Viele, die schon lange regelmäßig kiffen, haben aus einem Grund einmal probiert, eine Pause zu machen oder sogar ganz aufzuhören. Wer sagt, das sei eine Herausforderung, der versucht die Tatsachen noch zu beschönigen. Denn es ist eigentlich für die meisten eine echte Quälerei.
Es gibt so vieles, was man an Cannabis schätzen kann, den Geruch, den Geschmack, die unterschiedlichen Wirkungsweisen. Alles wird entspannter, gelassener und es erscheint einem auch lustiger, wenn man unter dem Einfluss von Cannabis lebt. Aber sogar Menschen, die vom Konsum in unangenehme Zustände geraten wie Antriebslosigkeit oder Paranoia, sogar denen fällt die Abstinenz schwer.
Cannabis wirkt auf alle Nerven und den gesamten Körper
Im Gegensatz zu Kokain zum Beispiel, das an nur relativ wenigen konkreten Stellen im Gehirn wirkt, wirkt THC, der psychoaktive Wirkstoff von Cannabis, im gesamten Gehirn, und auch in einigen anderen Regionen des menschlichen Körpers. Cannabinoid-Rezeptoren sind also breit und dicht im Organismus verteilt, und ihre Interaktionen werden von unserem Gehirn als wichtig wahrgenommen. Ein Zweck des Cannabinoid-Systems ist es, zu helfen, unsere Erfahrungen zu sortieren und einzuordnen, welche die sinnvollsten oder wichtigsten sind.
Das Endocannabinoid-System und unsere Glücksgefühle
Wenn man ziellos eine Gegend erkundet, und dabei etwas Gutes entdeckt oder etwas findet, dann sind an dieser Entdeckung Millionen von Neuronen beteiligt. Die Millionen von Neuronen, die an dieser Entdeckung beteiligt sind, geraten in Bewegung, einschließlich derer, die an der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen und ihrer Bewertung beteiligt sind. Sie speichern Erinnerungen oder Gedanken, die diese Entdeckung geknüpft sind, und verbinden sie mit Glücksgefühlen, die mit der Ausschüttung von Endocannabinoiden assoziiert sind.
Der Cannabiskonsum erzeugt ebenfalls solche Erinnerungen, die die Momente mit angenehmen Emotionen verbinden. Die Wiederholung des Moments, also des Konsums, erzeugt so zum Beispiel auch die guten Gefühle, in denen Cannabinoide eingenommen werden. Dies geschieht ungeachtet der Menge oder Qualität des Cannabis, das man zu sich nimmt. Folglich hat es einen rein psychischen Aspekt.
Der Konsum verlangsamt die Endocannabinoid-Produktion
Das Fehlen des gewohnten Rituals, was zu den mit Glücksgefühlen verknüpften Momenten führte, erzeugt in diesem Sinne eine psychische Entzugserscheinung. Der geliebte Moment fehlt dem ehemaligen Konsumenten. Die Cannabinoid-Ausschüttung im Körper fehlt ebenfalls. Nach einer langen Zeit, in der man sich Cannabinoide von außen zugeführt hat, ist die körpereigene Cannabinoid-Produktion zunächst verlangsamt. Daher verspürt man primär in den ersten Wochen nach dem letzten Konsum eine Lehre, ein Fehlen der Glücksgefühle. Dies kann einen an den Rand der Verzweiflung treiben. Tatsächlich bringt es viele Menschen zum Konsum zurück.
Aktivität kann die Cannabis-Entwöhnung erleichtern
Die Erfolgschancen können gesteigert werden, indem man Aktivitäten nachgeht, die ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln. Dazu eignen sich besonders gut kreatives Schaffen oder Sport. Aber wie man es auch angeht, man wird eine Zeit überstehen müssen, in der das Endocannabinoid-System sich regenerieren und seine Funktionen wieder regulieren muss. Nach wenigen Wochen wird man spüren, dass das Verlangen sich reduziert, und das abstinent bleiben, leichter fällt. Wenn man übrigens nicht aufhören will, aber öfter mal Pausen macht, dann muss man nicht verzagen, wenn man schnell rückfällig wird. In kleinen Schritten und mit kurzen Zeiträumen anfangen, dann wird es zunehmend einfacher.