhr durchschießt oder nicht, sondern die Art ihrer Belastung. Wird der ganze Strom aber um die Zeituhr vorbeigeführt, um diese nur über einen Impuls schalten zu lassen, wäre es egal.
Der Relaiskasten ist ein kleiner Kasten mit einer Zeituhr, die eingestellt werden kann. Diese Box kann einige Steckdosen als Ausgänge haben. Mitunter geht man in einen Relaiskasten mit zwei Kabeln, die natürlich jeweils über eine eigene Haushaltssicherung im Sicherungskasten gespeist werden, hinein, damit wirklich viele starke Verbraucher angeschlossen werden können.
Warum diese Zeituhr nicht durchschießt? Es ist ganz einfach, der Strom fließt nicht über sie. Sie und ein Relais werden an den Strom angeschlossen. Die Zeituhr kann nun eingestellt werden und dann, wenn sie es soll, gibt sie einen Impuls an das Relais weiter. Dieser Impuls zieht allerdings höchstens 1,5 Watt. Damit schaltet das Relais aber eine Weiche um und leitet den Strom weiter. So können dann die starken Verbraucher versorgt werden, ohne dass die Zeituhr belastet wird. Der eigentliche Strom wird um die Zeituhr vorbeigeleitet und nur die Schaltung erfolgt durch diese.
Erst nach dem Relaiskasten wurde das Stromstoßrelais entdeckt
Mit all diesen einst erhaltenen Informationen wurde dann gleich zu Beginn solch eine Relaisbox gekauft, über die alle Blüteleuchtmittel angeschlossen wurden. Niemals gab es das Problem, dass die Pflanzen nicht blühen wollten. Über viele Jahre wurde immer mit 12 zu 12 Stunden beleuchtet. Ein einziger Ausfall durch eine kaputte Zeituhr hätte schnell eine ganze Ernte oder ein ganzes Quartal gekostet, das Risiko sollte man nicht eingehen.
Es geht aber etwas günstiger im Preis, wenn man anstelle vom Relaiskasten ein Stromstoßrelais verwendet. Anstelle von über 100 hat man die Zeituhr dann vielleicht schon für unter 30 € gesichert.
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier wird es ein wenig wild. Es handelt sich um den kleinen Gang neben der einstigen Blütekammer, in der sich die Ablüftung (nicht zu sehen), ein paar Vorschaltgeräte und auch der Relaiskasten befinden. Dieser ist oben mittig im Bild zu sehen. Drei Stecker stecken drinnen, die schwarze Fläche ist die Zeituhr. Das ist schon alles und durch diese kleine Investition schießen die Zeituhren nicht mehr durch. Für alle Betrachter besonders interessant: Alles hängt ordentlich und sicher zu den Seiten oder steht im Regal. Darüber kann man jetzt nicht mehr stolpern oder es unter Wasser setzen. Man arbeitet viel sicherer und es ist auch viel sicherer. Die wenige Mühe zur ordentlichen Anbringung all der Elektronik zahlt sich zügig aus, wenn ein paar der typischen Stolperdefekte ausbleiben.
Foto im Artikel:
Wenn die starken Leuchtmittel beim Schalten jetzt die Zeituhr durchschießen und mit 24 Stunden am Tag durchlaufen, wird diese Ernte ruiniert sein, wenn man es nicht innerhalb von Tagen bemerkt. Wer jetzt einige Wochen Dauerlicht gibt, kann es vermutlich nur noch zum Backen oder als Tabakersatz verwenden. Wer die defekte Zeituhr nicht innerhalb von Tagen, sondern erst nach einer Woche bei bereits sichtbar blühenden Pflanzen weit vor dem Erntetag bemerkt, kann diese Pflanzen vielleicht besser weg schneiden und neu anfangen. Für Autoflower würde das hingegen nicht gelten, diese blühen auch bei Dauerlicht einfach weiter.