Der richtige Growroom Ablüfter ist sehr sorgsam zu wählen. Zuerst einmal ein paar Grundlagen. Es wird immer von unten zugelüftet und von oben abgelüftet. Die Frischluft soll etwas kühler nachströmen. Sie steigt beim Erwärmen auf und muss folglich unterhalb der Decke entnommen werden. Der Filter für die Abluft, durch den angesogen wird, muss sich somit unter der Decke befinden. Der Growroom Ablüfter soll möglichst direkt auf diesen montiert werden, es kann aber auch mit etwas Aluflex Schlauch überbrückt werden.
Alles muss im Growraum aufeinander abgestimmt werden
Die Kapazitäten für die Lüfter sollen nach der eingesetzten Wattzahl der Beleuchtung berechnet werden. In einer eher zu warmen Situation wurden auf ca. 2500 Watt Beleuchtung ein 1200 m³ Lüfter ausgelastet, wenn es Sommertage waren. Die Temperatur konnte nicht mehr unter 26° Celsius gehalten werden, weswegen die Beleuchtung in die Nachtzeiten umgelegt wurden. Mit kühlerer Zuluft wäre dieses Wärmeproblem natürlich weniger gravierend ausgefallen, es lässt sich jedoch nicht in jeder Situation alles umsetzen.
Abluftkapazitäten auf die Räume anpassen
Wenn der Growraum zum Hitzestau neigen wird, sollte die Kapazität der Ablüftung somit bei einem m³/h auf zwei Watt Beleuchtung gelegt werden. Wenn mit Energiesparröhren gearbeitet wird, dann sollte für warme Räume jeweils die halbe Menge reichen. Für kühle Keller mit wärmenden Leuchtmitteln sollte wenigstens ein m³/h auf vier Watt Beleuchtungskapazität zur Verfügung stehen. Gerade in kalten Kellern wird nicht wegen der Temperatur, sondern zur Umwälzung der Luft und vor allem wegen der Luftfeuchtigkeit gelüftet. Das geht so weit, dass in der Zuluftschneise noch geheizt wird, um ohne Unterkühlung mehr ablüften zu können.
Zum Verständnis: m³/h hört sich nach sehr viel an, ist es jedoch nicht. Wenn der Ablüfter frei im Raum hängt, dann bewegt er die m³/h Zahl, die für ihn angegeben wird. Muss er durch einen Aktivkohlefilter ansaugen und durch Schlauchleitungen wegblasen, dann mindert sich die Leistung vermutlich auf unter 30 % sowie im Sommer und bei intensiven Leuchtmitteln wirklich viel gelüftet werden muss, um die Temperatur zu halten. Im nassen Keller muss hingegen wegen der Luftfeuchtigkeit richtig viel gelüftet werden. Deswegen sind die hier genannten m³ Zahlen auch nur Richtwerte und je nach Situation zu knapp oder deutlich zu viel.
Zur Veranschaulichung: Es werden für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch 5.000 bis 20.000 Liter Wasser laut der Wasserstiftung.de verbraucht. Hört sich auch viel an. Deswegen war ein 1200 m³/h Lüfter für einen zur Wärme neigenden Growraum mit 15 m² für Pflanzbereiche und Vorkammer bei ca. 2500 Watt Beleuchtungskapazität nicht zu viel.
Intelligenter Growroom Ablüfter
Die genannten Kapazitäten für den Growroom Ablüfter werden natürlich nicht durchgehend benötigt und es ist für die Pflanzen nicht einmal gut, wenn die Ablüfter voll durchlaufen, da sie sonst in der Nachtphase schnell unterkühlen oder da die feuchte Luft nach draußen geblasen wird und es in der Blütekammer zu trocken wird. Auch in dieser sollte es nicht viel trockener als 50 % Luftfeuchtigkeit werden.
Somit muss der Growroom Ablüfter über einen Drehzahlminderer mit Fühler, einem Klimacontroler, angesteuert werden. Alternativ ginge auch ein Stufentraffo, bei dem kein Brummen auftritt und viele Lüfter etwas leiser laufen. Hier gibt es Modelle, die manuell oder auch automatisch in den Stufen angepasst werden. Da sich die Temperatur im Growraum mehrfach am Tag ändert, sollte ein Stufentrafo gewählt werden, der auf die gewünschten Klimawerte eingestellt werden kann und diese automatisch ansteuert. Wer brummende Lüfter befürchtet, sollte direkt einen solchen Stufentrafo wählen. Man hört das Brummen sonst mit Pech auch noch in den Nebenräumen oder anderen Stockwerken. Für den eigenen Anbau wurde einst mit Klimacontrolern gearbeitet, die hier genauer beschrieben werden.
Klimacontroler richtig einstellen
Der Fühler für den besagten Klimacontroler wird im oberen Bereich im Schatten über den Pflanzen in den Raum gehängt, dort, wo man die meiste Wärme vermutet. Dieser Fühler soll natürlich nicht dem wärmenden Licht der Leuchtmittel ausgesetzt werden. Der Drehzahlminderer wird auf eine Temperatur eingestellt. Bis zu dieser läuft er auf ganz kleiner Stufe, die ebenfalls eingestellt werden kann. Der Growroom Ablüfter soll natürlich so viel lüften, dass die Pflanzen CO₂ haben, dass es nicht zu feucht wird und dass der Motor noch nicht brummt.
Besser überdimensioniert planen
Ein großer und deswegen langsamer Lüfter macht im Normalfall weniger Lärm als ein kleiner Lüfter, der schneller laufen muss, um dieselbe Luftmenge zu bewegen. Deswegen sollte man die Lüftung eher zu groß als zu klein bemessen, aber darauf achten, dass auf niedriger Stufe kein Brummen entsteht, sondern diese Stufe dann nach oben etwas anpassen. Es kann zudem ein Silent Lüfter oder dämmbarer Lüfter gewählt werden.
Wenn diese eingestellte Temperatur erreicht wird, dann überbrückt der Drehzahlminderer und bläst auf voller Kraft nach draußen, solange, bis es wieder kühler wird. Andere Modelle haben noch eine mittlere Stufe, die Sinn ergibt, da mit dieser leiser gelüftet wird. Somit kann die Ablüftung so eingestellt wird, dass sie immer ein wenig arbeitet. Das ist sehr wichtig, damit sich im und vor allem um den Blüteraum keine Duftglocke bildet.
Dank der Ablüftung sollte immer so viel Luft angesaugt werden, dass es nicht zu Rückstauungen mit duftender Luft kommen kann. Die riechende Luft wird durch den Filter angesogen und rausgeblasen. Somit sollte einen wirklich keiner riechen können. Sobald wegen der steigenden Wärme stärker abgelüftet werden muss, schaltet der Lüfter automatisch hoch. Neben den Drehzahlminderern mit Temperaturfühlen gibt es auch Modelle, die auf die Luftfeuchtigkeit eingestellt werden können.
Zum Drehzahlminderer und der Technik
Der Drehzahlminderer ist unbedingt so zu wählen, dass er die Amperezahl von den angeschlossenen Lüftern packt. Viele klemmen an ihren Drehzahlminderer einen Ablüfter und einen Zulüfter. Sie lassen die Luft nicht einfach nachströmen, sondern blasen diese in den Blüteraum. Aber auch hier soll ein kleiner Unterdruck bestehen bleiben, damit die Luft nicht aus dem Blüteraum zurückstaut. Deswegen sind die Ablüfter und Zulüfter auch an einen Drehzahlminderer zu schalten, damit sie gleichzeitig auf kleiner oder voller Stufe laufen und sich somit optimal ergänzen. Zum einen sollte der Zulüfter kleiner als der durch den Kohlefilter gebremste Ablüfter sein und zum anderen sollen beide Lüfter am gleichen Drehzahlminderer unabhängig eingestellt werden können. Dann können sie aufeinander abgestimmt werden.
Außerdem kann ein technisches Gerät immer mal kaputtgehen. Die Growroom Ablüftung ist jedoch extrem wichtig. Man kann direkt Reservegeräte parat liegen haben. Oder es werden einfach zwei Filter, Lüfter und Drehzahlminderer eingesetzt, da man davon ausgeht, dass immer nur einer zugleich kaputtgeht. Dann hätte man nur bei einem langen Stromausfall ein Geruchsproblem, da die heißen Lampen immerhin auch ausgehen würden.
Weiterhin sollte mit dem Growroom Ablüfter nicht zu warme Luft angesogen werden, da dieser dadurch schneller kaputt ginge. Wer z. B. mit dem Cool Tube System arbeitet, saugt deswegen nicht durch diese Cool Tubes an, sondern bläst durch diese hindurch und verwendet dafür natürlich einen zweiten Lüfter neben der Ablüftung. Dann kann die nicht riechende durch die Cool Tubes geblasene Frischluft auch ungefiltert rausgeblasen werden.
Fotoinfos
Titelfoto:
Ob kleine oder große Kammer, es gibt immer einen passend großen Lüfter, der sich irgendwo anbringen lässt. Man sollte vorab dennoch gründlich darüber nachdenken, welcher Lüfter für den eigenen Growraum der richtige ist, da es nicht nur in der Leistung sehr große Unterschiede gibt.
Foto im Artikel:
Damit die fertige Growbox läuft, braucht es einige Steckdosen, Zeituhren und auch Drehzahlminderer für die Growraum Ablüfter. Der Drehzahlminderer ist im Bild das schwarze Teil mit blauem Deckel oben mittig. Er ist sehr wichtig, damit nur bei höherer Temperatur stärker abgelüftet wird und sonst nur etwas.