Hier wird das vorherige Kapitel „Entsorgung verdächtiger Growabfälle“ fortgesetzt. Es gibt Grower, die ihre Pflanzen komplett verwerten. Es kann immerhin auch das wenig potente Laub für Tee oder zum Backen eingesetzt werden, wenn es nicht mit Spritzmitteln behandelt wurde. Oft gehört zum Growmüll allerdings auch Pflanzenmaterial, hier wird es mit der richtigen Entsorgung schwieriger. Mit der eigentlich nicht ungeschickten Entsorgung im Wald flog die einstige Anlage immerhin auf. Die Beamten haben ihr Fleißsternchen erhalten, die Presse ihre der Realität entfremdeten Schmierblattartikel und ansonsten hat vermutlich jeder daran Schaden genommen.
Wer Marihuana anbaut, erntet nicht nur die die Blüten
Man kann das Pflanzenmaterial, wie im vorherigen Artikel bereits kurz angerissen, in 90 Liter Zementkübeln mit alter Erde und Schnellkomposter kompostieren. Die im Boden gelochten Kübel können übereinander gestapelt werden. Das Pflanzenmaterial soll eins zu eins mit alter Erde gemischt und mit einer Erdschicht bedeckt werden. Die Erde soll immer feucht gehalten werden und Luft bekommen. Die Erde soll nicht klitschnass und nicht trocken werden. Immer der Kübel, der ein halbes bis ein Jahr lange steht, kann wieder hervorgeholt werden, um den Inhalt zu sieben. Es wird im Gartenhandel Erdsiebe geben. Ansonsten wird ein Holzrahmen gefertigt, um unter diesen etwas Karnickeldraht zu befestigen.
So können Pflanzenreste ausgesiebt und erneut kompostiert werden. Jetzt kann der panische Grower wirklich sicher gehen, dass es kein Pflanzenmaterial in der Erde gibt, das einen überführen könnte. Zum Entsorgen kann die Erde am einfachsten in 20 Liter Eimern fortgeschafft werden. Die Erde sollte bereits etwas antrocknen, um weniger zu wiegen. Man kann diesen kompostierten Growmüll im eigenen Garten verwenden oder beim Recyclinghof entsorgen. Für den eigenen Garten muss man sich nicht zwingend so viel Mühe machen und kann auch alles einfach an einem anderen Ort vergraben.
Regelmäßiger sowie sperriger Growmüll
Die professionelle Growkammer wird durch einen Kohlefilter gelüftet, damit dieser die Gerüche nimmt. Die Kohlefilter müssen jedoch gewechselt werden, bevor sie doch Geruch durchlassen. Es ist ein wenig die Kunst, den Filter bereits vor dem kritischen Punkt zu wechseln. Wenn die Kohlepartikel aus diesem heraus gegen den Luftsog zu wandern scheinen und den Filterstrumpf deutlich schwärzen, der zudem etwas zu staubt, dann scheint die Kohle etwas abzubauen, aber noch für eine Weile gut zu sein. Man hat allerdings Growmüll, der nicht einfach in den Restmüll kommt.
Die Filter werden aufgeschraubt, um die Kohle in einem Zementkübel aufzufangen. Diese Kohle kann nach und nach in alten Einkaufstüten dem Hausmüll beigefügt werden. Das Metall kann zusammen gefaltet werden, wenn man sich darauf stellt. Dieses kann beim Recyclinghof in den Altmetallcontainer geworfen werden. Die Filter sind nicht als ganzes zum Recyclinghof zu bringen, weil dann die Fragen kommen: „Ist das Gewerbemüll, kommt der Filter aus einer Lackiererei?“ Das möchte man sich doch sparen. Neuere Kohlefilter haben häufig nicht mehr eine schwere Filtertonne mit zwei Außenwänden und Zwischenraum, sondern eine gefaltete Papiermembran, in der die Kohle eingebettet wird. Diese kann man nach und nach klein schneiden und ebenfalls getarnt im Hausmüll entsorgen. Es sind eben keine giftigen Filter aus Lackierereien. Es ist einfach harmloser Growmüll und muss nicht auf die Sondermüllkippe.
Unauffällig am Recyclinghof
Alte Vorschaltgeräte können an sicherer Kunden und nicht auf eBay gebraucht verkauft werden. Kaputte Geräte sollen auch beim Recyclinghof abgegeben werden. In beiden Situationen sollte alles über den Freund laufen, um selbst nicht in Erscheinung zu treten. Alles an kritischem Müll kann von einem Freund zum Recyclinghof gebracht werden, der wirklich nichts zu befürchten hat und möglichst nicht ständig bei einem zu Besuch ist. Es kann immer gesagt werden: „Mein Freund ist umgezogen und ich helfe beim Entrümpeln der neuen Wohnung, ich weiß nicht mal, was das ist.“
Was wollen die „Besserbürger“ einem nun noch, selbst wenn sie wissen, wofür der ganze Growmüll mal gebraucht wurde? Wer da vorher gewohnt hat? Das hat einem der Vermieter nicht gesagt, fertig ist. Wenn dann immer noch gefragt wird, dann sagt man einfach, dass einen das nichts angeht und man nicht dafür da ist, um Fragen zu beantworten. Dass wegen unkenntlichem Growmüll so dreist nachgefragt wird, passiert aber praktisch nie. Dass man auf so penetrante „Besserbürger“ stößt, ist hoffentlich ein seltener Vorfall.
Fotoinfos
Titelfoto:
Es sind nicht nur Pflanzenreste und alte Erde, die später als Growabfälle entsorgt werden müssen. Was ist mit Aktivkohlefiltern, kaputten Reflektoren, defekten Vorschaltgeräten oder nach einem Umbau nicht mehr benötigten, aber doch auffälligen Renovierungsmüll?
Foto im Artikel:
So klein kann ein Kohlefilter werden, wenn der Inhalt entnommen wird. Ansonsten wird man noch beim Recyclinghof gefragt, warum man seinen Gewerbemüll bringt, der auf einer anderen Kippe gegen Kosten entsorgt werden muss. Besser keine Fragen provozieren und einfach die Kohle entnehmen, die auch im Restmüll entsorgt werden kann, der Müllkippe wird es guttun. Dieses Altmetall kann zum Altmetall beim Recyclinghof gebracht werden. Eine ordentliche Entsorgung ist möglich und sollte deswegen auch stattfinden. Der Müll soll nicht im Wald oder sonst wo abgestellt werden. Wird man dabei beobachtet, dann folgen Ermittlungen und bei solchem Growmüll wird eine Hausdurchsuchung folgen. Sicherer ist es somit, wenn alles sachgemäß entsorgt wird.