Wer sein eigenes Marihuana Indoor anbauen möchte, der kommt praktisch nicht darum herum, einiges an Growequipment zu kaufen. Wenn eine starke NDL Lampe mit Ablüfter und Kohlefilter gekauft wird, und noch Düngemittel dazu kommt, das speziell für Hanf entwickelt wurde oder oft für diesen verwendet wird, dann kann sich jeder denken, wofür das alles ist. Das kann zum Problem werden.
Mit dem Wagen vor dem Growshop parken?
Wenn man z. B. beobachtet wird, während man einen Growshop betritt, dann liegt für den typischen „Bürger“ der Verdacht nahe, dass man Weed anbaut und sich somit strafbar macht. Angenommen, dass die Cops sich Informationen beschaffen wollen, dann wäre es für diese doch ein Leichtes, den Eingang zum Growshop zu observieren. Nun werden Fotos von allen Leuten gemacht, die mit Waren bepackt diesen Laden verlassen. Wenn diese Leute dann noch ein Auto benutzen, hat man auch gleich noch die Nummernschilder und kann die Identität ermitteln.
Es wäre für die Cops wirklich die Möglichkeit, um Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen zu finden. Ob die Cops das machen? Normalerweise nicht, da sie bereits überlastet sind. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Vereinzelt wird das schon passiert sein, auch wenn man sich nicht strafbar macht, wenn Growequipment gekauft wird. Es entsteht aber leider der Verdachtsmoment, dass man sich mit diesem Growequipment strafbar macht.
Genauso sind leider auch bereits die Kundendaten von einigen Growshops ausgewertet worden, um wirklich all diesen Kunden einen Besuch abzustatten. Bedauerlicherweise fand man bei einem guten Teil der Personen nicht nur das Growequipment. Es handelt sich allerdings um Einzelfälle, dass die Daten von Growshops ausgewertet und genutzt wurden.
Der tödliche Fehler der Growshopbetreiber
Warum erfolgt im Growshop keine Beratung zu der Verwendung der Produkte für den Marihuanaanbau? Weil dieses bereits die strafbewehrte „Beihilfe“ zu „kriminellen Handlungen“ darstellt. Es geht wirklich so weit, dass in jüngster Zeit gegen einen Growshopbetreiber ermittelt wurde, der Growequipment und ein Buch zum Anbau von Marihuana verkaufen wollte, wobei das Buch nicht einmal lieferbar gewesen ist. Allein der nur versuchte Verkauf vom Growequipment und einem Growbook ist bereits als „Beihilfe“ gewertet worden. Es wurde auch sofort der Vorschlag gemacht, Growequipment und ein Growbook direkt von Amazon zu bestellen und das Beweismaterial an die Verfolgerbehörden auszuliefern, um „mit gutem Willen“ bei der Hexenverbrennung mitzuwirken. Das könnte dann immerhin strafmildernd gewertet werden.
Wer denkt, dass Kiffen schon legal ist, sollte zur Kenntnis nehmen, dass die aktenkundigen Cannabisdelikte ab 2004 rückläufig waren und um 2015 dieses Jahrtausendhoch von ca. 130.000 Fällen wieder erreicht wurde. Es wurde im Jahr 2016 sogar ein Nutzhanfbauer verurteilt, der als Großhändler größere Mengen Nutzhanfblüten an einen Kunden veräußerte. Es wurde die nicht geringe Menge von 7,5 Gramm reinem THC in den Kilos bei einem Wirkstoffgehalt bis 0,2 % THC überschritten. Legalisiert ist etwas anderes, wir sind leider noch immer noch dabei zu legalisieren. Großer Unterschied!
Deswegen sollte man auch nicht im Growshop erklären, dass man Marihuana anbaut und zu den Messgeräten, Lampen oder Lüftern Beratung benötigt. Man sollte einfach fragen, wie die Geräte funktionieren. Weiterhin sollte man kein Growequipment und Growbook in einer Bestellung erwerben. Kassenbelege und Anderes sollen natürlich vernichtet oder bei Artikeln mit Garantie ausgelagert werden. Barzahlungen wären auch eine gute Maßnahme. Und wenn eine schwarze Katze über die Straße läuft.
Growequipment im Ladenlokal oder Onlineshop kaufen?
Sollte man deswegen nicht mehr im Growshop, sondern nur noch online das benötigte Growequipment kaufen? Hier hat es z. B. den Fall vom Catweazle gegeben. Gewisse Vorkommnisse mit gestellten Growern, die im Verhör gesagt haben, dass sie ihr gesamtes Growequipment samt Beratung zum Cannabis Anbau vom Catweazle erhalten haben, brachten alles ins Rollen. Die Ermittler kamen auf den Gedanken, die gesamten Kundendaten von diesem Online Growshop zu sichten und wirklich jedem Kunden einen Besuch abzustatten. Wie es zu erwarten war, wurden praktisch nur Selbstversorger gestellt und auch diese Ermittlungen richteten sich somit weniger gegen das organisierte Verbrechen als gegen die kleinen Konsumenten. Theoretisch kann genau das auch jederzeit mit anderen Growshops im Onlinehandel passieren, es handelt sich zum Glück um ganz seltene Vorkommnisse.
Ob man sich sein Growequipment aus einem anderen Land zustellen lässt, da die von dort nicht im eigenen Heimatland ermitteln werden? Schon mal was von der EU gehört? Solche Informationen werden möglicherweise auf Anfrage über die Grenzen hinweg weiter gereicht und auch die Bestellung im Ausland bietet keinen absoluten Schutz.
Also doch beim Growshop mit Ladenlokal vorfahren und den Wagen vollpacken? Leider ist es mit Growshopbetreibern oder auch deren in Eigenregie wirkenden Angestellten so, dass sie „die richtigen Leute“ von ganz allein kennenlernen. Es kommt immer wieder vor, dass einer der Betreiber oder einer der Angestellten sozusagen den Growshop als Plattform nutzt, um ihr „wirkliches“ Business zu betreiben. Geht der Laden hoch, steht der eigene Name als Stammkunde vielleicht auch wieder in einigen Büchern und damit auf der Verdächtigenliste.
Nur zur Ergänzung: Das ist mit einigen Kneipen genau das gleiche Spiel, dass die wirklichen Geschäfte unter dem Tresen stattfinden und deswegen kein Phänomen vom Cannabis, dass Kiffer im Allgemeinen zu kriminellen Handlungen neigen würden.
Growshops umgehen?
Also nur noch in Baumärkten jeglicher Art kaufen und die Growshops nicht mehr nutzen? Das wäre zwar möglich, aber einiges vom Growequipment ist eben am einfachsten im Growhandel zu erstehen. Weiterhin ist es vielleicht noch nicht in Deutschland, aber doch innerhalb der EU bereits vorgekommen, dass die Baumarkteinkäufe der Kunden anhand der Metadaten ausgewertet und gegen diese ermittelt wurden. Wer viel Dünger oder Erde kauft, ist immerhin verdächtig in unseren digitalen FKK Gesellschaften. Man kann vielleicht auch das Growequipment der aufgeflogenen Grower direkt bei Polizeiauktionen erstehen und kommt dann nach hinten auf die „Abschussliste“?
Die Situation ist ein wenig kniffelig, da sich ein Restrisiko beim Kauf von Growequipment nicht ausschließen lässt. Es gibt allerdings gewisse Verhaltensregeln, die man einfach beachten sollte.
Fotoinfos
Titelfoto:
Das „Must-have“ für den Indooranbau ist die Ablüftung, die durch einen Aktivkohlefilter ansaugt. Ohne Frischluft werden die Pflanzen beim Indooranbau nicht wachsen, wenn man nicht eine komplette Luftaufbereitung installiert, die sehr aufwendig wäre. Auch dann würde man die Abluft etwas umlüften, um sie zu erneuern. Wer auf die Lüftung verzichtet, hat wenig zum Ernten, wer auf den Aktivkohlefilter verzichtet, erntet wahrscheinlich nicht mehr selbst.
Foto im Artikel:
Direkt ein ganzes klimatisiertes Komplettsystem wählen? Steht es unter dem Dach zur Südseite, werden die Klimatisierungskosten im Sommer und vielleicht auch im Winter etwas höher ausfallen.