Bei dem Begriff „Moonrocks“ im Zusammenhang mit Cannabis handelt es sich selbstverständlich nicht um echtes Mondgestein. Spricht man in der Cannabis-Szene von Moonrocks, ist damit ein spezielles Cannabis-Produkt bzw. eine Kombination mehrerer Produkte gemeint. Doch wie sie zu ihrem Namen kommen, was genau Moonrocks sind und wie sinnvoll ihr Konsum ist, wird in diesem Artikel genauer erläutert.
Was sind Moonrocks?
Stell dir vor, du nimmst einen Schokoriegel, übergießt ihn mit flüssiger Schoko-Soße und bestreust ihn danach mit Kakao-Pulver. So in etwa kann man gut verständlich machen, was Moonrocks eigentlich sind. Und wenn man sich diese „etwas“ übertriebene Kombination anschaut, wird auch direkt klar, wo die Moonrocks ihren Ursprung haben – Bigger, Better, USA! Man sagt, dass es der amerikanische Rapper Kurupt war, der dieses Produkt in seiner Arbeit und als Cannabiszüchter populär machte.
Moonrocks sehen ähnlich aus, wie ein flockiges Stückchen Hasch oder eben kleine Gesteinsbrocken, also erst mal relativ unspektakulär. Das pulvrige Äußere ist eine Schicht aus Kief, also getrocknete Harzkristalle. Dieses Kief ummantelt eine Cannabisblüte im Inneren. Und damit das Kief nicht einfach von der Blüte herunterrieselt, klebt es in einer weiteren Schicht aus Extrakt, welche die Knospe umhüllt.
Wie werden Moonrocks hergestellt?
Wie bereits oben beschrieben, bestehen Moonrocks aus drei Komponenten: eine Blüte, ein Cannabis-Extrakt und Kief. Zuerst sucht man sich eine ordentliche Blüte, dann wird ein Cannabis-Extrakt so lange erwärmt, bis es flüssig wird. Dieses flüssige Extrakt wird anschließend über die Blüte geträufelt, geschmiert oder gegossen, je nachdem wie die Konsistenz des Extraktes beschaffen ist. Ab diesem Punkt muss dann schnell gearbeitet werden: Solange das Extrakt noch warm und klebrig ist, muss diese eingeschmierte Blüte in einer Portion Kief gewälzt werden. Somit entsteht eine Art „Panade“ um die Blüte, die sich nach kurzer Zeit verhärtet.
Es gibt noch eine andere Variante, die unter dem Namen „Sunrocks“ gehandelt wird. Genau genommen ist die Herstellung exakt die gleiche, der einzige Unterschied ist die Wahl der Blüte. Sunrocks werden nur mit sehr hochwertigen und potenten Blüten hergestellt, wodurch sich der allgemeine Prozentsatz an THC/CBD erhöht. Laut einigen Berichten sollen diese bis zu 60 und sogar 80 % besitzen.
Wie konsumiert man Moonrocks?
Zuallererst muss man sie natürlich zerkleinern, wobei man schon zum ersten Problem kommt: Die Mischung aus Kief und Extrakt schafft es so ziemlich jeden Grinder nach nur einer Drehung komplett zu verkleben. Da auch bei einer Grinderkarte oder einer Schere zu viel des Guten an den Klingen hängen bleibt, muss man also wieder zur guten alten Handarbeit greifen. Die Hände sollten natürlich sauber sein! Aber selbst bei dieser Methode bleibt leider einiges an den Fingern kleben.
Auch sie zu konsumieren ist nicht ganz so einfach und beschränkt sich im Grunde auf den Konsum durch eine Bong. Das Extrakt ist die Komponente, welche sämtliche andere Konsumformen unattraktiv macht. Egal, ob angezündet oder in einem Vaporizer erhitzt, wird das Konzentrat bereits bei Temperaturen ab 40 °C aufwärts wieder klebrig bis flüssig. In einem Vaporizer entsteht das Risiko, dass das Extrakt durch die Luftwege im Mundstück verteilt wird oder noch schlimmer in das Heizelement des Gerätes tropft. Ein gesonderter Extrakt-Einsatz hilft auch nicht weiter, da dort keine Blüte hineinpasst.
Auch in einem Joint oder Blunt verursachen Moonrocks beim Konsum eher Probleme. Durch die hohen Temperaturen wird das Extrakt wieder sehr schnell flüssig und durchweicht im schlimmsten Fall den gesamten Joint. Man könnte denken „Hey super, dann verteilt sich das Extrakt doch überall und macht das Paper wirkstoffhaltig“. Aber leider ist es so, dass ein Extrakt getränktes Rolling-Paper nicht gemütlich vor sich hin glimmt, sondern eher den ganzen Joint in Brand steckt oder einfach heruntertropft.
Folglich bleibt nur die Bong als Konsumgerät übrig. Bei einem Bongkopf ist es nicht weiter schlimm, sollte mal etwas von dem Extrakt durch das Sieb tropfen. Es ist zwar schade drum, er zeugt dafür aber keinen Schaden. Hinzu kommt, dass man in einem Bongkopf auch größere „Brocken“ konsumieren kann, welche für das Drehen eines Joints zu klobig wären.
Wie wirken Moonrocks?
Im Grunde wirken Moonrocks nicht anders als andere Cannabisprodukte. Es ist jedoch das Zusammenspiel der drei Komponenten, die den Cannabinoid-Gehalt in die Höhe schießen lässt. Insbesondere Extrakte können einen extrem hohen Wirkstoffgehalt aufweisen und auch Kief ist hier nicht zu unterschätzen. Bezieht man sich auf die THC-haltigen Moonrocks, kann man sich anhand dessen erklären, woher der Name kommt. Es beschreibt das starke Rauschgefühl, das einem Flug zum Mond gleicht – „High as the Moon“. Die meisten Moonrocks weisen einen Wirkstoffgehalt von 25 bis 35 % und sind damit ein ganzes Stück potenter als eine übliche Blüte. Aus diesem Grund sollte man beim Konsum Vorsicht walten lassen.
Auch als CBD-Variante gibt es Moonrocks, die teilweise auch unter dem Namen Icerocks gehandelt werden. Hier werden teilweise bis zu 60 % CBD aufgerufen. Stellenweise trifft man sogar auf bunte Moonrocks, von denen man allerdings lieber die Finger lassen sollte, da sie Farbstoffe enthalten.
Fazit
Im Grunde muss jeder selbst für sich entscheiden, ob ihm Moonrocks, das Geld oder die Mühe wert sind. Man kann sie als eine Art „Prestige-Rauchware“ betrachten, die sicherlich einen gewissen Reiz für besondere Anlässe birgt. Doch da ihr Konsum etwas umständlich und die Konzentration sehr hoch ist, eigenen sie sich auch in kleineren Mengen nicht wirklich für den Alltagsgebrauch. Zudem sind sie schwer herzustellen und nur sehr selten in Coffeeshops oder Social Clubs zu finden.
Für den medizinischen Gebrauch sind sie zudem, völlig ungeeignet. Da man als Patient eine gewisse Dosierung anstrebt, ist diese mit Moonrocks kaum zu erreichen. Der Wirkstoffgehalt in allen drei Komponenten kann bei jedem einzelnen Moonrock schwanken und eine genaue Dosierung somit nahezu unmöglich machen.