AVB ist die Abkürzung für die Wörter „Already Vaped Buds“. Manchmal auch als AVM oder AVH bezeichnet, wofür M für „Material“ und H für „Herbs“ steht. Aber egal, wie man es abkürzt, stellt sich nun die Frage, was genau ist das denn eigentlich? In diesem Artikel wird erläutert, was AVBs sind, warum man sie aufheben sollte und was man daraus noch alles machen kann.
AVB = Already Vaped Buds
Already Vaped Buds ist die englische Übersetzung von „bereits verdampften Blüten“. Verdampft bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Blüten in einem Vaporizer erhitzt wurden. AVB ist also im Grunde nichts anderes als der „Abfall“ einer Vaporizer-Session. Doch ganz im Gegensatz zur verbrannten Asche eines Joints oder Bong-Kopfes ist dieser „Abfall“ keinesfalls als solcher zu betrachten.
Insbesondere bei Personen, die einen Vaporizer täglich nutzen (wie Patienten) sammelt sich mit der Zeit eine gewisse Menge der AVBs an. Bei einem Bedarf von 0,5 g am Tag bleiben ungefähr 0,2- 0,3 g AVBs zurück, welche über den Zeitraum von nur einem Monat bereits 6–9 g zusammenbringt. Doch was genau ist nun so interessant an diesem Überbleibsel einer Vaporizer-Dosis?
Warum AVB kein Abfall ist
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei den AVBs um Blütenmaterial, welches mittels eines Vaporizers erhitzt und nicht verbrannt wurde. Das wiederum bedeutet, dass noch immer eine geringe Menge an Cannabinoiden enthalten sein kann. Denn auch wenn es nicht den Anschein hat, so kann dieses bräunliche, knusprige Material noch immer Wirkstoffe enthalten. Vor allem bei Konsumenten, die ihr Gerät ungern auf die ganz hohen Temperaturen schalten, verbleibt ein gewisser Prozentsatz an Cannabinoiden im Material.
An diesem Punkt sollte bereits klar sein, wieso man diese AVBs nicht einfach in die Mülltonne schmeißen, sondern sorgfältig aufbewahren sollte. Um das ganze noch etwas deutlicher zu machen, wird anhand einiger Beispiele aufgezeigt, wie man dieses Material noch einmal wiederverwerten kann.
Was man aus AVB herstellen kann
AVB sind vielseitig einsetzbar: Man kann damit im Grunde alles herstellen, was man auch mit frischen Blüten machen könnte. Man kann es in Öl geben, Butter herstellen oder, wer den Geschmack abhaben kann, auch einfach direkt ins Müsli oder aufs Nutella-Brot streuen. Und dabei bieten AVB einen Vorteil: da sie bereits im Vaporizer über einen gewissen Zeitraum stark erhitzt wurden, ist das gesamte Material schon ordentlich decarboxyliert. Die Decarboxylierung ist der Schritt, in dem das Cannabis für gewöhnlich erst zeitweise im Ofen erhitzt werden muss, um die Cannabinoide zu aktivieren.
Leider haben AVB aber auch einen großen Nachteil im Vergleich zu unbehandelten Blüten und das ist ihr Geschmack. Jeder Vaporizer-Konsument kennt diesen Geschmack: verbranntes Popcorn, wenn die Kräuterkammer durch ist. Egal, welches Produkt man herstellen möchte, der Geschmack ist ein steter Begleiter. Doch auch für diesen Minuspunkt hat sich in der Community schon längst ein Lösungsansatz entwickelt.
Geheimtipp: AVB auswaschen
Das Auswaschen von AVBs reduziert den beißenden Geschmack deutlich, je länger und sorgfältiger es durchgeführt wird. Zudem werden auch einige Schwebstoffe im Wasser eingefangen und gelangen somit nicht in die Weiterverarbeitung.
Um die AVBs auszuwaschen, benötigt es nichts als ein Behältnis und kaltes Wasser. Die AVBs werden am besten in einem Teefilterbeutel eingepackt und ins Behältnis gelegt. Anschließend wird das Behältnis mit eiskaltem Wasser gefüllt und die Beutel unter Wasser gedrückt. Nun muss das Behältnis zeitweilig, ungefähr 24 Stunden, an einem kühlen Ort stehen. Bereits nach wenigen Stunden kann man beobachten, wie sich das Wasser trüb und bräunlich oder gelblich färbt.
Sind die 24 Stunden vergangen, wird das Wasser behutsam ausgeleert, die Beutel vorsichtig ausgedrückt und dann beginnt man wieder mit Schritt eins. Diesen Zyklus wiederholt man, solange sich das Wasser noch verfärbt – oder man die Geduld dafür hat. Je länger man diesen Prozess durchführt, desto besser das Endergebnis.
Doch verständlicherweise, stellt man sich die Frage, ob man durch das Wasser nicht auch Trichome mit wegspülen könnte. Doch an dieser Stelle darf man nicht vergessen, dass es sich um verdampftes Material handelt, bedeutet, die Trichome sind bereits geschmolzen, verklumpt oder kleben an den Pflanzenresten. Daher entsteht bei dieser Methode auch kein signifikanter weiterer Wirkstoffverlust.
Zusammenfassung
An dieser Stelle sollte klar sein, dass man die Reste aus der Kräuterkammer seines Vaporizers nicht entsorgen, sondern aufheben sollte. AVB lassen sich so vielseitig verwenden und daher wäre es eine Schande, diese wegzuwerfen. Auch wenn die Potenz der hergestellten Produkte meisten nicht besonders hoch ist, heißt das ja nicht, dass sie weniger wert sind. Ein leicht potentes Öl für eine bessere Nachtruhe oder zur Verlängerung einer bereits vorhandenen Wirkung ist auch etwas, dass man nicht gering schätzen sollte – und zudem ist es aus etwas hergestellt, was man sonst in die Tonne geschmissen hätte. Das Schöne an der ganzen Sache ist der Gedanke daran, etwas bis zum Äußersten zu verwerten und in einer Wegwerfgesellschaft keine Reste wegzuwerfen.