Jeder Leser soll sich hier dazu aufgefordert sehen, im Deutschen Hanfverband, dem DHV, ein Fördermitglied zu werden. Es handelt sich um die deutsche Legalizer Organisation, die nicht nur informiert, sondern die regionale Vernetzung durch die Ortsgruppen fördert und somit in ganz Deutschland immer präsenter wird. Nur dann, wenn wir uns organisieren und etwas machen, werden wir auch etwas bewegen. Ansonsten besteht für unsere Politiker kein Handlungsbedarf.
Wer keine „Leichen“ im Keller hat, sollte auf die Straßen gehen
Die Mitgliedschaft beim DHV als Fördermitglied ist natürlich sicher. Die Fördermitglieder werden durch die Polizei nicht zurückverfolgt, um mit Ermittlungen zu beginnen. Wer Angst hat, der sollte einfach einen Freund bitten, die eigenen Spenden zu überweisen. Es kommt hier wirklich auf jeden an, der mitmacht. Jeder kann durch ein paar Euro andere Personen finanzieren und auch als inaktiver an etwas Großem mitwirken.
Neben dem Deutschen Hanfverband gibt es viele andere, nicht nur in Deutschland. LEAP Deutschland, Selbsthilfenetzwerk Cannabis-Medizin, Akzept e. V., die Grüne Hilfe e. V. oder die Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V. in Deutschland. Legalize it in der Schweiz und der österreichische Hanf Verband in Österreich. Die genannten Organisationen wirken vorwiegend in ihren eigenen Ländern. Es gibt allerdings auch ENCOD als eine international aufgestellte Aktivistenvereinigung. Es hilft bereits, wenn wir diese Aktivisten mit ein paar Spendengeldern unterstützen. Bei einigen Organisationen lassen diese sich sogar noch steuerlich geltend machen. Selber aktiv mitwirken ist natürlich noch wertvoller, als ein paar Euro zu überweisen. Es gibt noch viele weitere Aktive, die ihre Gruppen und Vereine haben. Man muss sie nur finden.
Hier noch mal die Links in genannter Reihenfolge:
www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de
Marihuana aktiv legalisieren durch Anwesenheit
Bei schönem Wetter mit Musik durch die Straßen ziehen und hinterher im Park Chillen? Jedes Jahr im Mai finden viele „Global Marihuana March“ Veranstaltungen statt, der Deutsche Hanfverband informiert vorab bereits. Es gibt auch andere Demos wie die Berliner Hanfparade im August, die Kölner Dampfparade, die meist im September stattfindet oder im Juni in Amsterdam der Cannabis Befreiungstag. Dort wird jedoch nicht demonstriert sondern ausschließlich gechillt. Zur Info: Der Hanfwandertag in Wien ist eine GMM Aktion im Mai.
Da wir in den letzten Jahren immer deutlicher zeigen, dass wir als Entrechtete unzufrieden sind und Veränderungen fordern, verändert sich auch mal etwas in unserem Sinne. Die Zeit ist auf unserer Seite. Überall auf der Welt sind bereits Mehrheiten der Meinung, dass Kiffer ohne Verfolgungsdruck konsumieren sollen, wenn sie es schon machen. Dieser Trend des liberaleren Denkens setzt sich fort. Diejenigen, die sich für eine Verfolgung aussprechen, sind meist einfach nicht gut informiert oder profitieren an diesen Verfolgungssystemen. Diejenigen, die sich zu dieser Thematik objektiv informiert haben, sind praktisch alle für die Legalisierung. Deswegen sollten wir viel mehr Leute informieren.
Buchempfehlungen
„Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ (ISBN 3-86150-269-0) Wer dieses Werk gelesen hat, wird gewiss nicht mehr der Cannabislegalisierung entgegentreten. Der Autor war Jack Herer, der Übersetzer Mathias Bröckers, dessen Werk „Die Drogenlüge – Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit schaden“ (ISBN-13: 978-3938060513) ebenfalls ein Tipp ist.
Jack Herer als einstiger Denunziant hat es bewiesen, dass man seine Positionen überdenken und ändern kann. Er ist einer der Aktivisten gewesen, der in den USA viel in Bewegung gesetzt hat. Möglicherweise war das Volksbegehren in Kalifornien, mit dem der medizinische Cannabisgebrauch relegalisiert wurde, nur wegen ihm erfolgreich. Jack Herer hat sein Werk „The Emperor wears no Clothes“ übrigens im Knast geschrieben. Der Titel lehnt an ein bekanntes Märchen an. Die Pointe ist vermutlich, dass Hanf eine typische Textilfaser ist. Wegen des Verbots laufen diejenigen, die es verbieten, selber nackt daher.
Deswegen solltet ihr im Fall des „Supergaus“ solch ein Werk eurem Richter schicken, in der Hoffnung, dass dieser Mensch sich vor der Urteilsverkündung alles durchliest. Es wurden in Einzelfällen schon Dealer nach Hause geschickt weil „das Kraut ist ja nicht mal so schlimm wie Tabak“! Es gibt also auch bei Richtern Hoffnung auf Vernunft.
„Von Hanf ist die Rede“ (ISBN-13: 978-3499178788) von Hans-Georg Behr ist wie „The Emperor wears no Clothes“ eines der ganz alten Standardwerke. Hier erhält der Leser viele historische Fakten über die Kifferkultur. Er kann es nur noch gebraucht kaufen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Mathias Bröckers übersetzte nicht nur „The Emperor wears no Clothes“ von Jack Herer, er verfasst auch eigene Werke zum Irrsinn vom Drogenverbot. Die aktuelle Empfehlung wäre „Die Drogenlüge – Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit schaden“. Dieses Buch hat einen ganz anderen Blickwinkel, als viele Leser in ihrer kleinbürgerlichen Welt, die kaum über ihren Gartenzaun hinaus blicken.
Wir möchten also unsere Gesundheit und vor allem die Jugend durch Drogenverbote schützen? So gesund sind diese Drogenverbote weder für Jugendliche noch die Erwachsenen, wenn so viel Geld damit umgesetzt wird, dass Mafiagruppen nicht mehr gegen die Polizei, sondern gegen die Armee antreten. Ganze Kriegsparteien können sich allein über die Drogenproduktion und den Drogenhandel finanzieren. Schwarzmarktdrogen werden außerdem nicht auf ihre Qualität geprüft und bei mangelnder Verfügbarkeit werden ganz andere Drogen genommen. Auch das macht es nicht gesünder. Und trotzdem sind es die wirtschaftlichen Interessen großer Player, wegen denen immer mehr Drogen verboten werden.
Umkehrfrage: Konnte uns das Drogenverbot denn in irgendeiner Weise vor Drogen und deren Gefährlichkeit schützen? Werden heutige Jugendliche vor Drogen geschützt, wenn sie diese doch wegen der Verbote leichter als viele Erwachsene erhalten und diese sogar bei Jugendlichen kaufen und damit finanzieren? Werden kranke Menschen geschützt, wenn sie Cannabismedizin praktisch nicht erhalten können?
Foto im Artikel:
Joep Oomen kämpfte bereits seit Jahrzehnten gegen diesen War on Drugs. Er und viele der Aktiven wollen alle Drogen regulieren, nicht nur den Hanf. Gelegentlich traf ich ihn auf Veranstaltungen oder schrieb Mails. Auch wegen der Arbeit von Joep wurden in Belgien die Gesetze so weit geändert, dass der Eigenanbau oder der Cannabis Social Club in einem kleinen Rahmen für alle möglich wurden. Leider verstarb er im Alter mit 54 Jahren am 18.03.2016 viel zu früh. Seine Arbeit hätte noch viel bewegen können, er lässt sich leider nicht einfach ersetzen.