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Es gibt mittlerweile einen großen, beinahe unübersichtlichen Markt im Vaporizer-Segment, von einfachsten Geräten, die mithilfe von Feuerzeugflammen betrieben werden, über elektrische oder katalytisch betriebene Mittelklasse-Geräte, bis zu den Top-Produkten, deren Preisspanne sich von ca. 160 € bis knapp unter 1000 € erstreckt.
Das Prinzip des Verdampfens ist in jedem Fall dasselbe, wobei es aber hier innovativste Technologien gibt, die andere Geräte alt aussehen lassen. Grundsätzlich ist zwischen direkter und indirekter Erhitzung des Pflanzenmaterials zu unterscheiden, wobei Letzteres sich in vielen Fällen positiv auf die Ergiebigkeit auswirkt und ein Verbrennen des Krauts oder Extraktes eher unwahrscheinlich ist. Weiterhin hat man die Wahl zwischen transportablen und stationären Geräten. Bei allen geht es um die möglichst effiziente, gesundheitsschonende Extraktion von pflanzlichen Wirkstoffen ohne Verbrennung.
Wir erklären anhand eines sehr populären, mittelpreisigen Tisch-Vaporizers die Funktionsweise. Die meisten Tisch-Geräte funktionieren nach folgendem Prinzip. Ein mikroprozessorgesteuertes (Keramik-) Heizelement erhitzt Luft, die beim Einatmen aus demselben strömt. Die Kräuterkammer ist dabei direkt über dem Heizelement angebracht, hat aber keinen Kontakt zu diesem. Die heiße Luft strömt nun durch die Kammer und erhitzt das darin enthaltene Pflanzenmaterial, wodurch flüchtige Stoffe wie die Terpene (Geruchsmoleküle) zuerst freigegeben werden. Ab 157 °C verdampft das THC, welches sich aufgrund der Hitzeeinwirkung aus seiner nicht psychoaktiven Grundform THCA (THC-Säure) umgewandelt hat. Je höher die Temperatur, desto schneller geht der Extraktionsprozess vonstatten und weitere Cannabinoide wie CBD (~170 °C), CBN (185 °C) bis zu denen, die jenseits von 200 °C verdampfen, werden freigesetzt.
Ab 200 °C besteht die Gefahr, dass sehr trockenes Kraut zu glühen beginnt, ab 230 °C kommt es in jedem Fall früher oder später zur Selbstentzündung, was nicht nur zu schädlicher Rauchentwicklung, sondern auch zu einem sehr unangenehmen Geschmack führt (mal abgesehen von dem plötzlichen Feuer im Verdampfer). Moderne Geräte lassen sich auf ein Grad genau justieren, wodurch maximale Effizienz bei minimaler Schadstoffentwicklung sichergestellt wird. Der Dampf wird entweder im sogenannten Shisha-Modus direkt durch einen Silikonschlauch inhaliert oder aber mittels Gebläse in einem Ballon gesammelt, aus dem dann direkt inhaliert werden kann. Die Ballon-Funktion ist bei Geräten ab 200 € zu finden und ist für Anwender interessant, die entweder keine Lust haben an einem Schlauch zu „nuckeln“ und große Mengen Dampf binnen weniger Züge inhalieren möchten – oder auf Partys anwenden möchten.
Aufgrund der unterschiedlichen Verdampfungstemperaturen und den vielfältigen Wirkstoffen im Cannabis lässt sich der erwünschte Effekt gezielt über die Temperaturkontrolle des Vaporizers steuern, was besonders für medizinische Anwender und Neulinge interessant ist.