Das vermutlich Schlimmste für den Anfänger ist das lange Warten: Bis die Samen aufgehen, vergehen Tage. Bis die Pflanzen in Blüte kommen, vergehen Wochen. Bis die Ernte eingeholt wird, sind es Monate und dann muss immer noch getrocknet werden. Viele Growprobleme gehen auch auf diese innere Ungeduld zurück, mit der einige auch vor der geplanten Ernte schon alles geerntet hatten. Sich weniger um die Pflanzen zu kümmern, wäre bei vielen Anfängern sogar mehr gewesen, da viel nicht immer viel hilft.
Growprobleme im Wandel
Die Faszination Hanfpflanze war bei mir selbst nach Jahren noch immer so groß, dass ich teils in den Growraum ging und wirklich suchte, bis ich fündig wurde, um ein paar Stunden mit den Pflanzen verbringen zu können. Kommerzielle Grower hingegen kümmern sich häufig zu wenig um die Pflanzen und können teils nicht mehr viel retten. Zu viel und zu wenig Fürsorge sind unlösbare Growprobleme. In der Regel übertreibt man es zunächst und wenn es langweilig wird, untertreiben einige die Pflanzenpflege. Einige Kommerzgrower sehen in den Pflanzen jedoch nicht mehr ein Lebewesen und „Growen nach Anleitung“, so wie es auch die industrialisierte Landwirtschaft macht. Hier stimmen vielleicht die Bilanzen aber schöner ist es, wenn Leidenschaft mit im Spiel war und das Produkt überzeugt.
Der Anfänger sollte also darauf achten, es nicht zu übertreiben, der Fortgeschrittene sollte jedoch nicht nachlassen mit der Pflanzenpflege. Und der Kommerzgrower kann über den Teich blicken. Hier wird die Arbeit beim Anbau mit autonomen Robotern und automatisierten Maschinenabläufen bereits wegrationalisiert. Ob er gegen solch eine Konkurrenz noch ankommt oder eine Begrenzung der Anbauflächen pro Kopf oder Unternehmen vielleicht doch eine gute Regelung wäre?
Vernichtende Growprobleme – Wenn einem geholfen wird
In meinem Werdegang als Grower habe ich immer wieder Growprobleme gehabt, die behoben werden mussten und habe es immer irgendwie geschafft. Ich habe damit begonnen, Problemsituationen zu analysieren, um dann gezielte Gegenmaßnahmen einleiten zu können, das kann jeder auch mit dem Lesen von Indoor Weed Anbau erlernen. Dabei hätte ich im Nachhinein einiges gerne schneller angegangen oder gar nicht erst gemacht. Dennoch habe ich alles gemeistert und habe von nur 6 m² Blütefläche oft einen monatlichen Ernteertrag von rund einem knappen Kilo gehabt und konnte die Konkurrenz unterbieten.
Es war eine der besseren Zeiten meines Lebens, die dank der „Hilfe“ nun dahin ist, ohne dass es irgendwem geholfen hat. Denn im Sommer 2006 endete meine gute Zeit, da wieder einmal die Cops (Die schlimmsten Growprobleme) kamen und mich voll auseinandernahmen. Der schmerzlichste Verlust waren meine beiden Katzen, die das alles vermutlich nicht überlebt haben.
Als ob ich jemanden zu etwas gezwungen hätte oder jemandem wirklich Schaden zufügte, kommen die Beamten zu mir und meinesgleichen, womit sie ihren eigentlichen Aufgaben gegenüber der Gesellschaft weniger nachkommen und zugleich doch gegen Menschen aus dieser Gesellschaft willkürlich vorgehen. Damit machen diese Beamten das genaue Gegenteil von ihrer eigentlichen Aufgabe, da sie nicht schützen, sondern im War on Drugs angreifen und das Problem sind.
Nach der ganzen Hilfe wieder selbstständig leben
Nachdem ich aufgeflogen bin, gelangte ich durch U-Haft, Therapie und dann offenen Vollzug über die Bewährung in die durch materielle Zwänge eingeschränkte Freiheit zurück. Ich lasse es nun bleiben und schreibe Indoor Weed Anbau nur als Aktualisierung. Beim nächsten Mal muss ich mit noch deutlich mehr Strafe rechnen, für etwas, das nicht schlimm ist. Aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen und meines Wesens finde ich all diese freiheitsberaubenden und demütigen Maßnahmen nicht nur unschön.
Ich hatte bereits die Befürchtung, meine Haftzeit aus besagten gesundheitlichen Gründen nicht zu überleben. Mehrere Mithäftlinge verstarben innerhalb von Monaten, aufgrund einer mangelnder medizinischer Versorgung: Das hatte nicht Zeit bis zum nächsten Tag! Auch die Drogentherapie mit Abstinenzvorgabe haben mehrere Personen nicht überlebt. Dennoch bleibe ich dem Weed und der Szene treu, da ich mich in anderen Kreisen weniger wohl und heimisch fühle.
Diese Kiffer oder Mischkonsumenten sind jedoch keine besseren Menschen. Sie sind im Vergleich zu den anderen jedoch angenehmer oder wenigstens erträglicher im persönlichen Umgang, zumindest für mich. Noch immer bewege ich mich in einschlägigen Kreisen, komme jetzt jedoch weniger mit versumpften Konsumenten oder Growern als mit Hanfaktivisten in Kontakt. Ich schreibe nicht nur Indoor Weed Anbau für das Hanf Magazin, sondern auch für das Soft Secrets und beteilige mich in Foren und Blogs und bin bei der DHV Ortsgruppe Hanffreunde Münster e.V. aktiv. Zudem bin ich Mitglied bei ENCOD und Fördermitglied vom Deutschen Hanfverband.
Kein Sucht, sondern ein Systemproblem
Ich hatte im Übrigen kein Suchtproblem, sondern habe noch immer ein Problem mit dem System, welches die Situation zuerst schafft, in der ich mir diese einstige Existenz aufbauen konnte. Im legalen Markt hätte ich es wegen der Konkurrenz oder rechtlicher Hürden nicht geschafft. Ohne dieses ganze System wäre ich aber vermutlich nicht in die Situation gekommen, ansonsten keine Perspektiven zu haben. Aus meiner Sichtweise bin nicht ich, sondern das System der Fehler, an welchem man die Stellschrauben nicht einmal nachziehen, sondern es einfach gegen ein besseres ersetzen sollte.
Zurück zum Growing – vieles funktioniert
Es gibt noch viel mehr an Informationen und Techniken als in Indoor Weed Anbau geschildert werden kann. Wirklich jeder Grower macht es irgendwie anders und vieles davon funktioniert auch. Aber mein Weg funktioniert und bringt einem gute Resultate. Demnach gehöre ich zu denen, die es wirklich können, da ich das eben mit jeder Ernte geschafft habe, trotz einiger Growprobleme. Viele andere freuen sich, wenn sie von einer ertragreichen Sorte ein viertel oder halbes Gramm pro Watt schaffen. Diese ganzen Leute sollten sich dieses Buch Indoor Weed Anbau durchlesen und versuchen, das Wissen zu übernehmen. Es geht eben nicht allein darum, Spaß und etwas Weed zu haben, sondern auch um Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Wenn eine Ernte pro Jahr reicht, spart sich unsere Umwelt viel Strom und das eigene Risiko sinkt. Es geht also nicht allein um den eigenen Aufwand und um die eigenen Kosten.
Dieses Werk zum Thema Indoor Weed Anbau ist für Anfänger und für Fortgeschrittene als Wiederholungskurs gedacht. Es handelt sich um wichtige Grundlagen und um weiter führendes Wissen. Ob man ein Anfänger ist oder bereits seit Jahren growt, aber immer noch Growprobleme hat, dieses Buch wird vielen zum Durchbruch verhelfen. Wer es gelesen hat, soll auftretende Probleme selbe analysieren und beheben können!
Growprobleme aus der Umweltperspektive
Indoor Weed Anbau hört sich dem Namen nach bereits nach hohen Gebäude- und Stromkosten an, das ist leider auch der Fall. Deswegen wäre der Anbau im Garten oder dem Gewächshaus aus genau diesen Gründen zu bevorzugen. Deswegen wird das alles auch in Indoor Weed Anbau angeschnitten. Aber auch mit der Legalisierung möchte man immer noch selber ernten und outdoor hat man ein wirklich großes Growproblem mit Dieben. Je nach der Umsetzung der Legalisierung kommt man im eigenen Garten oder dem Gewächshaus vielleicht nicht selber zur Ernte, ohne alles vorab wirklich mit Zäunen und Kameras zu sichern.
Oder es wäre genehmigungspflichtig. Möglicherweise kann man in der gegebenen Situation einfach die rechtlichen Auflagen für den legalen Anbau im Garten oder Gewächshaus nicht einhalten oder hat einfach aus wirtschaftlichen Gründen nicht diese Möglichkeiten. Mit der Legalisierung gehen einige Growprobleme dahin, einige andere mit Auflagen und Buchhaltung kommen jedoch hinzu. Das wissen wir derzeit allerdings noch nicht so genau, wie die kommende Cannabislegalisierung aussehen wird. Ein ökologisch vertretbarer Anbau ist jedoch immer die bessere Wahl, auch wenn sich der Sinn von „Indoor Weed Anbau“ als Buchtitel damit irgendwann vielleicht erübrigt hätte.
Fotoinfos
Titelfoto:
Für die Blüte sollten diese Testpflanzen etwas mehr Raum erhalten, da sie die ersten Wochen intensiv wachsen werden. Sind mit regulären Seeds männliche und zwitterige Pflanzen zu erwarten, kann dieser Raum reichen. Männliche und zwitterige Pflanzen sollen für den Sensimilla Anbau nach ca. zwei Wochen erkannt und aussortiert werden. Damit haben die verbleibenden Pflanzen mehr Raum und können sich gut entwickeln.
Im Artikel:
Alle drei Wochen wurde eine Altersstufe und somit ein Drittel der Blütepflanzen geerntet. Im Foto ist nur ein Teil dieser Pflanzen zu sehen. Für diese Ernte scheint wirklich alles gepasst zu haben. Marihuana ist also auch eine Freude, wenn es noch gar nicht geraucht wird. Diese Pflanze macht einfach Spaß und verhilft einem zum ausgeglichenen Leben.