Das Wochenende nähert sich mit großen Schritten und so langsam geht der wertvolle Vorrat zuneige. Worüber sich Bürger aus anderen Ländern nur amüsieren können, steht hierzulande so mancher Raucher vor einem Problem. Das Dope ist aus und für Nachschub zu sorgen aufwendig, riskant und alles andere als einfach. Und auch wenn viele nun überzeugt sind, dass es für Marihuana keinen wirklichen Ersatz geben kann, so lasst uns dennoch ein paar mögliche Hanf-Ersatz-Pflanzen durchsprechen.
Wir können sie auch als Legal Highs bezeichnen, denn eigentlich dürfen wir rauchen, was wir wollen, nur eben kein Gras. Und scheinbar ist es noch nicht bis oben hin durchgedrungen, dass sehr viele legale Pflanzen ebenso gleiche Wirkungen haben, wie Marihuana. Doch bevor ihr jetzt auf die Idee kommt, die schönen Balkonpflanzen von Mutti zu rauchen, sollten wir uns mit den Wirkungsweisen und Risiken beschäftigen. Immerhin wollen wir ja wissen, was wir rauchen.
Übersicht der beliebtesten Pflanzen als Hanfersatz
Die Hortensie
Vielleicht habt ihr schon einmal aus den Medien folgende Aussage gehört: „Jugendliche stehlen und rauchen Hortensien“. Der eine oder andere wird jetzt vielleicht schmunzeln, aber tatsächlich hört man meist im Frühjahr bis zum Spätherbst von solchen Vorfällen. Was genau sich die Jugendlichen dabei denken, steht noch in den Sternen und Hortensien rauchend ist auch noch nie jemand erwischt worden. Zumal wir uns vorstellen können, dass unsere Polizisten ein wenig mit der Situation überfordert sein dürften. Wichtig für dich zu wissen ist an dieser Stelle, dass Hortensien rauchen nicht nur nichts bringt, sondern aufgrund der Blausäure sehr gefährlich sein kann. Auch wenn in einigen Ratgebern und Büchern von einer psychoaktiven Wirkung die Rede ist. Nein. Hortensien ist KEIN Hanfersatz.
Nachtschattengewächse
Nachtschattengewächse können etwa der Stechapfel, die Engelstrompete, die Tollkirsche, das Bilsenkraut und die Alraune sein. Auch andere spezielle Spezies der Nachtschattengewächse können psychoaktiv, aber nicht weniger gefährlich werden. Ja, derartige Experimente können sogar lebensgefährlich sein. Man würde dann von einer hoch dosierten Tropanvergiftung sprechen und Symptome wie Fieber, Krämpfe, Atemlähmungen oder Herzrhythmusstörungen erleben. Nicht schön und daher: NICHT rauchen!
Latticharten divers
Verschiedene Latticharten, wie der Giftlattich, wirken weniger toxisch und können sogar sehr wirksam sein. In den Stängeln befindet sich ein milchiger Saft, welcher früher als Opiumersatz diente. Die „Lactuca virosa“ gilt dabei als am wenigsten giftig. Zu damaliger Zeit rauchten diverse Indianerstämme das getrocknete Kraut und den ebenso getrockneten Milchsaft. Die Wirkung ist jedoch milder als die des Opium. Auch die Studentenblume gilt in einigen Ländern als Heilpflanze und wird gerne zu Heilpasten oder Cremes verarbeitet.
Der Waldmeister
Der Waldmeister ist ein sehr beliebtes Aromatikum und eine Cumarinpflanze oder eine Pflanze in der Cumarin enthalten ist. Diese kann besonders gut wirken, wenn sie in Rauch- oder Räuchermischungen beigefügt wird. Die Wirkung: stimmungsaufhellend, gefäßerweiternd, tonisierend und beruhigend. Medizinisch betrachtet wirkt der Waldmeister auch entzündungshemmend. Aber: Waldmeister kann man im Gegensatz zum Cannabis überdosieren. Daher ist beim Konsum wirklich Vorsicht geboten.
Kalifornischer Goldmohn
Eine interessante Zierpflanze aus der Familie der Mohngewächse. Goldmohn enthält Alkaloide und eine geringe Menge von Morphin und Codein und so wirkt die getrocknete Pflanze auch deutlich psychoaktiv. So wirkt der Goldmohn beruhigend, leicht stimulierend und euphorisierend.
Seerosen
Seerosen zählen allesamt zu den psychotropen und narkotisch wirksamen Gewächsen. Die Gelbe Teichrose ist psychoaktiv und wirkt in Rauchform beruhigend und dämpfend. Die Wurzeln wirken ähnlich wie Opium. Die spezielle der Gattung Nymphae enthält ähnlich wie Mohn Aporphin und andere Wirkstoffe, die Blätter und Knospen können geraucht werden und wirken relativ schwach narkotisierend. Aber: Seerosen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht einfach gepflückt und entwendet werden.
Pappeln
Pappeln, vorwiegend die Schwarz-, Silber- und die Graupappel, weisen psychoaktive Eigenschaften auf. Die Pappeln sind auch als Zierpflanzen sehr beliebt und enthalten Flavonoide, Tannine und Phenol-Glykoside. Einige Arten sind psychoaktiv und wurden von verschiedenen Indianerstämmen als Heilpflanze gebraucht. Die Knospen wirken eher narkotisierend, beruhigend und sedierend. Vorsicht bei der Dosierung.
Verschiedene psychoaktive Salbeiarten
Die meisten Salbeiarten sind pharmakologisch nicht erforscht und daher in der Botanik kaum beachtet. Es gibt aber auch Arten, welche einen psychoaktiven Inhaltsstoff aufweisen. Beim direkten Konsum mancher Salbeiarten sollte man jedoch sehr vorsichtig sein, da die Wirkungsweisen bislang noch nicht ausreichend erforscht sind. Einige sprechen von Tiefenentspannung, andere von zeitweise Wahnvorstellungen und wieder andere sprachen sich über keine Wirkung aus.
Die Passionsblume
Auch die Passionsblumen gehören zu den psychoaktiven Pflanzen. So enthalten einige Gattungen Harman, Harmin, Harmalin, Harmalol und Harmol. Dies sind spezielle Hemmer, welche nicht mit Lebensmitteln oder Arzneien in Kontakt kommen dürfen. Daher ist bei der Zubereitung dieser Pflanze immer Vorsicht geboten. Wer getrocknetes Passionsblumenkraut raucht, der verspürt eine milde, aber sehr deutlich psychoaktive Wirkung. Beschrieben werden stimmungsaufhellende, beruhigende und angstlösende Eigenschaften. Frisches Kraus kann ausgekocht und der Sud im Anschluss getrunken werden. Die Wirkung: deutlich euphorisierende Effekte, welche manchmal mit leichten Halluzinationen zusammen auftreten und eher optischer Natur sind.
Hopfen
Hopfen ist eine bekannte einheimische Pflanze, die tatsächlich mit Cannabis verwandt ist. Hopfen verbinden wir aber hierzulande eher mit Bier. In der Medizin gilt der Hopfen allerdings als Sedativum. Mit den Wirkstoffen werden Unruhezustände oder Einschlafprobleme behandelt. Auch Reizmagen, Nieren- oder Blasenerkrankungen und Menstruationsbeschwerden können damit behandelt werden. In der Homöopathie wird Hopfen bei Schwächeanfällen innerhalb des Nervenkostüms angewandt.
Fazit
Wer nichts zum Rauchen im Haus hat und sich ansonsten mit Pflanzen und deren Wirkungsweisen nicht auskennt, der sollte besser überhaupt nichts rauchen. Fakt ist aber auch, dass die Welt der Pflanzen noch nicht gut genug erforscht worden ist oder bei uns immer noch nicht genügend Anerkennung, vorwiegend in der Medizin, gefunden hat. Was in erster Linie einfach nur schade ist. Immerhin hat uns die Natur so einiges an Material zur Verfügung gestellt, sodass sich viele Krankheiten auch pflanzlich behandeln lassen würden. Die Entwicklung unserer Gesellschaft geht jedoch dahin, dass wir lieber den chemisch hergestellten Arzneien vertrauen und oft gar nicht hinterfragen, was wir da eigentlich zu uns nehmen. Gleiches kann auf das Cannabis in der Medizin bezogen werden. Wir sollten hinterfragen, welche Möglichkeiten wir im Cannabis haben.