Es steht außer Frage, dass jeder Mensch anders auf den Konsum von Cannabis reagiert. Aber so pauschal lässt sich diese Aussage einfach nicht machen. Immerhin kommt es nicht nur auf die jeweilige konsumierende Person an, sondern auch auf das Gras, bzw. die Sorten, die geraucht werden. Und aus diesem Grund kann es noch so viele Studien geben, welche die endgültige Wirkungsweise von Cannabis belegen. Aber darum soll es nun gar nicht gehen, sondern vielmehr um die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Cannabis und Kreativität gibt. Denn es gibt so manchen kiffenden kreativen Kopf und so manchen, der behauptet, erst durch den Konsum wirklich kreativ zu sein. Und ja, auch einige kreative Berufe können trotz regelmäßigem Konsum ausgeübt werden.
Cannabis und Kreativität – passt das zusammen?
Wir Menschen sind schon seit wir denken können von bewusstseinsverändernden Substanzen fasziniert. Es ist einfach unglaublich, wozu unser Bewusstsein und unser Gehirn alles in der Lage ist. Und so gibt es einige Menschen, welche des Rausches wirklich weltverändernde Ideen und Gedanken hatten. Vielleicht ist es euch schon einmal so ergangen, dass ihr plötzlich Erklärungen für etwas gefunden habt oder auf eine wirklich geniale Idee gekommen seit. Und auch wenn dabei so mancher Blödsinn erzählt und gemacht wird, so ist es nicht auszuschließen, dass auch so manche gute Eingebung dabei herauskommen kann. Cannabis ist heutzutage unumstritten die beliebteste „Droge“ unter den bewusstseinsverändernden Substanzen und viele Denker oder Künstler aus damaliger und heutiger Zeit schwören auf das allmächtige Kraut. Sie beschreiben ein Gefühl von Entspannung und gesteigertem Gedankenfluss. Ein paar Beispiele:
- William Shakespeare
- Salvador Dali
- Carl Sagan
- Neil deGrasse Tyson
- Bill Gates
- Lady Gaga
Die Aussagen und Beschreibungen dieser Berühmtheiten helfen natürlich auch den Cannabis Befürwortern und allen, die im Cannabis wirklich kreatives Potenzial erkennen.
Und was sagt die Wissenschaft zur Verbindung zwischen Cannabis und Kreativität?
Wir vertrauen auf wissenschaftliche Belege und weniger auf die Aussage echter Konsumenten. Das ist leider eine Tatsache, die sich nicht verschweigen lässt. Eindeutige Antworten liefern die meisten Studien auch noch nicht, immerhin gibt es immer Studien, die eine andere widerlegen und umgekehrt. Und auch bezüglich Cannabis und Kreativität gibt es keine eindeutigen Ergebnisse, denn die meisten Ergebnisse müssen auf den Aussagen der Konsumenten beruhen. Logisch, denn erst einmal muss ja bewiesen werden, dass besagte Künstler und Denker ohne den Cannabiskonsum weniger kreativ wären. Und das ist natürlich schwer bis gar nicht möglich.
Aber es gibt interessante Forschungen, die so manchen Zusammenhang zu belegen versuchen. Beachten müsste man allerdings in der Tat die Wirkungsweisen der verschiedenen Cannabissorten und die Dosierungen, was in den Forschungen nicht der Fall war. Aber: Es hat sich gezeigt, dass Marihuana die Aktivität des Frontallappens primär durch einen erhöhten Blutstrom im Gehirn steigert.
Was ist die Frontallappenaktivität?
Eine Verbesserung der sogenannten Frontallappenaktivität wurde bei denjenigen beobachtet, die einen kreativen Beruf oder eine derartige Beschäftigung ausüben. Der Frontallappen sei für den kreativen Antrieb verantwortlich. Außerdem ist der Frontallappen für abweichendes Denken verantwortlich. Festzustellen ist dies während der Problemlösungsphase, in der geprüft wird, wie kreative Menschen an diverse Probleme herangehen und diese lösen. Nun nimmt man an, dass Cannabis die Aktivität im Frontallappen antreibt und die Möglichkeiten für abweichendes Denken erhöht.
Erhöhter Dopaminwert nach Cannabiskonsum
Dopamin ist ein körpereigener Stoff und wird ebenfalls für das kreative Denken benötigt. Nach dem Cannabiskonsum konnte man einen erhöhten Wert an Dopamin feststellen. Verborgene Hemmungen werden gesenkt um sich für Neues zu öffnen. Wie funktioniert das? Während wir denken, versuchen wir automatisch auf möglichst viele Informationen in unserem Gehirn zuzugreifen, um irgendwo eine Lösung zu finden. Unser Gehirn wertet alles vorhandenen Daten systematisch aus und kommt bestenfalls zu einem Ergebnis. Werden die dafür verantwortlichen Reize behindert oder eingeschränkt, wie es das Cannabis tut, so stehen uns zwar weniger sinnvolle und auswertbare Daten zur Verfügung, diese machen aber automatisch Platz für Neue. Die neuen Daten mögen meist unwichtig und blödsinnig sein, aber es sind Daten, auf die wir während des normalen Denkens nicht zugreifen würden. Die veränderte Wahrnehmung könnte also eine Welt zu mehr Kreativität sein.
Welche Sorten können unsere Kreativität steigern oder anregen?
Es gibt tatsächlich Sorten, die für ihre Kreativität bekannt sind oder kreatives Denken anregen. Die Wirkungen dieser Sorten sind allerdings eher subjektiv zu betrachten, da natürlich auch der Konsument an sich ausschlaggebend ist. Verlassen kann man sich daher nur auf die zahlreichen Übereinstimmungen von Konsumenten, die während des Konsums bestimmter Sorten von Kreativität sprachen.
Royal Jack
Royal Jack ist sehr bekannt für seinen kreativen Input, der User fühlt sich ungehemmt und frei.
Royal AK
Diese Sorte hat es wirklich in sich und zählt unter den guten Rauchern als eher schwierig, denn es macht unglaublich müde und um ein anschließendes Schläfchen kommt kaum einer drumherum. Aber: Wer der Versuchung widersteht, der erlebt ein unglaublich entspannendes High und die kreativen Ideen fangen an zu sprudeln.
Sour Diesel
Sour D. wurde nach seinem dieselartigen Aroma benannt und der High wird von vielen gefeiert. Energiegeladen, glücklich und erhebend fühlen sich Konsumenten und ein immer größer werdendes positives Gefühl wird frei. Und wer sich dann mit seinen glücklichen Gedanken beschäftigt, der denkt auch über den Tellerrand hinaus.
Lemon Shining Silver Haze
Wie der Name schon sagt, erinnert der Geruch und Geschmack an Zitrone, was allein der Grund für den beliebten Konsum dieser Pflanze ist. Nach dem Konsum fällt es schwer, sich wirklich zu konzentrieren oder zu fokussieren. Die Inhalte der Gedanken fliegen und die Ideen kommen ziemlich schnell. Davor sollte der Konsument keine Angst haben, ansonsten könnte es überfordern.
Royal Cookies
Royal Cookies sind unter den kreativen Cannabissorten die THC-reichsten und sollten daher nur mit Vorsicht genossen werden. Der Rausch ist erhebend und macht glücklich, welcher sich in schiere Euphorie umwandeln kann. Die eigenen Ideen scheinen plötzlich sinnvoll und du findest ungehemmt verschiedene Lösungen. Um sich damit allerdings mit ernsthafter Arbeit zu befassen, ist es wohl nicht geeignet.
Ein weiteres Argument für die Cannabis Legalisierung?
Nun könnte man auch sagen, dass die gesteigerte Kreativität nach dem Konsum auch mit einer gesteigerten Lebensqualität einhergehen könnte. Und deswegen würde diese Argumentation vielleicht auch ein Für in der Medizindiskussion sein.