Auf die baldige Legalisierung hoffen einige schon seit Jahrzehnten. So gut wie jetzt sah es in der internationalen Politik noch nie aus? Was war mit den Hippie-Zeiten, in denen viele in den USA fest daran glaubte, dass die Cannabislegalisierung nur noch ein formaler Akt sei? Was ist mit Deutschland vor der Jahrtausendwende, als das Bundesverfassungsgericht unsere Regierung dazu nötigte, die „geringe Mengenregelung“ einzuführen? Viele hatten in Deutschland die baldige Legalisierung fest vor Augen.
Es sah schon einmal gut aus und ging unter
Ganz klar: Gerade jetzt nach der Präsidentenwahl 2016, mit der es nun schon in acht US-Bundesstaaten legales Marihuana gibt, könnte es wirklich passieren. Aber was ist mit dem neuen Präsidenten Rodrigo Duterte in den Philippinen, der seiner Drohung, 100.000 Dealer umbringen zu lassen, Taten folgen lässt? 0,1 % der Bürger oder jeder Tausendste sollen sterben! Was ist mit der DEA, die Cannabis erneut bewertete und weiter in der Schedule 1 belässt? Eine Substanz, ohne jeglichen medizinischen Nutzen?
Die Zeit ist reif oder die Zeit ist durchwachsen? Warum haben sich die Aktivistenzahlen in den letzten Jahren nicht vervielfacht? Warum gehen nicht hunderttausende auf die Straße, um das Cannabisverbot zu beerdigen? Die baldige Legalisierung ist in Sichtweite, wir müssen jetzt nur noch auf sie zugehen, sie ergreifen und dann festhalten. Warten wir es ab, ist auch diese glorreiche Chance vertan und die nächste Generation muss sich neu aufstellen.
Einst The Brotherhood of Eternal Love, heute Hells Angels
Was passiert, wenn Nixon den War on Drugs ausruft, die DEA gründen lässt und diese dir die Türe sprengt und du in den Lauf einer Pumpgun schaust? The Brotherhood of Eternal Love war einst die „Hippie Mafia“, die das Jahr 1972 nicht überstanden hat. Mit diesen „Blümchen-Kriminellen“ hätte man gewiss nie tödlichen Stress gehabt, da sie sich der ewigen Liebe verschrieben haben. Rockerbanden wie die Hells Angels konnten sich halten und das ist auch wie das Phänomen „Al Capone“ eine direkte Folge der Prohibition. Nur wegen der Verbote haben diese Kreise einen Markt und können sich eine Finanzmacht aufbauen. Hält man ihnen die Knarre an den Kopf, bewaffnen sie sich. Legt man sich ein größeres Kaliber zu, haben die es bereits im eigenen Schrank stehen.
Eine Spirale der Gewalt, mit der all den Muttis wieder Angst um ihre Kinder gemacht werden kann, um mit dem gleichen Mist erneut gewählt zu werden. Mit den selbst verursachten Schäden zieht man die Wähler zu sich, um noch größere Schäden verursachen zu können, das ist der Motor der Prohibition.
Wen die Justiz einmal hat, den verfolgt sie ein Leben lang. Wer einmal aktenkundig ist, wird bei jeder Routinekontrolle direkt gefilzt. Auch die Kinder von all den ängstlichen und wahlberechtigten Muttis. Es besteht immerhin der Verdachtsmoment, dass es sich um ein schwer kriminelles Subjekt handelt. Ein „schwer kriminelles Subjekt“, das einfach nur eine harmlose Droge konsumieren möchte und wegen der ganzen Verbote und damit folgenden „Hilfe“ „ganz andere Leute“ umso schneller kennenlernen wird.
Die baldige Legalisierung kommt nicht von allein
Ganz klar, die Hoffnung auf die baldige Legalisierung ist groß. Hoffentlich lesen tausende dieses Werk und dürfen dann ganz legal für sich und ihre Freunde richtig gutes und auch günstiges Marihuana anbauen. Es gibt nichts Besseres, als selbst gezogenes Weed, da kommt kein verstrecktes Schwarzmarktgras mit.
Bis es so weit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen müssen, da unsere überwiegend blockierenden Politiker leider sehr wenig Einsicht in dieser Thematik haben. Ist vielleicht sogar noch ein Generationswechsel nötig, weil wir die ganzen Drogenkrieger in ihrer starren Gedankenwelt nicht mehr aufweichen können? Sehr schädliche Drogen wie Alkohol und Tabak dürfen in jedem Supermarkt verkauft werden, vergleichsweise harmloses Weed gibt es praktisch nicht einmal als Medizin. Das sind wirklich Missstände, die direkt behoben wären, wenn sich nur jeder zehnte Kiffer in einer Gruppe vereinen würde, die mehrfach im Jahr für eine Legalisierung aktiv wird.
Nur, da wir es mit uns machen lassen, kann dieses unsinnige Verbot aufrechterhalten werden. Es ist den ganzen Kiffern egal, solange sie selbst kiffen können. Wenn sie dann erwischt werden, ist es aber zu spät und sie können nicht, da sie für den Bewährungshelfer taktieren müssen und hinterher die Vorstrafe bleibt. Viele Ausreden hat jeder. Warum nicht einfach legalisieren und sich künftig die ganze gesellschaftliche Gleichschaltung in diesem Punkt ersparen?
Auf die Einsicht in der Politik warten?
Unsere heutige Politik muss immer dann getreten werden, wenn sie mal etwas für die Bürger machen soll. Gerade beim Marihuana sind das Querstellen und die Verzögerungstaktik der übliche Weg. Die baldige Legalisierung kommt nicht mehr in diesem Jahr, auch nicht im nächsten. Derzeit sieht es allerdings sehr gut aus. Aber mit viel mehr Aktivismus wird diese Legalisierung von Cannabis schneller kommen und sonst vielleicht die nächsten Jahrzehnte noch immer nicht.
Wir Aktivisten sind mit der Legalisierung übrigens nicht „arbeitslos“. Diese muss immerhin verteidigt werden. Unser Alltag wird dann anders und besser sein, als jetzt.
Fotoinfos
Titelfoto:
Zu sehen sind von links nach rechts Frank Tempel, MdB Die Linke, Tilmann Holzer als Mitarbeiter des Bundestags und Buchautor, Andreas Müller als der härteste deutsche Jugendrichter sowie Buchautor und zur rechten Georg Wurth als Inhaber vom Deutschen Hanfverband. Als Fördermitglied oder Gast konnte jeder im Jahr 2014 zum mehrtägigen Treffen reisen und interessanten Vorträgen lauschen. Alle genannten Personen wollen im Übrigen schnellstmöglich den Hanf legalisieren und lassen dem Wunsch Taten folgen, mit denen die Karriereleiter vielleicht auch etwas früher endet.
Foto im Artikel:
Der Anbau unter Kunstlicht ist im Übrigen alles andere als „grün“. Es wird ein hoher Aufwand und vor allem Energieaufwand getätigt, um Marihuana zu ernten. Dieses könnte auch in speziellen Gewächshäusern mit vergleichbarer Qualität wachsen. Es gäbe vielleicht nur eine Ernte im Jahr anstatt 3 bis 6. Aber selbst ein spezielles Gewächshaus mit Verdunkelungs- und Klimatisierungsmöglichkeiten wäre in einem legalen Markt so günstig, das man es einfach 3 bis 6 Mal größer bauen könnte und dennoch Geld sparen würde.