Kaffee zählt zu dem beliebtesten Heißgetränk weltweit. Die unterschiedlichen Varianten und die wach machende Wirkung werden seit Hunderten Jahren von der Menschheit geschätzt. Da Marihuana eine eher sedierende Wirkung nachgesagt wird, ist es interessant zu erfahren, wie das Wechselspiel auf Geist und Körper beider Substanzen bewertet werden kann.
Anfang 2018 gab es dazu Untersuchungen am Menschen, die aufzeigten, dass der Genuss von Kaffee im Gehirn ähnlich stark wie der von potentem Räucherhanf sein muss. Kaffeekonsum hätte Auswirkungen auf 115 Metaboliten und nach acht Tassen am Tag würden Neurotransmitter verringert, die durch den Konsum von Cannabis im Körper nachgeahmt werden. Somit würde Kaffee spezielle Neurotransmitter reduzieren, auf die ansonsten im körpereigenen Endocannabinoidsystem durch Cannabiskonsum eingegangen wird.
Körperchemie im Detail
Eindeutig wurde bei der Studie herausgefunden, dass Kaffee und Endocannabinoide in einem Zusammenhang stehen. Ebenfalls sorge das Koffein im Kaffee dafür, dass der Zufluss von Adenosin ins Gehirn gehemmt wird, was zu dem sogenannten „Koffein-Kick“ führt. Adenosin ist für Müdigkeits- und Entspannungsgefühle verantwortlich, doch da Koffein diese chemische Verbindung imitieren und an den entsprechenden Rezeptoren blockieren kann, wird der bekannte aufputschende Effekt von Kaffee hervorgerufen.
Da Cannabis in der Regel eine gegenteilige Wirkung verursacht und eher ein Entspannungsgefühl mit sich bringt, ist es interessant, wie beide Substanzen in ihrer Verbindung wirken. Regulär binden sich Cannabinoide an die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems, wo sie unter anderem für die Ausschüttung der Hormone Serotonin oder Dopamin Sorge tragen. Dies hat dann beispielsweise zur Folge, dass eine starke Schmerzunempfindlichkeit oder ein reduziertes Schmerzempfinden wahrgenommen werden können.
Ebenfalls weiß man von dem gesteigerten Appetit, hat man Cannabis konsumiert. Doch täglicher Kaffeekonsum führt dazu, dass die Dichte der Neurotransmitter im Endocannabinoidsystem verringert wird, sodass das Andocken der Cannabinoide an den jeweiligen Rezeptoren schlechter vonstattengeht. Daher könnten laut Forschung unter Umständen nach dem Genuss von Kaffee und Cannabis etwa die ansonsten zu erwartenden Heißhungerattacken in verringertem Maße auftreten.
Welche spürbaren Wirkungen sind in Kombination zu erwarten
Man kann die Wechselwirkungen von Cannabis und Kaffeegenuss aus verschiedenen Forschungsergebnissen ableiten, die sich mit der einen oder anderen Substanz beschäftigten. So kann Kaffee, den teils durch Cannabiskonsum hervorgerufenen Erinnerungsschwächen entgegenwirken, da Koffein das Gedächtnis kurzfristig anregt. Doch gibt es auch andere Ergebnisse. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2012 legte nahe, dass Kaffee und Cannabis das Erinnerungsvermögen negativ beeinflussen könne. Dies hätte dann möglicherweise schwerwiegendere Auswirkungen bei jungen Menschen, deren Gehirne noch in der Entwicklung steckten.
Doch aus einem Jahr zuvor durchgeführten Forschungen ging hervor, dass Kaffee die Wirkung von Cannabis verringern und dem Rauschzustand insgesamt entgegenwirken würde. Dagegen könnte die Verbindung beider Genuss- und Rauschmittel ein Gefühl von Euphorie verstärken, auch weil beide Stoffe an unterschiedlichen Stellen und verschiedenen Weise im Gehirn agieren. Ebenfalls gibt es Ergebnisse, die davon sprechen, dass Cannabis die Wirkung von Kaffee reduziert und das Koffein einen nicht mehr ganz so starken Effekt verursache. Weniger Aufgeregtheit und eine gelassenere Stimmung sollen die Folge der Kombination sein. Das Nervensystem würde durch Cannabinoide schließlich eher verlangsamt erscheinen. Ein erhöhtes Risiko für einen gesteigerten Blutdruck könne durch den Mischkonsum von Cannabis und Kaffee aber ebenfalls gegeben sein, da schon beide Stoffe alleine für Herzprobleme und starken Pulsschlag verantwortlich gemacht werden können.
Da es nicht wirklich viele Untersuchungen darüber gibt, wie Cannabis und Kaffee in Kombination auf den Körper wirken, ist das Thema – wie so oft in der Cannabisforschung – bisher nicht vollständig abgeschlossen. Es ist nur bekannt, dass sich die gegenteilig erscheinenden Wirkungsweisen nicht gegenseitig ausschließen müssen. Oft treten sie dagegen gemeinsam auf. Auch hier ist es insgesamt aber stark davon abhängig, welche Faktoren vorliegen und wie ein Individuum auf die beiden Stoffe reagiert. Dass die Kombination aber in jedem Fall einige Freunde gefunden hat, zeigen alleine die vielen Kaffeesorten, die schon im Paket zusammen mit den verschiedensten Hanfinhaltsstoffen ihren Weg in den Handel gefunden haben. Diese Varianten gibt es hierzulande, mit Hanfsamen und Blüten sowie auch unterschiedlichen Cannabinoiden wie CBD. Cheers!