Eine aktuelle Studie aus den USA sagt ja. Die auf der Webseite Jama Network Open veröffentlichte Untersuchung, bestätigt das, was viele Konsumenten schon wussten: Die Wirkung beim Verdampfen von Cannabis ist anders und unter Umständen um einiges stärker, als würde man dieselbe Menge rauchen. Damit steigt allerdings auch das Risiko für Angstzustände, Paranoia oder andere Nebenwirkungen.
Obwohl der klassische Joint für viele Konsumenten nach wie vor zu den beliebtesten Konsummethoden gehört, lässt sich ein klarer Trend in Richtung Verdampfen beobachten. Schließlich verspricht ein Verdampfer einen verbesserten Geschmack und ein ganz anderes Konsumerlebnis. Beim Verdampfen von Cannabis herrschen viel geringere Temperaturen als bei der Verbrennung in einem Joint und da das Ganze nicht verbrennt, entstehen auch keine Toxine, die die Lunge und den Körper belasten.
Das ist alles schön und gut und verdampfen kann als gesündere Konsummethode bezeichnet werden, aber während ein Vaporizer ohne die Giftstoffe der Verbrennung auskommt, bedeutet das nicht, dass es dabei keinerlei Risiken zu beachten gäbe.
Stärkere Wirkung beim Verdampfen
In einer aktuellen Studie auf der Wissenschaftsplattform Jama Network Open deuten Forscher der Johns Hopkins Universität darauf hin, dass das Verdampfen von Cannabis eine stärkere Wirkung sowie mehr unerwünschte Nebenwirkungen erzeugen kann, als wenn man dieselbe Menge in einem Joint rauchen würde.
Obwohl man, wie bei allen Studien über Cannabis, über die Aussagekraft der Studie zumindest diskutieren kann, scheinen die Ergebnisse nicht ganz aus der Luft gegriffen. Untersucht wurden 17 Erwachsene im Alter von 27 Jahren, die sich selbst nach eigener Angabe nicht als regelmäßige Konsumenten bezeichnen würden.
Über einen Zeitraum von acht Monaten konsumierten die TeilnehmerInnen unterschiedliche Mengen an Cannabis – in einem Joint geraucht und im Vaporizer verdampft. Zwischen den Sitzungen lagen jeweils mehrere Tage Pause, um die Wirkung auch wirklich beurteilen und miteinander vergleichen zu können. Nach jeder Sitzung mussten die ProbandInnen einen Fragebogen über die subjektive Wahrnehmung der Wirkung beantworten. Außerdem mussten sie Tests absolvieren, in der kognitive, psychomotorische und kardiovaskuläre Fähigkeiten getestet wurden.
Stärkere Wirkung erhöht das Risiko für Nebenwirkungen
Insgesamt berichteten die TeilnehmerInnen beim Verdampfen von Cannabis über eine viel intensivere Wirkung. Mit steigender Dosis nahmen auch subjektive Symptome wie ein trockener Mund, gerötete und gereizte Augen, Angst, Unwohlsein, Gedächtnisprobleme und überraschenderweise Husten und Probleme mit dem Hals zu.
Bei der höchsten konsumierten Dosis von 25 mg THC hatten TeilnehmerInnen beim Verdampfen mehr Probleme mit Paranoia. Bei beiden Konsumformen wurden die Symptome innerhalb der ersten Stunde nach dem Konsum am stärksten wahrgenommen. Dieser Trend setzte sich fort. Die stärkere Wirkung beim Verdampfen erhöhte auch das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen.
Beim Verdampfen von Cannabis gehen weniger Cannabinoide verloren, die in einem Joint ansonsten regelrecht verbrennen. Und weil beim Vaporisieren die stärkere Wirkung um einiges stärker ist, ist ein verantwortungsvoller Umgang damit umso wichtiger.
Letztlich bleibt die Wahrnehmung der Wirkung aber ein individuelles Empfinden und generelle Aussagen sind in diesem Zusammenhang schwierig. Generell ist ein Vaporizer eine saubere und die auf jeden Fall gesündere Form des Konsums von Cannabis – primär im Vergleich zu der Kombination aus Tabak und Marihuana. Schließlich werden beim Rauchen durch die Verbrennung zusätzlich jede Menge schädliche Chemikalien und Toxine freigesetzt, die vor allem das medizinische Potenzial von Cannabis geradezu eliminieren.