Edibles oder Joint? Vor diese Auswahl sehen sich die meisten Cannabiskonsumenten gesetzt. Dabei haben beide Arten ihre Vor- und Nachteile, welche allesamt im folgenden Artikel beleuchtet werden sollen.
Das Rauchen von Cannabis
Prinzipiell kann man Cannabis auf zahlreiche unterschiedliche Arten rauchen. Man kann sich einen Joint, Blunt oder Spliff bauen, sich einen Bongkopf zimmern, einen Hit von einer Pipe nehmen oder eine der zahlreichen anderen Konsumarten ausprobieren. Zusammen haben alle diese Varianten, dass das Cannabis oder Hasch verbrannt wird.
An einem Blunt, Joint oder Spliff zieht man wie an einer Zigarette. Dabei wird zuerst der Rauch eingeatmet und anschließend wird dieser mit Frischluft in die Lunge eingezogen. Wenn man unterdessen eine Bong raucht oder eine andere Variante des direkten Inhalierens verwendet, so wird der Rauch direkt mit Frischluft bis in den Grund der Lunge gezogen. Prinzipiell erhält man bei der zweiten Variante mehr THC und mehr davon gelangt auch ins Blut.
Im Cannabis oder Haschisch liegt das THC als THCA vor, die Tetrahydrocannabinolsäure. Diese Substanz ist an und für sich bisher nicht psychoaktiv, sie muss zuerst decarboxyliert werden. Wenn man nun Gras raucht, so verbrennt dieses THCA zum psychoaktiven THC und wird anschließend inhaliert. Dabei gehen bis zu 90 % des THCs komplett verloren, man erhält also nur 10 % der eigentlichen Wirkung. Um ordentlich Wirkung zu verspüren, ist das zwar genug, man nutzt jedoch bei Weitem nicht das volle Potenzial seines Hanfes aus, wenn man es raucht.
Dabei wird THC über die Lunge aufgenommen. Dadurch spürt man die Wirkung maximal bis zu zwei Stunden lang, anschließend tritt wieder die Nüchternheit ein. Selbst wenn man offiziell noch für Tage bis Wochen als fahruntauglich gilt.
Selbstverständlich hält die Wirkung von Cannabis auch maßgebend vom jeweiligen Strain ab, einen großen Unterschied macht jedoch auch der Mischkonsum mit Tabak aus. Wenn man sich einen sogenannten Spliff (im Deutschen auch Joint mit Tabak) baut, so mischt man erst das Cannabis mit Tabak. Wenn man dieses raucht, verspürt man zuallererst das Nikotin, während dieses abklingt, übernimmt mehr oder weniger fließend das THC.
Nennenswert hierbei ist, dass man beim Konsum eines solchen Joints mit Tabak häufig denkt, man sei bereits high, obwohl man lediglich einen sogenannten „Nikotinflash” erlebt. Wenn man nun einen puren Joint raucht, wird man zum Gedanken verleitet, dass gar keine Wirkung auftritt, dabei braucht diese natürlicherweise lediglich ein paar Minuten, um einzusetzen.
Was die Edibles bewirken
In Deutschland muss man sich seine Edibles zum Großteil selbst herstellen, in den Niederlanden gibt es zahlreiche Shops, welche vorgefertigte Cannabisprodukte verkaufen. Bevor man das Cannabis seiner Backmischung hinzufügen kann, muss man es zuerst decarboxylieren. Hierfür stellt man das Hanf bei einer gewissen Temperatur für eine bestimmte Zeit in den Ofen, sodass sich aufgrund der Wärme die Säuregruppe des THCAs abspaltet. Für die Variablen der Zeit und der Temperatur lassen sich unterschiedliche Werte einsetzen, je nachdem wie schonend man mit seinem THC umgehen will.
Bei diesem Prozess der Decarboxylierung kann man mehr oder weniger effizient vorgehen. Rund 80 % des THCs werden normalerweise in THC umgewandelt, was ein drastischer Unterschied im Vergleich zu den 10 % beim Rauchen ist. Beim Backen geht man also auf jeden Fall sparsam vor, was den THC-Gehalt des Endproduktes anbelangt. Wer also richtig viel Wirkung für wenig Geld verspüren will, der sollte immer zu Edibles greifen.
Des Weiteren wird das THC nun über den Verdauungstrakt aufgenommen. Hierbei werden ziemlich genau 100 % des THCs auch vom Körper aufgenommen, weil der Magen sehr viel effizienter als die Lunge arbeitet. Überdies verspürt man die Wirkung beim Essen über acht bis zehn Stunden hinweg und sie ist um ein Vielfaches intensiver als beim Rauchen.
Also was jetzt?
Beide Varianten des Konsums haben ihre eigenen Vorzüge. Wer möglichst viel Wirkung verspüren will, sollte selbstverständlich zu den Edibles greifen. Sie sind auch von einem ökonomischen Standpunkt her effizienter, wenn man die Intensität der Wirkung mit dem Preis dafür in Verbindung setzt. Dafür muss man sich bei jedem Konsum von Edibles auf ein langwieriges und intensives High vorbereiten und die Zubereitung nimmt auch einiges an Zeit in Anspruch.
Rauchen kann man sein Cannabis unterdessen zu jedem beliebigen Zeitpunkt, die Wirkung klingt vergleichsweise schnell wieder ab. Wer es dennoch möglich kostengünstig halten will, sollte einfach zu einem Vaporizer greifen. Durch diesen mobilisiert man rund zwei- bis dreimal mehr THC als beim Rauchen – und kommt letzten Endes auch ziemlich billig davon.