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In den letzten Jahren konnten wir beobachten, wie sich der Umgang mit Cannabis deutlich gewandelt hat. Während die für Cannabis typische Anwendung, das Rauchen, allmählich etwas in den Hintergrund tritt, sucht der geneigte Enthusiast heute zunehmend nach Alternativen. Während die Inhalation von verbranntem Cannabis, zumeist gemischt mit Tabak, bei vielen nur noch pure Gewohnheit ist, geht es bei der Auswahl einer neuen Einnahmeform in der Regel entweder um die Effizienz oder um den Genuss.
Dort, wo Cannabis legal ist, haben sich zwei Anwendungsvarianten besonders gut entwickelt. Zum einen konnte sich ein riesiger Markt für Vaporizer etablieren, was nicht zuletzt dem medizinischen Gebrauch geschuldet ist, zum anderen wird Cannabis heute immer häufiger essbar gemacht. Man darf das nicht falsch verstehen, schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten backen Menschen leckere Kuchen und Kekse mit Gras oder Haschisch, insofern ist das sicher nichts Neues, doch mittlerweile hat sich das Thema Edibles wahnsinnig weiterentwickelt.
Unter den Edibles erfreuen sich gerade Formate wie Gummibären einer immer größeren Beliebtheit. Im Vergleich zu Kuchen, Keksen oder Schokolade sind Fruchtgummis sehr gut zu transportieren, leicht zu dosieren und sie sind nicht anfällig dafür, zu schmelzen oder zu zerbröseln. Noch diskreter kann Cannabis kaum konsumiert werden, denn so ein Gummibärchen ist schnell im Mund und verströmt keinen verräterischen Geruch.
Inhalieren wirkt schneller als oraler Konsum
Bei der Herstellung von Edibles stand der Gaumengenuss zumeist im Vordergrund, und vielleicht auch wenig die Tatsache, dass Cannabis gegessen etwas anders wirkt als inhaliert. Die zeitlichen Aspekte der Wirkung werden dabei eher vernachlässigt, was verständlich ist, denn in puncto Wirkungseintritt kann die orale Einnahme nicht mit der Inhalation mithalten, und die Wirkungsdauer ist dann doch auch immer schwer einzuschätzen.
Wenn Edibles konsumiert werden, durchlaufen sie den Verdauungstrakt. Dort werden erst die Cannabinoide absorbiert. Im Gegensatz zum Rauchen oder Verdampfen, bei dem die Cannabinoide direkt über die Lunge in den Blutkreislauf aufgenommen werden, nimmt gegessenes Cannabis gewissermaßen einen Umweg. Aus diesem Grund kann es zwischen 45 und 90 Minuten dauern, bis der Rausch durch den Verzehr von Edibles eintritt.
Beschleunigte Wirkung macht Edibles sicherer
Neue Technologien machen es nun aber möglich, den Wirkungseintritt von oral verabreichtem Cannabis stark zu beschleunigen, indem die Wirkstoffe durch den Magen in den Blutkreislauf gelangen, ohne die Leber passieren zu müssen. Dieser Fortschritt wurde zunächst bei infundierten Getränken erreicht, und mittlerweile gibt es Cannabis-Gummibärchen, die bereits nach fünf bis 15 Minuten zu wirken beginnen.
In den USA sind diese schnell wirkenden Edibles bereits in mehreren Bundesstaaten erhältlich und tatsächlich bieten sie ungeahnte Vorteile, sogar für Patienten. Denn der schnelle Wirkungseintritt ist gerade bei akuten Symptomen wie plötzlich auftretenden Schmerzen für Patienten wichtig.
Der vielleicht aber bedeutendste positive Aspekt dieser Entwicklung bezieht sich auf die Sicherheit beim Konsum. Wenn ein Edible bereits nach zehn Minuten beginnt zu wirken, sinkt die Gefahr, dass man zu viel davon isst und damit zu hoch dosiert. Je kürzer der Zeitraum zwischen der Einnahme und der Wirkung ist, desto weniger kann man einnehmen bis zum Wirkungseintritt.