Die Lichtintensität wird durch die Hersteller der Leuchtmittel meist in Lumen pro Watt gerechnet. Für eine 250 Watt NDL wird angegeben, dass jedes Watt 124 Lumen erzeugt, bei 400 Watt sind es 138,75 Lumen je Watt, bei 600 Watt sind es 150 Lumen je Watt und bei 1000 Watt sind es 130 Lumen je Watt. Somit haben die 600 Watt NDL Lampen die beste Ausnutzung des Stroms. Die richtige Ausleuchtung der Fläche ist weiterhin eine Notwendigkeit, um aus dem Strom viel gutes Marihuana zu ziehen. Ergänzend soll noch gesagt werden, dass diese genannten Angaben für Natriumdampflampen und nicht für Metallhalogenlampen gelten, die bereits ein paar Lux weniger pro Watt haben. 36 Watt Pflanzenlicht-Leuchtstoffröhren schneiden jedoch noch wesentlich schlechter ab.
Wie viel Licht kommt in den Ecken noch an?
Wenn im vorherigen Kapitel „Mit dem Luxmeter die Lichtintensität messen“ eine 400 Watt Armatur mit 30.000 Lux gemessen wird und eine 250 Watt Armatur unter gleichen Gegebenheiten mit nur 10.000 Lux, dann liegt dieses aber nicht daran, dass die 400 Watt Armatur insgesamt dreimal stärker ist. Es liegt daran, dass die 400 Watt auf den Abstand von 69 cm viel stärker sind als die 250 Watt, die man jedoch näher an die Pflanzen hängen würde. Somit hat die 250 Watt Armatur auch fast die Beleuchtungsintensität wie die 400 Watt Armatur, wenn diese Leistung auf das Watt zurückgerechnet wird. Bei den 250 Watt handelte es sich zudem um Quecksilberdruck, womit dieser Vergleich vielleicht auch etwas verfälscht wird.
Lichtverteilung in der Kammer prüfen
Mit dem Luxmeter kann weiterhin hervorragend geschaut werden, wie viel Licht an welcher Stelle in der Pflanzenkammer ankommt. Jeder kann schnell die richtige Ausleuchtung prüfen. Der verwendete Reflektor hat darauf einen sehr großen Einfluss. Reflektoren ohne Hotspot, die bis an die Pflanzen gehängt werden konnten, gab es einst noch nicht oder diese waren unüblich. Es wurde in der einstigen Pflanzung mit Hammerschlag Reflektoren gearbeitet. Unter diesen war auf gleicher Höhe ab Boden viel mehr Licht als zum Rand der Kammer.
Auch bei einem Reflektor ohne Hotspot wird mit mehr Abstand weniger Lichtstrom ankommen, da das Licht abstrahlt und sich auf einen größeren Abstand zugleich auch auf einer größeren Fläche verteilt. Selbst wenn die Wände reflektieren, wird dabei auch ein Teil geschluckt und somit ist es auch dann besser, die Lampen möglichst nahe an die Pflanzen zu hängen. Aber die richtige Ausleuchtung auf einer Ebene wird bei richtig guten Reflektoren erheblich gleichmäßiger als bei diesen älteren Hammerschlagreflektoren sein.
Messdaten für die richtige Ausleuchtung
Für diese folgenden Eckdaten wird davon ausgegangen, dass ein für Pflanzen gut geeignetes Leuchtmittel wie die Natriumdampflampe oder die Quecksilberdrucklampe mit dem richtigen Lichtspektrum eingesetzt wird. Für Jungpflanzen sollen zum Rand noch wenigstens auf Höhe der Triebspitzen 7500 Lux gemessen werden. Es sollen aber auch in der Mitte unter dem Leuchtmittel nicht mehr als 15.000 Lux sein, da die Jungpflanzen noch wurzeln müssen und dieses können sie bei weniger Licht besser. Außerdem müssen diese Jungpflanzen noch nicht schwere Blüten bilden und brauchen ohnehin nicht so viel Licht.
Selbst die Wuchsphase in der Blüte kann noch mit 250 Watt auf den m² beleuchtet werden, um erst nach drei Wochen auf 400 bis 600 Watt auf den m² zu wechseln. In dieser Phase wären 6500 Kelvin sogar besser als 2700, da die Pflanzen wachsen und nicht blühen. So hatten die einstigen zwei mal drei Meter Blütekammer in der Mitte nur eine 400 Watt Lampe. Zu den Seiten standen die älteren Pflanzen in voller Blüte und wurden von zweimal 400 Watt beleuchtet. In der Mitte war immer die Wuchsphase der Blüte und hier reichte eine 400 Watt Lampe und das Licht von den Seiten aus. Dennoch sind die Pflanzen alle auf gute 80 cm geschossen und auf drei Ernten je eines Drittels der Kammer fielen rund 2000 Gramm gutes Marihuana an, wenn es gut lief. Pro Watt war es ein Gramm auf 70 Tage. Für Marihuana, das wirklich jeder gerne geraucht hat, war das ein hervorragendes Ergebnis.
In der Blüte
Wenn die Pflanzen richtig blühen, dann sollen sie für die richtige Ausleuchtung zu den Rändern wenigstens 20.000 Lux haben und unter den Leuchtmitteln 45.000 Lux. Mehr schadet nicht, solange es keinen Hotspot gibt und es nicht viel mehr wird. Eines Tages wäre zu viel Energie im Licht und die Pflanzen würden selbst bei akzeptabler Temperatur verbrennen. Man scheint aber wirklich bis 800 Watt NDL auf einen m² gehen zu können, wenn die Wärme nicht die Klimawerte sprengt. Für die Wuchsphase der Blüte soll es aber erst weniger Licht sein, damit die Pflanzen richtig gut wurzeln können.
36 Watt Leuchtstoffröhre
Eine 36 Watt Leuchtstoffröhre mit passendem Pflanzenlicht hat direkt am Glas 24.000 Lux und schon in 8 cm Abstand nur noch 4.500 Lux. Den noch wurzelnden Stecklingen reicht das bereits, mehr ist nicht einmal gut. Leuchtstoffröhren können bis an die Pflanzen gehängt werden, da sie nicht viel Hitze abstrahlen.
Wie es mit dem Luxmeter anfing
Die ganze Spielerei mit dem Luxmeter fing übrigens damit an, dass eine Kette mit zwei Haken ausgestattet wurde. Diese Kette wurde an den Reflektor oder eher dessen Ketten gehangen. Der Fotodetektor wurde waagerecht auf die Kette gelegt und etwas stramm gezogen. Dieser Fotodetektor wurde so weit ausgerichtet, dass der Punkt erreicht wurde, an dem er den höchsten Wert angibt. Leichtes Kippen führt bereits zu beträchtlichen Änderungen. So entstanden erste Messungen, die recht stabil waren und verwunderlicher Weise nicht nach einigen Monaten weniger Lux anzeigten. Deswegen wurde dann die Jungpflanzenkammer für weitere Tests geräumt und modifiziert, um noch exaktere Messungen zu erreichen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Die Luxkette aus Eigenproduktion ist im Einsatz zu sehen. Diese Luxkette wird immer auf gleiche Weise unter den Reflektor gehangen, der Fotosensor vom Luxmeter wird waagerecht aufgelegt, die Kette wird stramm gezogen und hat nun immer den identischen Abstand zum Leuchtmittel. Der Fotosensor wird auf das Leuchtmittel ausgerichtet und darf nicht einmal teilweise verdeckt werden. So kann die Luxstärke immer wieder in einer sehr gleichen Situation gemessen und bewertet werden. Geringe Schwankungen sind aber als normal anzusehen, immerhin ist das Stromnetz mal mehr oder weniger ausgelastet oder es hat sich doch etwas minimal geändert und schluckt mehr oder weniger Licht.
Foto im Artikel:
Hier ist nun das Luxmeter ohne Luxkette in der leeren Jungpflanzenbox für den identischen Test mehrerer Leuchtmittel zu sehen. Es wurde immer erst nach einem Warmlaufen von 30 Minuten gemessen. Damit beim Wechseln der erkalteten Röhre nicht doch der Fotosensor verrückt, wurde dieser sogar am Boden befestigt. Es handelt sich um das AC-120 von Alcron, es gibt viele andere Modelle, die auch funktionieren werden. Für die richtige Ausleuchtung der Fläche würde man jedoch auf gleicher Ebene in der Mitte und auch überall zum Rand messen.