Je mehr man sich mit der Thematik Cannabis konsumieren beschäftigt, umso mehr kommt man mit Menschen aus dieser Szene in Kontakt. Und es ist mehr als interessant, welche Erfahrungen sie mit dem Konsum von Marihuana gemacht haben. Es reicht eben nicht, dass man sich nur auf die Aussagen von Studien und wissenschaftlichen Testberichten verlässt.
Wir müssen auch auf die Straßen gehen und uns mit den „echten“ Menschen unterhalten, sie nach ihren Ansichten und Erfahrungen fragen. Nur dann schaffen wir es, ein gerechtes Urteil zu fällen. Und das haben wir getan und einen interessanten Einblick in die Welt eines Dauerkonsumenten gewonnen. Und genau das erzählte uns einer von ihnen:
„Marihuana half mir, mich selbst zu finden.“
„Seit ich mich mit Gras beschäftige, denke ich mehr nach und ich bin der Ansicht, dass jeder Konsument das von sich behaupten kann, gerade Dauerkonsumenten. Früher dachte ich, ich denke zu viel, aber heute ist mir klar, dass gerade das Nachdenken eine enorme Rolle spielt, wenn es um das Thema Selbstfindung geht. Denn Selbstfindung geschieht nicht einfach so, von selbst, ohne, dass man etwas dafür tut, Selbstfindung ist ein Prozess, den es einzuleiten und zu unterstützen geht. Es ist leicht, mit Freunden und ein wenig Gras Spaß zu haben – doch es ist bei Weitem nicht jedermanns Sache, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, die Marihuana einem manchmal stellt.“
„Wer bist du? Bist du zufrieden mit dem, was du bist?“
„Vor allem: „Kannst du stolz auf dich und deine Taten sein?“
Mit solchen Fragen muss man sich nicht beschäftigen, wenn man kein Interesse daran hat, sich selbst zu finden und weiterzuentwickeln. Wenn man es allerdings tut, stößt man zwangsweise auf Antworten aus dem Unterbewusstsein – THC kann man hier als Brücke zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein sehen. Man spricht nicht umsonst von einer bewusstseinsverändernden bzw. -erweiternden Wirkung, die nicht unbedingt klischeehaft, kindisch und dumm ausarten muss, sondern auch komplexe Gedankengänge ins Rollen bringen und das Fundament für eine Veränderung des inneren Selbst legen kann.“
„Sind die Leute, die dich umgeben, gut für dich? Triffst du die richtigen Entscheidungen?“
„„Overthinking“ ist wohl auch für jeden Stoner ein Begriff – auch ich stelle mir zu den ungünstigsten Zeitpunkten immer die Fragen, die ich nicht beantworten kann – falsch, ich möchte sie nicht beantworten. Aber ich möchte sie auch nicht beantworten können: Seitdem ich regelmäßig konsumiere und zeitgleich meditiere (ich lege mich auf mein Bett, fokussiere mich auf meinen Körper und das Jetzt und habe Meditationsmusik laufen), kann ich von mir behaupten, ein „Erhöhtes Bewusstsein“ zu haben, welches auch dann bleibt, wenn ich nicht unter dem Einfluss von THC stehe. THC hat mir allerdings die Tore zu meinem Ich gezeigt und ich würde behaupten, ich bin jetzt noch mehr „Ich“, als ich vorher war. Ja, ich fühle mich unglaublich gut dabei!“
Marihuana und Meditation: Warum beide Komponenten so gut zueinanderpassen
„Das Rauchen von Gras stimuliert unser Hirn und entspannt unseren Körper – so die Theorie. In der Praxis zeigt sich, dass je nach gewählter Sorte auch stimulierende Effekte auf den Körper und mildernde Effekte auf den Geist auftreten können. THC-lastiges Sativa-Gras beispielsweise regt eine Region im Hirn an, die als „Pineal Gland“ oder auch „Zirbeldrüse“ bekannt ist. In den Lehren der Spiritualität (die ich mit Begeisterung verfolge und jederzeit bestätigen würde) stellt die Zirbeldrüse das Chakra des dritten Auges dar, was mit Gott bzw. Göttlichkeit verbunden wird. Meditation regt die Zirbeldrüse ebenfalls an; in der Zirbeldrüse wird Forschungen zufolge auch der Stoff produziert, der für die Lebhaftigkeit unserer Träume zuständig ist.“
Und an dieser Stelle vielen Dank für die Erzählung aus dem echten Leben. Eine Geschichte, die uns zeigt, dass Kiffen nicht blöd macht bzw. machen muss, sondern dass es auch andere Wege gibt.